Thuner Tagung

Das Sehnen nach Heilung – Licht und Schatten

Die Tage der Heilung, die vom 15.-19. Juni in der Expo Thun stattfinden, bieten Lobpreiszeiten sowie Anstösse und Übungen zum Beten für Heilung und Bezeugen des Glaubens. In Workshops wird die „Schatzsuche" geübt und ein „Wunderstuhl" aufgestellt. Die Vorträge beleuchten gemäss Tagungsleiter Walter Bernhard auch eine Schattenseite von Heilungsbewegungen: Nicht wenige, die nach Heilung verlangten, sind enttäuscht und innerlich verletzt.
An vier Tagen werden Stunden im Lobpreis verbracht
Glaube und Augenmass: Walter Bernhard an den ‚Tagen der Heilung‘ 2009
Teilnehmende warten auf Gottes Reden

Mit der Kraft der Auferstehung ist Jesus Christus der Sieger über Krankheit und Tod. Doch wer um Heilung ringt, für sich selbst, für Angehörige oder Freunde, wandelt auf einem schmalen Grat. Wer um ein Eingreifen Gottes bittet und ein Wunder erfleht, weil nur ein Wunder der Not abhilft, kann im Glauben abstürzen, wenn es nicht geschieht. Solche Frustrationen gehören - besonders wenn Heilung zugesagt und von vielen im Glauben erwartet wurde - zu den bedrückendsten Enttäuschungen. Hoffnung verflüchtigt sich, der Glaube leidet. Wo ist Gott, was sollen seine guten Worte, die Zusagen der Bibel...?

Für innerlich Zerbrochene

Eine 15-köpfige Equipe um Walter Bernhard, die Hälfte Frauen, gestaltet die Tage der Heilung zum sechstenmal. Sie will mit Vorträgen und ausgedehnten Lobpreis- und Gebetszeiten auf eben diese Fragen eingehen. Es gelte, „die müde gewordenen, enttäuschten, resignierten und suchenden Menschen" abzuholen, heisst es im Tagungsprospekt. Angesagt ist der Heiler Daniel Hari, der vor zwei Jahren seine Frau durch Krebs verlor.

Die Veranstalter haben seit 2001 in der „Schule für Heilung" im Gwatt miteinander Erfahrungen gesammelt, namentlich die, dass das Erleben von Gottes Liebe Blockaden löst, dass es seelische Wunden bewusst macht (was erst weh tut) und sie verheilen lässt. Heilung wird als ganzheitlicher Prozess gesehen. „Wer sich an Enttäuschungen die Zähne ausbeisst, wer ein Grounding hinter sich hat, darf nach Thun kommen", sagt Bernhard im Gespräch mit Livenet. In der Expohalle sprechen auch Jens Kaldewey, der durch einen schweren Unfall teilinvalid wurde, und Martin Kaltenrieder.

Drei öffentliche Heilungsgottesdienste

Im Gespräch mit Livenet verhehlt Bernhard seine Anfragen an manche Heilungsversammlungen nicht. Die öffentlichen Heilungsgottesdienste, die an drei Abenden (Mittwoch-Freitag, 16.-18. Juni, 19.30) in der Expo Thun stattfinden, sollen den Stil modellieren, der auf ganzheitliche Wiederherstellung zielt. Erich Reber und Fluri und Anni Bärtsch werden mitwirken. Walter Bernhard: „Wir wollen Gott in diesen Tagen alles zutrauen und gleichzeitig den Leuten helfen, mit dem umzugehen, wenn Gott nicht nach ihren Vorstellungen oder zum gewünschten Zeitpunkt tut, was sie erwarten."

Gottesbild und Glaube

Für den Konferenzleiter geht es im Grunde um Korrekturen des Gottesbildes. In Veranstaltungen und Medien würden Gottesvorstellungen vermittelt, die Enttäuschungen provozieren. Bedürftige erhielten Heilung zugesprochen und glaubten daran, aber würden nicht gelehrt, wie sie mit Christus ernst machen, mit ihm unterwegs sein und „Heilung festhalten" könnten, bemerkt Bernhard. Dann geschehe es, dass Heilung (oder ein Ansatz dazu) wieder verloren gehe - und ebenso der Glaube, dass Gott wiederherstellt.

Fehlgehende Gottesvorstellungen führten bei manchen dazu, dass Heilung gar nicht erlebt wird; dies könne sie immunisieren gegen Heilungsbotschaften. „Wenn Enttäuschung einsetzt, will man nicht mehr hoffen." In diesem Zusammenhang nehmen Referenten auch auf Heilungsprozesse Bezug, die der Roman „Die Hütte" anspricht. Der Titel eines Workshops „Heilung / Wiederherstellung an Leib, Seele und Geist" spiegelt diese Stossrichtung der Tagung, zu der sich bereits 300 Personen angemeldet haben.

Wunder in der Stadt

Heilung ist erlebbar, auch in der Stadt. Die evangelistischen Seminare an drei Nachmittagen schliessen Übungen im Zentrum von Thun ein, denn - so die Erfahrung der letzten Jahre - Gott stellt sich zu denen, die mit seinem Eingreifen rechnen. Erneut wird die „Schatzsuche - mit himmlischen GPS" geübt. Der nordirische Vineyard-Pastor Mark Marx wird in „healing on the streets" einführen: Mitten in der Stadt können Menschen auf dem „Wunderstuhl" für sich beten lassen. In Nordirland erregte der Stuhl mediales Aufsehen; Thun ist einiges gewohnt...

Tage der Heilung 2010: Flyer
Homepage der Schule für Heilung

Bericht von den Tagen der Heilung 2009

Datum: 24.05.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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