«Jesus, der einzig richtige Weg»

Die Geschichte von Bandula aus Sri Lanka

«In Sri Lanka gibt es eine Bewegung, die das Land zu dem Glanz des buddhistischen Königreiches zurückführen möchte, den es vor zweitausend Jahren hatte. Die buddhistischen Mönche, die dieser Bewegung angehören und von denen neun Mönche ins Parlament gewählt wurden, wollen eine neue Verfassung errichten, die sich an den buddhistischen Lehren orientiert und die Rechte anderer Religionen beschneidet.
Sri Lanka.
Jesus, der einzig richtige Weg.

Dabei wollen die machthabenden Buddhisten besonders gegen die «sittenwidrige Bekehrung» vorgehen, die dann vorliegt, wenn ein Mensch seinen Glauben wechselt, weil die Anhänger der anderen Religion ihm Essen oder medizinische Hilfe anbieten.

Auch die islamische Minderheit muss in Sri Lanka mit Verfolgung rechnen. So ist dies vielleicht der einzige Ort der Welt, an dem Christen und Muslime gemeinsam verfolgt werden. Trotzdem kommen sie nicht miteinander aus.

Meine Kindheit in der Hauptstadt Colombo

Als Kind ging es mir gut, meine Eltern sorgten gut für uns. Mein Vater, ein hingegebener Muslim, verbrachte viel Zeit mit mir, um mir all das zu vermitteln, was für ihn von Bedeutung war, einschliesslich seines Glaubens. Viele meiner Freunde folgten den Regeln des Islam nur nach aussen hin, aber ich verehrte Allah mit ganzer Hingabe. Meine Freizeit verbrachte ich oft mit dem Imam, der mich anleitete, grosse Abschnitte des Korans auswendig zu lernen.

Die grosse, weite Welt

Zu meinem 20. Geburtstag durfte ich meinen Vater auf einer Geschäftsreise nach Indien begleiten. In Neu-Dehli besuchte ich die Sehenswürdigkeiten, während mein Vater geschäftliche Termine wahrnahm. Eines Mittags beschloss ich, etwas zu tun, was ich bis dahin noch nie getan hatte. Ich betrat ein westliches Fast-Food-Restaurant. Für mich war das etwas ganz Aussergewöhnliches, weil ich noch nie zuvor in einem solchen  Restaurant gegessen hatte. In der oberen Etage fand ich einen freien Tisch und begann mein Essen zu geniessen.

Dabei beobachtete ich einen Amerikaner, der sein Essen mit einem alten, obdachlosen Mann teilte. Die Kleider des Armen waren zerrissen und er hatte keine Schuhe. An der Art und Weise, wie er sich über das Essen hermachte, konnte man sehen, dass er wohl schon lange nichts mehr gegessen hatte. Währenddessen erzählte ihm der Amerikaner eine seltsame Geschichte von Jesus. Er sagte dem Alten, dass Jesus für ihn gestorben sei. «Was passiert denn hier?», dachte ich. Der alte Mann schien sich für die Geschichte zu interessieren, denn die beiden redeten noch lange, nachdem sie aufgegessen hatten. Dann senkte der Bettler seinen Kopf, als ob er beten würde. Das Gebet war ungewöhnlich, der Amerikaner und der alte Mann beteten im Namen Jesu. Dann verliessen sie das Lokal.

Der eigenartige Ausländer

Später an jenem Tag schlenderte ich durch Läden, als ich die beiden wieder entdeckte. Der Amerikaner war gerade dabei, dem alten Mann ein Hemd, eine Hose und Unterwäsche zu kaufen. Neugierig betrat ich das Geschäft, in dem die beiden waren, und tat so, als wollte ich ebenfalls etwas kaufen. Ich näherte mich ihnen unauffällig und hörte, wie der Ladeninhaber den Ausländer fragte, warum er für den alten Mann Kleidung kaufe. Der Amerikaner antwortete: «Ich folge den Lehren Jesu Christi. Jesus hat mich beauftragt, anderen Menschen zu sagen, dass er sie liebt. Er hat mich auch beauftragt, anderen zu helfen, wenn sie in Not sind. Dieser Mann braucht Kleidung. Also kaufe ich sie ihm von dem Geld, das Jesus mir zur Verfügung gestellt hat.»

Die Grosszügigkeit des Amerikaners faszinierte mich und ich folgte den beiden in den nächsten Laden, wo der Alte ein Paar nagelneue Sandalen bekam. Als wäre das alles noch nicht genug, gab er ihm noch zwei Zwanzig-Dollar-Scheine. Dann umarmte der Amerikaner den Bettler und sagte zum Abschied: «Jesus liebt dich, mein Freund. Diene ihm bis ans Ende deiner Tage.»

