Greenpeace

Brasiliens Regierung für Urwaldzerstörung verantwortlich

Greenpeace wirft der brasilianischen Regierung vor, durch die Förderung der Viehzucht die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes voranzutreiben.
Vorher: Der Amazonas-Regenwald.
Nachher: Die Regierung verdient an der Entwaldung, sagt Greenpeace.

Nach einem neuen Report der Umweltorganisation ist die staatliche Entwicklungsbank BNDES mit Aktienanteilen von 14 bis 27 Prozent an den drei grössten Rindfleisch-Exportfirmen beteiligt, wie die Zeitung «O Estado de São Paulo» am Dienstag berichtete. Die Unternehmen bezögen ihr Fleisch zum Grossteil von illegal operierenden Farmen im Amazonasgebiet.

„Wie Amazonien abgeschlachtet wird"

Der Bericht trägt den Titel «Wie Amazonien abgeschlachtet wird». Den Angaben zufolge erhielten die grössten Fleischunternehmen zwischen 2007 und 2009 von der Entwicklungsbank 2,7 Milliarden Dollar.

«Die Regierung verdient an der Entwaldung», sagte Greenpeace-Sprecher André Muggiati. «Über die Lieferkette an einen ahnungslosen Weltmarkt» werde das mit kriminellen Methoden gewonnene Fleisch «gewaschen», heisst es in dem Report. Sprecher der Supermarktketten Wal-Mart und Pão de Açúcar kündigten an, sie würden die Herkunft ihrer Fleischprodukte überprüfen.

Rindfleisch auch in europäischen Supermärkten

Greenpeace zufolge kaufen auch europäische Supermarktketten Rindfleisch aus Amazonien, das von illegalen Farmen stammt, darunter Aldi, Lidl und Makro. Bei der Fabrikation von Ledersitzen für Autos durch die US-Firma Ottawa Eagle, einem Zulieferer von BMW, komme Leder von Amazonasrindern zum Einsatz, ebenso bei der Sportschuhproduktion für grosse Markenfirmen wie Adidas, Reebok oder Nike in Asien.

In den sieben Amazonas-Bundesstaaten weidet ein Drittel der rund 200 Millionen brasilianischen Rinder. Im letzten Jahrzehnt nahm der Viehbestand in Amazonien um 72 Prozent zu. Ein Fünftel des Regenwaldes wurde in den letzten 30 Jahren vernichtet, 80 Prozent dieser Fläche werden für die Viehzucht genutzt. Die Urwaldzerstörung macht Brasilien zum weltweit viertgrössten Emittenten von Treibhausgasen.

Link zum Thema: Die BNDES zu ihrem Engagement in Amazonien

Datum: 03.06.2009
Quelle: Epd

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