Kinder-Killerkrankheiten

Der Kühlschrank - der Kinder retten hilft!

Masern, Tetanus, Keuchhusten: Der Kampf gegen die Kinder-Killerkrankheiten in der Dritten Welt ist nur eine der Aufgaben des Vereins «Medizinische Missionshilfe e.V.». Der Verein will das Evangelium ernst nehmen.
Auch sie wollen leben!

Selima ist Krankenschwester und verantwortlich für die Mutter-Kind-Klinik in Nkalinzi in Tansania. Sie wiegt Schwangere und Säuglinge, trägt Daten in Vorsorgekarten ein, erklärt Müttern, wie man sich richtig ernährt, vermittelt hygienische Grundkenntnisse. Vor allem aber ist Selima verantwortlich für die Impfungen der Kinder. Masern, Neugeborenentetanus und Keuchhusten sind immer noch die «Killerkrankheiten» in der Dritten Welt. Dazu kommen Diphtherie und Tuberkulose: Krankheiten, die für ein Drittel aller kindlichen Todesfälle verantwortlich sind.

Der Kampf mit den Kinder-Killerkrankheiten

Selima weiss, wie wichtig es ist, möglichst viele Kinder in ihrem Distrikt noch vor dem vollendeten ersten Lebensjahr zu impfen. Nur so besteht eine Chance, die gesundheitliche Situation in der Region nachhaltig zu verbessern. An jedem ersten Mittwoch fährt sie mit einer Kühlbox in die Regionalhauptstadt Kigoma, um dort Impfseren für den kommenden Monat abzuholen.

Im zuständigen Büro wird sie schon erwartet. Sie übergibt den Bestellzettel für den Impfstoff und legt der zuständigen Distriktschwester den letzten Monatsbericht mit den Statistiken der durchgeführten Impfungen vor. Ihre Vorgesetzte überfliegt den Bericht. «Viele Impfungen», sagt sie, «du hast gute Arbeit geleistet!» «Gott sei Dank ist das jetzt möglich!», antwortet Selima. «Seit wir den neuen Kühlschrank haben, kommen die Mütter endlich mit ihren Kindern. Vorher war nichts los. Da hiess es immer nur: Ihr habt ja doch keinen Impfstoff, warum sollen wir dann zu euch kommen...?»

Gefährdetes Leben

Der mit Petroleum betriebene Kühlschrank in der tansanischen Krankenstation Nkalinzi ist ein Geschenk der evangelischen Kirchengemeinde im hessischen Wissmar. Er wurde benötigt, weil es in der Region keinen Strom gibt. Die hochempfindlichen Impfstoffe für Masern, Kinderlähmung und Tetanus können aber nur so sachgerecht gelagert werden. «Wenn die Kühlung auch nur eine Stunde unterbrochen würde, wären die Impfstoffe verdorben und das Leben der Kinder in Gefahr», sagt Gerd Propach, ein in der Mission erfahrener Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde – und Initiator der Hilfe.

Hilfe zur Selbsthilfe

Der 57-jährige Wissmarer engagiert sich mit seiner ganzen Familie nicht nur in der örtlichen Chrischona-Gemeinschaft. Er ist auch im Vorstand der «Medizinischen Missionshilfe e.V.», einem Verein, der sich das Ziel gesetzt hat, afrikanische Christen, Kirchen und Gemeinden in ihren Bemühungen um das örtliche Gesundheitswesen zu begleiten. Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe, die Förderung von Eigeninitiative, bevölkerungsbezogene Entwicklungsarbeit. Unterstützt werden vor allem Dorfgesundheitsarbeiten, die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen, Frauenbildungsarbeiten, Massnahmen zur Familienplanung und zur Bekämpfung von Aids, die Entwicklung adäquater und kostengünstiger Behandlungsmöglichkeiten vor allem für die armen Bevölkerungsschichten.

Heil und Heilung

« Weil wir an das Heil in Christus und an die Liebe Gottes zu uns Menschen glauben, möchten wir als Christen dazu beitragen, dass andere Menschen vor Ort an der Veränderung von Lebensbedingungen arbeiten, die sie krank machen», sagt Gerd Propach. Der Vereinsname «Medizinische Missionshilfe» ist dabei Programm: «Heil und Heilung», «soziale Gerechtigkeit» und «vorbeugende Gesundheitspflege» zählen zu den Grundprinzipen des Vereins. Gerd Propach: «Wenn wir das Evangelium ernst nehmen wollen, kommen wir an der Frage nicht vorbei, was die christliche Botschaft zu den drängenden Problemen unserer Zeit zu sagen hat. Diese Botschaft wird glaubwürdig, wenn wir uns in Solidarität für die Lebensbelange von Benachteiligten einsetzen.»

Datum: 28.01.2004
Autor: Günther Kress
Quelle: Chrischona Magazin

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