Das Tabu

Als mein Vater abends ins Hotel kam, erzählte ich ihm die Geschichte. Er tat jedoch so, als wäre das alles eine Reihe von Missverständnissen. «Du weisst doch gar nicht, in welcher Beziehung diese beiden Menschen zueinander stehen», erklärte er leichthin. «Aber Vater, der Amerikaner hat das alles im Namen Jesu getan. Er glaubt sogar, dass Jesus ihm Geld gibt, das er den Armen geben soll.» Ohne Vorwarnung schlug mir mein Vater mit dem Handrücken ins Gesicht. «Du wirst diesen Namen nie wieder in meiner Gegenwart erwähnen!», erklärte er zornig.

Ich dachte weiterhin über diese Ereignisse nach, aber meinem Vater gegenüber erwähnte ich sie nicht mehr. Nie zuvor hatte ich ihn so zornig gesehen und ich wollte ihn nie wieder so zum Zorn reizen.

Erinnerungen und ein Traum

Vier Jahre lang arbeiteten mein Vater und ich zusammen. Dann stand eine weitere Geschäftsreise nach Neu-Delhi an. Kaum hatten wir das Hotel betreten, erinnerte ich mich wieder an den Amerikaner und den Bettler. In jener Nacht träumte ich davon, mit dem Bettler zusammen zu essen. Der Mann war gut gekleidet und erzählte mir von Jesus. Er drängte mich, Jesus meine Zukunft anzuvertrauen und seinen Lehren zu folgen.

Als ich erwachte, dachte ich, die Geschichte tatsächlich erlebt zu haben, so real und überzeugend erschien sie mir. In den beiden folgenden Nächten hatte ich ähnliche Träume, die mich stark bewegten. Beim Erwachen rechnete ich jedes Mal damit, den alten Mann vor mir zu sehen.

Als alle Geschäfte erledigt waren, flogen mein Vater und ich nach Sri Lanka zurück. Obwohl ich keine weiteren Träume mehr von den beiden Männern hatte, dachte ich in den folgenden Wochen immer wieder an den Amerikaner und den Bettler. Die Barmherzigkeit des Christen diesem Obdachlosen gegenüber liess mich nicht mehr los. Ich fühlte mich zu dieser Religion hingezogen, die Ausschau hält nach Menschen, die Hilfe brauchen.

Der neue Freund

Im folgenden Herbst sollte ich mich mit einem Deutschen namens Martin treffen, der möglicherweise ein neuer Kunde für uns werden würde. Nach zwei Tagen waren wir uns über die geschäftlichen Dinge einig; es gab nur noch ein Problem. Martin war Christ und mein Vater wollte mit Christen keine Geschäfte machen. Doch mir erschien es falsch, aus religiösen Gründen auf ein so viel versprechendes Geschäft zu verzichten.

Im Verlauf der nächsten sechs Jahre gab es immer wieder Kontakte
mit Martin und immer wieder war ich von der Ehrlichkeit und Offenheit beeindruckt, mit der er seine Geschäfte tätigte. Einmal unterlief mir ein Fehler, aus dem Martin einen grossen Vorteil hätte ziehen können. Doch statt die
Gelegenheit zu nutzen, zeigte er mir die Stelle, an der ich mich geirrt hatte, und ersparte mir damit grossen Verlust, ebenso wie eine grosse Blamage. Ich fragte ihn, warum er mir den Fehler gezeigt hatte, anstatt ihn auszunutzen. Seine Antwort war, dass er sein ganzes Leben nach den Lehren Jesu in der Bibel ausrichte. Jesus lehrte, dass man niemanden übervorteilen dürfe.

Jesus, der Sohn Gottes

In den darauf folgenden Stunden erklärte mir Martin genau, was Jesus getan hat und mit welch gewaltiger Kraft Gott Leben verändern kann, weil Jesus die Voraussetzungen dafür geschaffen hat. Am Ende der Unterhaltung war ich überzeugt, dass das Evangelium von Jesus die Wahrheit war.

Mir war klar, dass ich nun eine Entscheidung treffen musste, aber meine tief verwurzelten islamischen Überzeugungen hielten mich davon ab. Martin schenkte mir seine Bibel und ich begann darin zu lesen. Die Bibel hat die Kraft, das Denken der Menschen zu verändern und im Verlauf der nächsten Jahre wurde sie für mich zu einer Quelle der Inspiration und der Überführung.

Das Alte Testament verstand ich zum Teil nicht, aber ich verstand so viel vom Neuen Testament, dass mir klar war: Jesus ist der Sohn Gottes. Ich erkannte, dass ich ein Sünder war und an Jesus glauben musste, um ewiges Leben zu bekommen. Es gab keinen anderen Weg.

Mehr als vierzig Jahre lang hatte ich mich streng an die Säulen des Islam gehalten, war aber innerlich leer geblieben und auf der Suche nach Wahrheit. Und jetzt hatte ich erkannt dass nur in der Person Jesu die Wahrheit zu finden war. Als mein Vater von meiner Entscheidung erfuhr, weinte er. Und trotzdem weiss ich, dass ich in Jesus die einzig richtige Entscheidung getroffen habe...»

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von «Gerth Medien».

Buch bestellen:
«Um jeden Preis – bewegende Lebensgeschichten von Muslimen»

Datum: 30.05.2011
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Gerth Medien

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