Der Mensch

Ein Gewohnheitstier?!

Manchmal beobachten wir andere und ihre Gewohnheiten, machen uns darüber lustig oder halten sie einfach nur für absonderlich; vor allem dann, wenn sie andere Gewohnheiten haben als wir. Was hat es mit den Eigenarten auf sich und wie gehen wir damit um?
Morgen Müde

Gewohnheiten sind zunächst etwas, was zu einem Menschen gehört, jeder Mensch hat sie. Was man morgens nach dem Aufstehen trinkt oder wie man sein Frühstücksei mag, die Art und Weise, wie man sich nach einem anstrengenden Tag erholt - all das sind Gewohnheiten. Wenn man Menschen danach fragt, würden sie zunächst ganz kurz wohl nur sagen: «Das mach‘ ich eben so.»

Warum tue ich es so oder so?

Gewohnheiten sagen aber etwas über einen Menschen aus, zeigen etwas von seiner Eigenart, auch von seinen Überzeugungen und Einstellungen zu den Dingen der Welt. Oftmals entwickeln Menschen vor allem in den Bereichen Gewohnheiten, die ihnen Stress und Angst machen oder die ihnen besonders wichtig sind. Es ist daher aufschlussreich, andere auch einmal danach zu fragen, warum sie bestimmte Dinge so oder so machen.

Sind Gewohnheiten also etwas Gutes oder Schlechtes? Zunächst einmal bringt es nicht weiter, sich mit anderen zu vergleichen und ihr Verhalten zu bewerten. Wer sich sehr viel mit den Eigenarten und Gewohnheiten von anderen befasst und vergleicht, der hat vermutlich selbst Schwierigkeiten mit sich und seiner Art zu leben.

Keine Bewertung

Am ehesten lernt man die Gewohnheiten von jemand anderem kennen, wenn man mit ihm unter einem Dach zusammen lebt. Da bekommt man dann hautnah mit, wie sich der andere verhält, wenn er vom Unterricht oder Beruf kommt, was er noch vor dem zu Bett gehen macht und wie er morgens aufsteht. Daran kann man sich reiben, vor allem dann, wenn der- oder diejenige andere Gewohnheiten hat als man selbst.

Das ist der Stoff für den Zoff im Urlaub, in Wohngemeinschaften oder von Partnern, die zusammen leben. Es braucht dann eine Bereitschaft und eine innere Weite, den anderen vorbehaltlos mit seinen Gewohnheiten anzunehmen und es nicht zu bewerten.

Wichtige Hilfe und Stütze

Was manchmal beim Thema «Gewohnheiten» nicht oder zu wenig bedacht wird, ist, dass sie eine wichtige Hilfe und Stütze sind. Wer Gewohnheiten entwickelt, spart Energie und vor allem Zeit. Denn wenn man bei allem, was man tut oder vorhat, immer wieder neu überlegt, was und wie man es tut, braucht mehr Zeit. Was also auf den ersten Blick vielleicht eher spiessig und langweilig wirkt, ist durchaus eine praktische Hilfe für die Bewältigung des Alltags.

Der Mensch ist - so sagt man - ein Gewohnheitstier. Schade ist, wenn die Macht der Gewohnheit alles bestimmt und man sich auf andere Vorgehensweisen nicht mehr einlassen kann.

Datum: 17.08.2009
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet.ch

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