Die Bibel sei auch in wirtschaftlichen Fragen eine unvergleichliche Hilfe. Das zeige das immer grösser werdende Interesse an den Foren ihres Verbandes zum Thema “Wirtschaften nach biblischen Vorgaben”. Nach Worten von Ulrike Jooss helfen die “Christen in der Wirtschaft” in Schwierigkeiten gekommenen Handwerkern und Unternehmern durch kostenlose Beratung von Fachleuten, die nur die Fahrtkosten vom Verband erstattet bekämen. Wie sie weiter sagte, will ihre vor 100 Jahren als “Verband gläubiger Kaufleute und Fabrikanten” gegründete Organisation mit ähnlich ausgerichteten Organisationen wie der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG) und den “Christen im Beruf” überall dort zusammenarbeiten, wo dies sinnvoll erscheine. Allerdings sollte man weiterhin die unterschiedlichen Prägungen beachten: So sei die IVCG stark evangelistisch ausgerichtet und die Vereinigung “Christen im Beruf” (früher: “Geschäftsleute des vollen Evangeliums”) pfingstkirchlich-charismatisch. Die pietistischen “Christen in der Wirtschaft” wollten sowohl missionarisch sein als auch dazu verhelfen, in der Wirtschaft als Christen zu bestehen. Mittlerweile hätten sie über 1.100 Mitglieder in 45 Regionalgruppen unter der Geschäftsführung von Andreas Schnabel. Nach Erfahrungen des Unternehmensberaters Johannes Czwalina (Riehen bei Basel) haben viele erfolgreiche Menschen kein gutes Familienleben. Ihre Firma sei für sie zu einer neuen Familie geworden, aus der sie Kraft bezögen, die Führungskräfte früher aus Familie und christlichem Glauben erhalten hätten. Hier sollte grundlegend umgedacht werden. Die Familie müsse wieder die Grundlage dafür bilden, die Manager erfolgreich werden lasse: “Wer heute erfolgreich ist, ist es vermutlich deshalb, weil seine Eltern der Familie die Priorität gegeben haben. Wer sich heute für die Familie entscheidet, bestimmt also damit auch über den Erfolg der nächsten Führungsgeneration.” Der Hörfunkjournalist und Fernsehmoderator Andreas Malessa (Hochdorf bei Stuttgart) forderte die Christen auf, ihr Gewissen an den Massstäben Christi zu orientieren und nicht an denen des wirtschaftlichen Gewinnes. Als Beispiel nannte er, dass in den USA 14 Prozent des Anlagevermögens in Ethikfonds fliessen. In Deutschland sei es dagegen nur ein Prozent. Das Ende der Ideologien dürfe nicht durch den Glauben an Geld oder die Natur ersetzt werden nach dem Motto: “Gut ist, was gut tut. Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.” Christen sollten nicht nur immer wieder die Gottlosigkeit anderer beklagen, sondern ihren Glauben vorbildlich leben.Auf Familienleben achten
“Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht”
Datum: 07.06.2002
Quelle: idea Deutschland