Annette Walder überraschend zurückgetreten

Wie soeben bekannt wurde, ist Annette Walder in diesen Tagen als Geschäftsführerin der Stiftung CSI zurückgetreten. Damit wird die interne Struktur verändert.
Annette Walder
Benjamin Doberstein

Annette Walder übernahm am 1. Januar 2006 die Geschäftsführung von ihrem Vater Hansjürg Stückelberger, der die «Christian Solidarity International» (CSI) gründete und leitete. «Es ist ihr Verdienst, dass dieser Wechsel auf eine gute Art vonstatten ging. Mit viel persönlichem Einsatz und Engagement gab sie den verfolgten Christen eine hörbare Stimme», schreibt CSI in einer ersten Stellungnahme. In einer wirtschaftlich schweren Zeit habe unter ihrer Leitung Stabilität geherrscht.

Kurs bleibt

Im wachsenden Werk müssen aber Verantwortung und Kompetenz auf mehrere Schultern verteilt werden, eine zentralistische Führung sei nicht geeignet. «Um diesem Prozess mehr Raum zu geben, kam Annette Walder zum Schluss, sich aus der Geschäftsführung zurückzuziehen», steht im Communique weiter.

«Wenn man wachsen soll, braucht es eine andere Führungsstruktur. Aufgaben und Verantwortung müssen auf mehrere Schultern verteilt sein», sagte CSI-Sprecher Ueli Haldemann auf Anfrage. Die Stossrichtung bleibe gleich: «Wir engagieren uns weiterhin im Sudan, Irak und zunehmend auch in Pakistan.» Zudem würden weitere Projekte in anderen Ländern dazukommen, die aber bereits unter Annette Walder entwickelt worden seien. Haldemann: «Vorletzte Woche waren zwei unserer Mitarbeiter in Pakistan, die Hilfe begann nach den massiven Übergriffen im letzten Jahr.»

«Anliegen bleibt im Herzen»

«Für alle kam mein Rücktritt sehr überraschend», sagte Annette Walder gestern gegenüber Livenet. «Nach aussen war der Generationenwechsel gut gelungen, und wir hatten keinen Spendeneinbruch.» Bei den internen Strukturen sei dieser Wechsel aber nicht gelungen, weitere Änderungen wären nötig gewesen. Betreffend Führung habe es unterschiedliche Vorstellungen gegeben. «Nun müssen die Kompetenzen neu verteilt werden.»

Sie bleibe aber mit CSI verbunden und wünsche, dass sich das Werk weiter gut entwickelt, schildert Annette Walder. Auch das Thema der Glaubensverfolgten bleibe in ihrem Herzen. «Nun bin ich offen für vieles und will mir nicht gleich alles verbauen, sondern schauen, wo Gott will, dass ich mich einsetze. Vielleicht ist es etwas ganz Neues, ich habe bei CSI sehr viel gelernt, worauf ich aufbauen kann.»

Interimistisch ist Benjamin Doberstein, CSI-Rechtsberater und Leiter der Kinderprojekte, zum neuen Geschäftsführer ernannt worden; Doberstein arbeitet seit 2001 für CSI.

Datum: 23.03.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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