«Ich fragte mich, was das für ein Typ Mensch ist – jemand der ein wenig verrückt ist oder eine verrückte Idee hat», sagt Joos Mathis zu dieser Website. Doch solches dürfe öfter geschehen, bestätigt der Schierser Gemeindepräsident: «Es ist gut wenn Leute so etwas tun, wir sind eine lebendige Gemeinde, da passt das gut.» Andreas Lange (leitet www.wunder-heute.net ) moderierte. Lange: «Urs-Heinz erzählte mir am Telefon von seiner Idee. Zuerst wusste ich nicht, ob er einen Witz macht, ich fragte nochmal.» Nach dem Telefon habe er sich eine Weile hingesetzt. «Dann rief ich ihn an und fragte, ob er das wirklich ernst meint. Er: „Ja selbstverständlich meine ich das ernst“.» Und so konnte am 3. März 2007 jeder Schierser mitfeiern, inklusive Mittag- und Abendessen. Gefeiert wurde unter anderem: 50 Jahre Urs Heinz Naegli, die Silberne Hochzeit mit Helene, das 40. publizierte Buch, zehn Jahre leben in Schiers und fünf Jahre UHN-Verlag. Spannend, denn man musste sich nicht anmelden. Im 2500-Seelenort Schiers ein Risiko; was tun, wenn das halbe Dorf auf der Matte steht? Gastgeberin Helene Naegeli: «Als wir planten, hatten wir keine Ahnung wieviele kommen. Darum mussten wir einen Raum finden, wo es keine Rolle spielt, ob 10 oder 300 Menschen erscheinen.» Raum fanden Naegelis in der Evangelischen Mittelschule (EMS). Über Hundert Besucher kamen, darunter sowohl Schierser wie auch Autoren, die ihr Buch im Urs-Heinz-Naegeli-Verlag veröffentlichten; wie Daniel Hari, Bundeshausoriginal Jakob Wampfler, Lorenz Schwarz, Fred Grob, Heinz Strupler und andere. Verschiedene Autoren sprachen über die Zusammenarbeit mit Urs-Heinz Naegeli. Zum Beispiel Jakob Wampfler («Vom Wirtshaus ins Bundeshaus»): «23 Jahre war ich Alkoholiker. Dann wurde ich durch den Glauben frei. Ein Wunder. Darum wollte ich nicht in der Stube hocken bleiben, während die Welt draussen verreckt.» Und so habe er mit Urs-Heinz Naegeli ein Buch geschrieben. «Ich bin froh um Urs-Heinz. Hätte ich es ohne ihn geschrieben, würde das Buch heute von ein paar überdurchschnittlich frommen Grossmüttern beim Tee gelesen.» Aber er wollte die erreichen, die der Alkoholsucht verfallen sind und ihre Sprache sprechen. Das sei mit der Hilfe des Schierser Verlages gelungen. Die Publikationen dieses Verlages würden Mut machen. Wampfler: «Wir brauchen mehr solche Bücher fürs Volk.» Umrahmt wurde das Programm durch die Tonbildschau von Luciano und Verena Lepre, die 80'000 Kilometer rund um die Welt fuhren sowie durch Alphornbläser Lorenz Schwarz. Website: www.uhn.ch
Gastgeber Urs-Heinz Naegeli: «Wir wohnen seit zehn Jahren in Schiers, und wollten einen tieferen Bezug zur Bevölkerung. Schon lange fragten wir uns, wie das in einem Dorf gelingt. Und da war diese Idee genau richtig.»Kommen 10 oder 300?
Mut machen
Datum: 06.03.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch