Neunte Stätte in Israel zum Weltkulturerbe erklärt
Das Gängenetz und die Kammern erstrecken sich auf rund hundert Quadratkilometer. Da die Höhlen über zahlreiche Epochen genutzt wurden, gewähren sie einen Einblick in Friedens- wie in Kriegszeiten. Sie liegen unter den antiken Städten Marissa und Beit Guvrin.
Marissa wird in Josua 15,44 auch als judäische Stadt erwähnt. Später befestigte sie Rehobeam gegen den Einfall der Babylonier, berichtet «Israel heute». Marissa zerfiel ungefähr im letzten Jahrhundert vor Christus immer mehr, 40 Jahre vor Christus wurde es durch das Partherreich zerstört. Bald wurde Beit Guvrin ein wichtiges Zentrum in der Gegend. Viele der Höhlen wurden während der muslimischen Epoche in den Boden gehauen.
Schon die frühen Bewohner höhlten den weichen Kalkstein systematisch aus. Das «Israel Magazin» spricht von einer unterirdischen Infrastruktur, die ihresgleichen sucht: Die vorgefundenen Artefakte und baulichen Überreste würden von einer lebhaften Zeit zeugen. Dazu gehören im weitverzweigten Höhlensystem Handwerksbetriebe, Ölpressen, Taubenschläge, Pferdeställe, Zisternen, Kanäle, Bäder, Grabanlagen und Kultstätten.
Das Höhlensystem ist nun das neunte israelische Weltkulturerbe. Die weiteren sind: Jerusalems Altstadt, Massada, die biblischen Siedlungshügel, Tel Avivs Weisse Stadt, die Altstadt von Akko, die Weihrauchstrasse, die Stätte der Bahai in Haifa und die historischen Höhlen in Nachal Mearot. Der nun neunte Eintrag liegt zwischen Jerusalem und Beersheva.
Datum: 15.08.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet