Die 6-jährige Karunia

«Ich bin ein Geschenk Gottes»

Karunia wurde mit dem Apert-Syndrom geboren, das genetisch bedingte Fehlbildungen des Körpers zur Folge hat. Sie sieht anders aus als die Kinder ihrer Klasse – und weiss doch, dass sie wunderschön ist.
Karunia aus Indonesien
Karunia mit ihren Eltern

Als Karunia im Osten von Indonesien geboren wurde, merkte ihr Vater Candra sofort, dass etwas nicht stimmte: Seine Tochter hatte weder Finger noch Zehen. «Ich weinte, als ich mein Baby zum ersten Mal sah», berichtet Candra, der in der Landwirtschaft arbeitet. «Ich fühlte mich traurig und enttäuscht.» Der Mutter Angelina erzählte er nichts davon. Da das Baby immer Socken und Handschuhe trug und von anderen Familienmitgliedern umsorgt wurde, merkte die Mutter lange Zeit nichts.

Schwerer Start

Mit Hilfe des Pastors erzählte Candra seiner Frau dann von der Behinderung des Babys. Angelina erinnert sich: «Ich weinte nur und fragte mich, warum Gott mir das anvertraut hat.» Wie konnten sie Karunia die Hilfe geben, die sie brauchte? Nur schon von finanzieller Seite her war das unmöglich. Zudem war das Baby häufig krank. «Zu Beginn ihres Lebens litt Karunia unter Schmerzen, hohem Fieber, Atemlosigkeit, exzessivem Schwitzen und Gefühllosigkeit», erzählt Angelina. Auch die Menschen im Dorf reagierten unterschiedlich. Manche Kinder hatten sogar Angst vor ihr und rannten vor ihr weg.

Doch mit einem Jahr wurde die Kleine in ein Hilfsprogramm der Organisation «Compassion International» aufgenommen. Durch eine OP wurden ihr aus bestehenden Knochen Finger an der rechten Hand geformt, eine weitere OP soll an der linken Hand folgen. Auch ihre Eltern lernten viel darüber, wie sie ihre Tochter am besten unterstützen können.

Inspiration für andere

Heute ist die Kleine fast sieben Jahre alt und eine der Besten in ihrer Klasse. Dass sie anders aussieht als die anderen Kinder, ist für sie auch in ihrem jungen Alter keine Einschränkung. «Ich bin wunderschön, wie meine Mutter», freut sie sich. «Ich spiele liebend gerne mit meinen Freunden in der Schule und im Center. Ich bete auch gerne laut und singe.» Immer wieder hat ihr Vater sie bestärkt. Und so sagt sie heute, was ihr Vater ihr ein ums andere Mal gesagt hat: «Ich bin ein Geschenk Gottes!»

Doch auch ihre Eltern durften schon viel von ihr lernen. «Meine Tochter hat mich gelehrt, ein starker Mensch zu sein», erzählt Candra. «Sie ist mein Fleisch und Blut und wir werden uns um sie kümmern, solange Gott uns am Leben lässt. Gott hat einen Plan für sie.»

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Datum: 07.12.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Compassion International

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