Die SEA zum Familienartikel

Familienpolitik braucht Visionen

Die Schweizerische Evangelische Allianz verzichtet auf eine Parole zum vorgeschlagenen Familienartikel, über den am 3. März abgestimmt wird. Sie macht aber einige grundsätzliche Bemerkungen zu einer Familienpolitik der Zukunft. Die SEA-Stellungnahme im Wortlaut:
Besonders kinderreiche Familien geraten oft in finanzielle Schwierigkeiten.

Die Familie als kleinste Zelle der Gesellschaft beeinflusst in grossem Ausmass deren Wohlergehen. Es gehört daher zur Verantwortung der Politik, die Familie zu schützen und ihr die Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung zu schaffen. Da innerhalb der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA die Meinungen über die Vorlage vom 3. März auseinandergehen, wird auf eine Abstimmungsparole verzichtet.

Vor allem das Thema der Fremdbetreuung löst Diskussionen aus. Einerseits wird betont, dass Betreuungsangebote eine wichtige Hilfe für Eltern sind, die ohne diese externe Unterstützung Mühe haben, Berufsalltag und Familienleben zu organisieren. Andererseits wird auch darauf hingewiesen, dass Eltern, die ihren Kindern durch Verzicht auf Erwerbsarbeit eines Elternteils mehr Zeit schenken wollen, nicht benachteiligt werden dürfen.

Die Zukunft der Familie aktiv gestalten

Es ist im Interesse von Bevölkerung und Politik, das Wohlergehen der Familien zu unterstützen. Für SEA-Präsident Wilf Gasser ist es an der Zeit, eine Vision für die Zukunftsperspektive der Familien in der Schweiz zu entwickeln. Er plädiert für einen «Masterplan» für die Familie. «Wir brauchen ein Gesamtbild der vielen Faktoren, die das Wohl der Familie beeinflussen. Dann können wir auch nach echten Antworten suchen, die den negativen Entwicklungen begegnen und der Familie eine gesunde Zukunft ermöglichen», sagt Gasser. Dabei komme auch Kirchen, christlichen Organisationen und Christinnen und Christen eine wichtige Aufgabe zu.

Weitere politische Massnahmen nötig

Der Familienexperte Fritz Imhof unterstreicht die Bedeutung von politischen Entscheiden zugunsten der Familie: Als Beispiele erwähnt er die Familienverträglichkeitsprüfung neuer Gesetze, die Abschaffung von steuerlichen Nachteilen, Ergänzungsleistungen für bedürftige Familien oder ein Familienstimmrecht. Mit einem Erziehungsgeld könne die Wahlfreiheit der Eltern gesichert werden, welche während der Erziehungsphase die auswärtige Berufstätigkeit reduzieren wollen. Bund, Kantone und Gemeinden sollen auch der Privatwirtschaft und gemeinnützigen Organisationen Anreize geben für kreative Angebote zur Förderung der Familie.

«Wichtige Schritte liegen in der Prävention», betont SEA-Präsident Gasser: Eine Politik, die mit einem Beratungsangebot Paarbeziehungen und den Zusammenhalt der Familien präventiv stützt, würde dem Staat und seinen Sozialversicherungen nicht nur Kosten senken, sondern auch den Eltern und Kindern viel Stress und Leid ersparen.

Im Rahmen der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA wurde 2011 die Arbeitsgemeinschaft Forum Ehe & Familie gegründet. Zu ihren Mitgliedern zählen kleinere und grössere Organisationen, welche das Wohlergehen der Familie mit ihren Angeboten und Aktivitäten besonders unterstützen.

Datum: 11.02.2013
Quelle: SEA

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