Nikotin-Krieg in US-Rauchermetropole

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Lexington/London. In der US-Stadt Lexington, der zweitgrössten Stadt Kentuckys und einer Metropole der Tabakindustrie, hat ein öffentliches Rauchverbot, wie es in anderen US-Städten längst in Kraft ist, zum Sturm der Entrüstung geführt. Kein Wunder, denn in Lexington leben der Statistik nach die meisten Raucher: fast jeder dritte Lexingtoner ist Tabakkonsument.

Der Gesetzgeber will auch in Lexington das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden, also allen Amtsgebäuden aber auch Restaurants und Bars verbieten. Trotz der lokalen Proteste wird der Gesetzgeber im Staate Kentucky den Schritt auch in anderen Städten und Gemeinden durchführen. Vorbild sei für die Regierung von Kentucky New York City, heisst es. Damit soll der Gesundheitsgefährdung dritter durch Zigarettenrauch, dem so genannten Passivrauchen, vorgebeugt werden.

In einer Stadt in der 31 Prozent aller Erwachsenen raucht, ist das aber offensichtlich nicht so einfach, denn nach Bekanntwerden des Gesetzes schrieben erboste Bürger Protestbriefe an die lokale Zeitung. „Ich bin 85 Jahre alt, bin kerngesund, habe seit 18 Jahren keinen Arzt mehr gebraucht und rauche mehr als eine Schachtel Zigaretten am Tag“, schreibt Mable Smart an den lokalen Lexington-Herald, die grösste Tageszeitung der Region Lexington-Fayette. Für sie sei es unverständlich, dass der Rauch auch noch jemanden anderen krank machen könnte, argumentiert die rüstige Dame.

Die Gesundheitsbehörden in Kentucky sind sich jedenfalls einig darüber, dass eine rauchfreie Umgebung gesünder sei und wird in den kommenden Monaten auch die grösste Stadt Kentuckys, Louisville, zu einer tabakfreien Stadt erheben. Daran ändert auch die Kritik eines Lesers des Lexington-Herald nicht der die Methoden der Behörden als nazistisch bezeichnete. „Der Rat versucht das Verhalten der Bürger gesetzlich festzulegen, anstatt den gesunden Menschenverstand Oberhand zu lassen.“

Datum: 09.07.2003
Quelle: pte online

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