Er läuft von London nach Ghana

«Als Tribut an meine verstorbene Verlobte»

Daniel Forrester mit seiner verstorbenen Verlobten Caroline
Daniel Forrester fand durch seine verstorbene Verlobte Caroline zum Glauben an Jesus. Nun plant er, von London bis in Carolines Heimatland Ghana zu laufen, um Geld für das Hospiz zu sammeln, in dem sie verstarb.

«Caroline und ich lernten uns im Januar 2023 auf einer Dating-Plattform kennen», blickt Daniel Forrester zurück. «Wir schrieben ein paar Tage miteinander.» Recht bald trafen sich die beiden in der Londoner Innenstadt zum Essen und zu ein, zwei Cocktails. Als ich Caroline zum ersten Mal sah, war ich überwältigt von ihrer äusseren Schönheit – eine Schönheit, die jedoch von ihrer inneren Güte bei weitem übertroffen wurde.»

Er habe noch nie einen so freundlichen, liebevollen, selbstlosen Menschen getroffen. «Sechs Monate später, nach vielen wundervollen Dates und noch schöneren Wochenenden zu zweit, waren wir längst über die Kennenlernphase hinaus, wir waren verliebt und glücklich.»

Die Welt zerbricht

Doch dann zerbrach die Welt der beiden. Daniel Forrester: «Carolines Krebs war zurückgekehrt. Sie hatte 18 Monate zuvor bereits Darmkrebs besiegt.» Man ging davon aus, dass sie noch sechs Monate zu leben hätte. «Doch nun war der Krebs in ihre Lunge zurückgekehrt. Ihr Arzt schlug eine revolutionäre neue Chemotherapie aus den USA vor. Caroline war die einzige Patientin in England, die an dieser Studie teilnahm; es war ihre grösste Hoffnung.»

Die Behandlung sollte drei Monate dauern, am Ende wurden es fünf, da Caroline körperlich oft zu geschwächt war, um sie fortzuführen. «An Weihnachten 2023 hatten wir ein Gespräch mit Carolines Onkologin. Obwohl der Tumor geschrumpft war, machte sie uns klar: Der Krebs würde niemals verschwinden. Ich verliess das Gespräch völlig niedergeschlagen. Doch Caroline – in ihrer typischen selbstlosen Art – lächelte mich an und sagte: ‘Schatz, ich habe sie schon einmal eines Besseren belehrt – das schaffe ich wieder. Hab Vertrauen.’»

Glaube beginnt zu wachsen

Diese Worte gaben Daniel Forrester neue Zuversicht. «Kurz darauf schlug sie vor, nach Teneriffa zu reisen – zur Erholung und um ihre verbesserte Gesundheit zu feiern. Zwei Wochen später waren wir dort und ich machte ihr einen Heiratsantrag. Zu meinem grossen Glück sagte sie Ja, und sofort begannen wir, die Hochzeit zu planen.»

Caroline blieb ruhig und hatte unerschütterliches Vertrauen in Gott, dass sie es schaffen würde. «Vier gesundheitlich sehr schwere Monate folgten. Dann erhielten wir die Nachricht: Der Krebs hatte sich auf ihr Gehirn ausgebreitet. Ihr blieben weniger als sechs Monate. Doch Caroline blieb stark und voller Glauben. In dieser Zeit begann auch mein eigener Glaube zu wachsen. Es war ihre Stärke, ihr Mut und ihr unerschütterliches Vertrauen in Gott, das mich selbst zum Glauben führte… etwas, wofür ich Caroline auf ewig dankbar bin. Ohne diesen Glauben könnte ich meine Trauer heute nicht bewältigen. Unsere Beziehung vertiefte sich weiter, wir kämpften gemeinsam gegen den Krebs und waren geistlich miteinander verbunden.»

Herzzerreissende Tage

In den folgenden sechs Monaten verschlechterte sich Carolines Zustand rapide. Im August 2024 verlor sie durch einen Tumor, der auf den Sehnerv drückte, fast vollständig ihr Augenlicht. «Es war das erste Mal, dass ich ihre Stimmung ernsthaft schwinden sah. Wir beteten viel für ihre Genesung. Die Strahlentherapie konnte den Tumor etwas verkleinern, doch sie hinterliess Caroline körperlich erschöpft und ans Haus gebunden.»

Mitanzusehen, wie seine Verlobte – einst eine sportliche Frau, die morgens um 4 Uhr ins Fitnessstudio ging – so schwach wurde, dass selbst der Gang zur Toilette zur Herausforderung wurde, war für Daniel Forrester herzzerreissend. «Schliesslich entschied sich Caroline, ins Hospiz zu gehen, überzeugt davon, dass es nur zur Symptomlinderung sei und sie bald nach Hause zurückkehren würde. Doch dazu kam es nicht. Nach nur fünf Tagen in der fürsorglichen Obhut des Teams vom ‘Saint Francis Hospice’ wurde Caroline von uns genommen. Ich bin mir sicher, dass sie nun an einem Ort ist, an dem sie keine Schmerzen mehr hat. Das tröstet mich ungemein.»

8'000 Kilometer-Marsch

Nun sei er bereit, ein Versprechen einzulösen: «Ich will Caroline nach Hause bringen, nach Ghana. Ich plane, rund 8’000 Kilometer von London bis nach Kumasi, Carolines Heimatstadt, zu Fuss zurückzulegen. Damit möchte ich sie zu ihrer letzten Ruhestätte bringen und Spenden für das Hospiz sammeln, das sie bis zuletzt begleitet hat.»

Er möchte ein Vermächtnis «für diese aussergewöhnliche Frau schaffen, die mein Leben gerettet hat. Die ganze Welt soll sehen, wie unglaublich sie war – und wie sehr ich sie liebe. Der Startschuss für meinen Marsch ist der 20. September – ursprünglich unser geplanter Hochzeitstag.»

Hier gehts zur Spendeaktion.

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Datum: 25.06.2025
Autor: Daniel Forrester / Daniel Gerber
Quelle: Woman Alive / Übersetzung: Livenet

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