So viele Beziehungskrisen

Muss das sein?

Fast die Hälfte der Ehen werden irgendwann geschieden. Menschen scheitern in der Beziehung zu ihren engsten und geliebten Mitmenschen. Muss das sein? Gibt es dafür eine Erklärung? Und einen Ausweg?
Liebe
Das Paradies, Ölbild von Jan Brueghel d. Ä.

Dass uns Beziehungen so viel Mühe bereiten, muss einen tieferen Grund haben. In uns liegt sowohl ein tiefes Bedürfnis nach guten Beziehungen wie auch die Tendenz, bei Krisensymptomen gerade die wertvollsten Beziehungen zu opfern.
Die Bibel hilft mit der Geschichte einer Ur-Beziehungskrise, dem unheilvollen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Bereits im 3. Kapitel des ersten Buches Mose – gleich nach der Schöpfungsgeschichte – berichtet sie uns vom mutwilligen Beziehungsabbruch der Menschen mit ihrem Schöpfer. Die Bibel schildert uns anschaulich, wie das Böse in Gestalt einer Schlange die ersten Menschen dazu verführt habe, das einzige Tabu zu brechen, das Gott gegenüber dem Menschen aufgerichtet hatte, nämlich die Frucht vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen. Damit war die (Vertrauens-) Beziehung zum Schöpfer zu Bruch gegangen. Mehr noch: Auch die Beziehung unter den Menschen war nun gestört. Kurz darauf lesen wir von einer ersten brutalen Konsequenz dieser Beziehungstörung: Kain bringt seinen Bruder Abel um – aus blossem Neid.

Gestörte Beziehung zu mir selbst

Nicht nur die Beziehung zum Schöpfer und zum Mitmenschen ist gestört. Auch die Beziehung des Menschen zu sich selber ist beschädigt, wir lieben die angenehmen und erfolgversprechenden Seiten unseres Wesens, hassen und verdrängen aber die weniger attraktiven.

Mit den Stärken bauen wir unser Selbstbewusstsein auf (zum Beispiel mit Schönheit, Intelligenz, Schnelligkeit, Musikalität …). Wenn wir aber die andern Seiten verdrängen (Eifersucht, Neid, Ehrsucht …), werden wir unharmonisch und leicht verletzlich, weil unsere Person nicht in einem stabilen Gleichgewicht lebt.

Solche innern Spannungen, die letzlich auf unseren Unfrieden mit Gott zurückgehen, können zu einer Abstumpufng des Gewissens oder sogar zu psychischen Erkrankungen führen oder sie mindestens mitverursachen.

Reale Todesgefahr

Die Bibel beschreibt diesen mehrfachen Spannungszustand mit dem Begriff „Sünde“. Und sie warnt: Die letzte Konsequenz der Sünde ist der Tod (1 Mo 3,19).

Die Sünde führt nicht nur zu unharmonischen Beziehungen zu andern und zu mir selbst, sondern letztlich zum geistlichen Tod, das heisst zum Verlust der Gegenwart Gottes, auf die unser Leben angelegt ist (1 Mo 6,6). Daher kann Paulus lebende Menschen als „tot durch ihre Sünden“ bezeichnen (Eph 2,1). Weil die Beziehung zu Gott gestorben ist, leben wir nicht mehr im gottgewollten Sinne. Wir haben uns an diesen Los-von-Gott-Zustand vielleicht längst gewöhnt. Vielleicht leiden wir aber an schwierigen Beziehungen oder psychischen Problemen.

Umfassender Retterwille

Mit der Ausstossung des Menschen aus dem Paradies, das heisst aus seiner Nähe (gemäss 1 Mose 3), hat Gott den Menschen in eine Art Provisorium zurückversetzt. Der Beziehungsverlust ist nicht endgültig. Darin ist ein erstes Anzeichen von Gottes Retterwille zu erkennen: Er will den Menschen in seine Gegenwart zurückholen.

Gott will mich zur Verantwortung rufen und für seine Liebe öffnen. Weil ich damit überfordert bin, ist Jesus in diese Welt gekommen. Er fordert mich auf, aus dem Finstern und Dunkel ins göttliche Licht zu treten. In diesem neuen Zustand erlebe ich eine grundlegende Veränderung, die mein Beziehungsverhalten tiefgreifend umgestaltet.

Johannes, Kapitel 3,16

Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.

Weiterführende Texte: www.erlebe.jesus.ch

Autoren: Rolf Lindenmann/Fritz Imhof
Quelle: VBG-Studienreihe „Christ werden – Christ sein“

Datum: 18.06.2004

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung