Singles

Die verkannten Helden

Heiraten oder als Single leben? «Singles sind oft Helden, deren Heldentaten für uns verborgen sind», sagt Pfarrer Jürg Birnstiel, der eine Arbeit für Singles leitet. Er plädiert für mehr Wertschätzung gegenüber Unverheirateten.
Single wartet in Kaffee
Pfarrer Jürg Birnstiel

Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Das ist ein perfektes Wort aus der Bibel für jede Hochzeit. Nur muss die Frage erlaubt sein, wie das die Leute verstehen sollen, die eben doch allein sind, neudeutsch nennen wir sie Singles. Ist es nicht gut, wenn sie allein sind?

Glücklicherweise hilft uns Paulus aus der Verlegenheit, denn er meint, dass es besser sei, man würde nicht heiraten. Heiraten das sei etwas für die Christen, die es nicht lassen können. Christen, die meinen, sie würden es nicht schaffen alleine durchs Leben zu kommen.

In seinen Augen sind die Singles die Starken, denn sie können ihre ganze Kraft in den Dienst von Jesus stellen und sich nicht durch eine Beziehung oder gar Familie ablenkt. Nehmen wir Paulus ernst, dann müssten in unseren Kirchen die Singles ein hohes Ansehen geniessen. Ihnen müsste hohe Wertschätzung entgegengebracht werden. Ist das so in unseren Kirchen? Nehmen die Singles diese Wertschätzung wahr?

Ist es nicht so, dass Singles in unseren Gesichtern die Fragen ablesen: Warum hat die noch keinen gefunden? Was stimmt mit dem nicht, dass er noch keine Frau hat? usw. So ist es nicht verwunderlich, dass Singles ab und zu damit zu kämpfen haben, sich als ganz normale Christen zu verstehen – Christen die halt keinen Partner haben.

Singles sind «normal»

Am Ende einer Singleferienwoche bedankte sich eine Teilnehmerin bei Gott, dass sie in dieser Woche wieder entdeckt hat, dass sie eigentlich ganz normal sei. Sie hat festgestellt, dass sie normal ist, selbst wenn sie noch keinen Mann hat.

Singles sind oft Helden, deren Heldentaten für uns verborgen sind, bei Gott sind sie glücklicherweise bekannt. Und das sind die Heldentaten: Viele verliebten sich in Menschen, die Jesus nicht nachfolgten und sie entschlossen sich schweren Herzens, die Beziehung aufzulösen. Viele sind aktiv in der Gemeindearbeit oder Missionsarbeit engagiert Partnersuche stand nicht im Vordergrund und plötzlich merken sie, dass es mit der Partnerfindung schwierig wird. Die erhoffte Beziehung hat sich nicht automatisch ergeben.

Problem für ältere Single-Frauen

Besonders Frauen sind von dieser Situation betroffen, denn je älter sie werden, je schwieriger wird es für sie einen Partner zu finden. Das ist nicht nur unter Christen der Fall, dass ist ein gesellschaftliches Phänomen. Andere Single pflegen ihre kranken Eltern und wenn diese gestorben sind, sind die Voraussetzungen jemand zu finden nicht mehr optimal.

Ja, alle diese Single, die noch aus vielen anderen Gründen allein geblieben sind, das sind in meinen Augen Helden und sie verdienen unsere Hochachtung und nicht unser mitleidiges Lächeln. Sie verdienen es nicht, dass man über sie spottet, weil sie noch nicht verheiratet sind. Es ist nicht recht, wenn wir einen Grund dafür suchen, warum sie es noch nicht «geschafftۚ» haben, als ob die, die verheiratet sind Menschen seien, die keine Probleme haben.

Nicht bereit, um jeden Preis zu heiraten

Natürlich stimmt es, dass viele Singles sehr gerne heiraten würden. Es ist erfreulich, dass es in unserem christlichen Umfeld verschiedene Wege gibt Partner zu finden (Internet, Singletreffen, Ferienwochen, Weekends usw.). Es wäre gut, wenn all diese Angebote rege benutzt werden. Doch selbst die Singles, die diese Angebote rege benützen, sind nicht bereit um jeden Preis zu heiraten. So wichtig ist ihnen Ehe und Familie dann auch wieder nicht. Sie wollen – genau wie Christen, die verheiratet sind – ein Leben führen das Gott gefällt.

Zum Autor:
Jürg Birnstiel, Pfarrer der FEG Zürich-Helvetiaplatz und Gründer der Arbeit treffpunktsingle.ch. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Webseiten:
Treffpunkt Single
Partnersuche für christliche Singles
Single-Weekend «So verliebst Du Dich richtig!»
Wanderferien für Singles (für Männer noch freie Plätze)

Datum: 21.01.2012
Autor: Jürg Birnstiel
Quelle: Livenet / FEG

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