Bibelübersetzer setzen zum Endspurt an

Die Wycliff-Bibelübersetzer: John und Elisabeth Phillips aus Hombrechtikon

Bettingen. Im "Jahr der Bibel" kamen an der Forums-Veranstaltung vom 26. Februar auf St. Chrischona die Wycliff-Bibelübersetzer zu Wort. John (46) und Elisabeth (47) Phillips aus Hombrechtikon, während 8 Jahren in Kongo-Brazzaville tätig, stellten den Anwesenden ihre Arbeit anhand von Beispielen vor. Referenten und Publikum gingen dem Begriff "Gemeinschaft" (Koinonia) in verschiedenen Bibelübersetzungen nach. Das Fazit: Eine mögliche Bedeutung des ursprünglich griechischen Begriffs ist Partnerschaft. Um die Partnerschaft christlicher Werke ging es dem englisch-schweizerischen Ehepaar auch im zweiten Teil ihrer Präsentation.

2000 Sprachen ohne Bibel

"440 Millionen Menschen dieser Erde können noch keinen einzigen Vers der Bibel in ihrer Sprache lesen", nennt Elisabeth Phillips die Herausforderung der Bibelübersetzung. "Eine eigene Übersetzung werden wir den verbleibenden rund 2000 Sprachgruppen nur dann bieten können, wenn Gemeinde, Bibel- und Missionsgesellschaften dieses Ziel in Partnerschaft weiterverfolgen", erklärt die zweifache Mutter.

Weniger Mitarbeiter

Die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen bei den Wycliff-Bibelübersetzern ist im Blick auf die grosse Aufgabe wenig ermutigend. Während Wycliff im Jahre 1999 noch 126 neue Mitarbeiter anstellen konnte, nahm die Zahl seither von Jahr zu Jahr ab. Im Jahr 2002 gab es weltweit nur noch 75 neue Mitarbeiter. John Phillips dazu: "Ein Projekt, bei dem wir beteiligt waren, mussten wir mangels Mitarbeiter sogar abbrechen."

Vision "Endspurt 2025"

Nichts desto trotz lancierte Wycliff die Vision "Endspurt 2025". Im Juni 1999 beschloss es die Internationale Konferenz der Wycliff-Bibelübersetzer: "Bis zum Jahr 2025 soll in jeder Volksgruppe, die eine Bibelübersetzung benötigt, ein Überset-zungsprojekt im Gange sein." Die Vision "Endspurt" zu nennen, ist gut begründet: In den letzten 60 Jahren wurde die Bibel in gleich viele Sprachen übersetzt wie in den vorangehenden 1943 Jahren. Damit die Vision wahr werden kann, braucht es Partnerschaft der Christen rund um die Welt: "Die Verantwortung wird vermehrt von einheimischen Mitarbeitern in Afrika, Asien, im Pazifik und in Südamerika über-nommen", beschreibt John Phillips die Situation. Dies deshalb, weil mit immer weniger westlichen Missionaren auszukommen müsse. Dank dem enormen Wach-stum der Gemeinde in der nicht-westlichen Welt sind deren Missionare heute in der Überzahl.

Autor: Marc Jost
Quelle: Medienstelle PM St. Chrischona

Datum: 04.03.2003

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