Spiritualität hilft heilen

In Europas Gesundheitswesen herrscht Nachholbedarf

Mehr als 600 Personen meldeten sich zum 5. Christlichen Gesundheitskongress in Kassel an. Geboten werden unter anderem rund 60 Seminare. Kernthema ist die Erkenntnis, dass Spiritualität heilen hilft. Durchgeführt wird der Kongress vom 14. bis 16. April.
Glaube
Das Titelbild des Gesundheitskongress in Kassel

Im Tagungshotel «La Strada» lautet das Thema: «Zeichen setzen! Heilen und Begleiten in Gesundheitswesen und Gemeinde». Damit wollen die Veranstalter dieses Fachkongresses Christen in Gesundheitsberufen ermutigen: «Ärzte und Pflegende, Therapeuten und Seelsorger sollen wissen, wie sie ihren Glauben in den beruflichen Alltag einbringen können, weil sie so ihren Patienten einen echten Mehrwert anbieten können», betont der Tagungs-Vorsitzende Georg Schiffner, der selber Arzt ist.

Unter den Referenten sind in diesem Jahr der Präsident des Diakonie Bundesverbandes, Ulrich Lilie aus Berlin, die Kasseler Ärztin Nina-Kirstin Eulitz, der Mediziner und Theologe Eckhard Nagel sowie weitere 50 Fachleute aus dem Gesundheitswesen und den Kirchen.

Grusswort vom Gesundheitsminister

In einem Grusswort zum Kongress schreibt der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: «Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich gerade darin, wie wir mit unsern Mitmenschen umgehen, wenn sie der Hilfe und des Zuspruchs bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit bedürfen.»

Bereits die drei ersten Kongresse waren in Kassel über die Bühne gegangen, der vierte war in Bielefeld veranstaltet worden.

Spiritualität hilft heilen

Inzwischen steht es in jeder Apothekenzeitschrift: «Spiritualität hilft heilen!» Auch in der Pressemitteilung zum Kongress wird dieses Thema vertieft. Konkret soll auch am Kongress der Frage nachgegangen werden, wie Glaube und Medizin zueinander finden können: «Was können Mediziner, Therapeuten, Pflegende und Seelsorger tun, um ihren Patienten zu helfen, spirituelle Kraft zu schöpfen? Der 5. Christliche Gesundheitskongress will 2016 ermutigen, Zeichen zu setzen für einen anderen Umgang mit Krankheit und Glaube.»

Der Anlass richtet sich sowohl an Fachleute als auch an interessierte Laien. Veranstaltet wird der Kongress von Medizinern, Theologen, Pflegenden und Therapeuten. Mehr als 60 Seminare und weitere Programme werden geboten.

Hohes Fach-Niveau

Auch wenn vereinzelt Vertreter der anti-kirchlichen Szene anderes suggerieren wollen: Die Christlichen Gesundheitskongresse zeigen ein hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau. Dies bestätigt Georg Schiffner, der wissenschaftlicher Leiter des 5. Christlichen Gesundheitskongresses ist. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie und Palliativmedizin, Chefarzt am Wilhelmsburger Krankenhaus Gross-Sand und an einem akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg: «Die Christlichen Gesundheitskongresse unterstreichen die Bedeutung christlicher Ethik und Werte sowie christlich motivierter Forschung und Tätigkeit in unserem deutschen Gesundheitswesen.»

Weiter müsse aus wissenschaftlicher Sicht als erwiesen angesehen werden, dass Religiosität und Spiritualität einen relevanten und meist positiven Einfluss auf Krankheits- und Gesundheitsverläufe haben. So sind beispielsweise im «Handbook of religion and health» von Professor Harald Koenig von der Duke-University rund 2'800 wissenschaftliche Studien zur Thematik akribisch ausgewertet, differenziert beurteilt und zusammengefasst. Dabei  ist zu beachten, dass je besser die Studienqualität in den zurückliegenden Jahren geworden ist, sich eine umso höhere Evidenz für diesen positiven Zusammenhang zeigt.

Nachholbedarf

In Deutschland besteht aus wissenschaftlicher Sicht erheblicher Nachholbedarf in der Einbeziehung der spirituellen Dimension des Menschen in die Medizin. In den USA ist es aufgrund der Evidenzlage seitens der medizinischen Fachgesellschaften regelhaft gefordert, bei schwerer erkrankten Patienten als Arzt eine spirituelle Anamnese zu erheben und im Gesundheitswesen eine entsprechende Stützung zu vermitteln. Spiritual care wird dort an den medizinischen Fakultäten gelehrt.

Zur Webseite:
Gesundheitskongress in Kassel

Zum Thema:
Zur Genesung und Vorbeugung: Den «Gesundheitsfaktor Glaube» fördern

Datum: 14.04.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christlicher Gesundheitskongress

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