Kostbare Gegenwart

Leben im Hier und Jetzt

Viele Menschen leben gar nicht in der Gegenwart. Sie hängen entweder noch in Freude oder Enttäuschung an früheren Erlebnissen oder mit Hoffnung oder Sorge schon in der Zukunft. Beides läuft aufs Gleiche hinaus.
Hier und jetzt
Blick zurück

Zwischen momentanen Gedanken und Gefühlen und dem gerade stattfindenden Leben tut sich mitunter eine ganz eigentümliche Schere auf: Vergangenheit oder Zukunft finden im Kopf statt, die Gegenwart liegt vor den Füssen. Oder, wie es John Lennon einmal ausgedrückt hat: «Leben ist das, was passiert, während du gerade mit anderen Dingen beschäftigt bist.»

Viele hinken hinterher

Über Beruf, privates Leben und Medien nimmt man heute derart viele Informationen und Eindrücke auf, dass man ständig Gehörtes, Gesehenes und Erlebtes ordnen und verarbeiten muss. Besonders deutlich wird dies beim Reisen. Wir sind vielleicht physisch schon am neuen Ort, aber unsere Seele, unser Inneres, ist immer noch unterwegs. Sie braucht Zeit, um nachzukommen und sich auf die neuen Umstände einzustellen.

Es gibt Berechnungen, nach denen heutige Menschen an einem einzigen Tag oft mehr Personen begegnen, als in früheren Jahrhunderten während ihres gesamten Lebens.

Leben Sie asynchron?

Viele Menschen leben sozusagen asynchron: Sie fühlen noch etwas aus einer Situation, die schon vorbei ist, und befinden darum nicht im Hier und Jetzt. Vielleicht «kauen» sie innerlich noch an einem vergangenen Gespräch, sitzen aber bereits mit einem anderen Menschen zusammen. Eben noch haben sie etwas Wichtiges geschafft, und schon kommt die nächste Herausforderung.
Oder sie sind ihrer Gegenwart gedanklich schon enteilt und stecken in Sorgen, Stress und handfesten Ängsten vor dem nächsten Ereignis. Sie sind vielleicht zuhause, denken aber schon an den Arbeitstag morgen oder an eine bevorstehende schwierige Aufgabe.

Die Folge ist in beiden Fällen die gleiche: Wir sind mental nicht dort, wo wir gerade sein sollten, sondern sind blockiert und abgelenkt.

Tipps für ein synchrones Leben

  • Fragen Sie sich selbst: Neigen Sie mehr zur Rückschau oder zum Vorausblick?
  • Welche Gefühle dominieren, wenn Sie nach vorn und wenn Sie zurückschauen?
  • Was bringt Sie dazu, so oft zurück oder nach vorn zu schauen?
  • In Ihrem persönlichen Leben braucht es einen Raum zur Ruhe und Verarbeitung. Man muss sich ihn meistens hart erkämpfen, doch solche Zeiten sind existentiell.
  • Üben Sie sich täglich darin, möglichst im Jetzt zu leben. Das gilt vor allem dann, wenn man sich grundsätzlich zuviel zumutet, seine Termine zu eng legt oder Pausen dem Zufall überlässt.

Ein Beispiel, das Jesus setzte

Mit seinen Jüngern war Jesus drei Jahre lang unterwegs. Für ihr eigenes Leben gar er ihnen zwei Ratschläge mit auf den Weg: sich nicht um das Morgen zu sorgen und nicht zurückzuschauen. Das sind bemerkenswerte Hinweise.

Jesus war jemand, der im Hier und Jetzt lebte. Er war nicht von Planungen oder Sorgen getrieben, aber auch nicht mit Ballast aus der Vergangenheit beladen. Wie war das möglich? Seine Grundlage war, dass er alles mit seinem Vater im Himmel besprach. Er wusste, dass er nicht allein durchs Leben ging. Diese Art zu leben steht jedem offen.

Artikel zum Thema:
«Jesus – die Tour»

Datum: 26.08.2012
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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