Die Wellness-Welle erfasst Gesellschaft und Kirche

Wellness

Berlin. Die Wellness-Welle erfasst immer weitere Bereiche der Gesellschaft und macht sich auch in der Kirche bemerkbar. Darauf macht Oberkirchenrat Michael Nüchtern aufmerksam. Mit dem Begriff “Wellness” – Wohlbefinden – machten inzwischen nicht nur Hotels und Badeorte Reklame; auch Autovermieter, Musikunternehmen und andere nutzten den Trend der Erlebnisgesellschaft, sich etwas Gutes zu tun. Im Internet übertreffe die Zahl der Angebote unter dem Stichwort “Wellness”, die beispielsweise die Suchmaschine von Yahoo aufliste, mit 331 Treffern die Stichworte Religion (294) und Spiritualität (36).

Im “Multipack” Wellness werde Verschiedenes zusammengefasst: Exotik und Krafttraining, Entspannung und Aktion, Kosmetik und Therapeutisches, Fitness und Fun, Genuss und Gesundheit, Spirituelles und Sport. Inhalte und Werbung zeigten auch religiöse Anklänge; die Palette reiche von Entspannungs- und Meditationspraktiken wie Feng Shui, Yoga und Qigong bis zur Wellness-Musik, denn – so die Reklame – “eine Seele, die sich in einem Zustand des ruhigen Schwebens befindet, wirkt auch überaus positiv auf den ganzen Körper”.

Wellness in der Bibel: “Du salbest mein Haupt mit Öl ...”

Wellness ist, so Nüchtern, eine Reaktion der Erlebnisgesellschaft auf Stress und Hektik. Als eine Art Kurzzeit-Schlaraffenland solle sie wieder fit machen für den Lebenskampf im Alltag. Nüchtern: “Wellness-Angebote lassen sich als hergestellter, individueller Sabbat verstehen.” Die Kirchen sollten Wellness nicht vorschnell kritisieren, denn auch in ihren Angeboten zeige sich dieser Trend. So stosse Musik in der Kirche auf grosse Nachfrage. Sie vereinige “fast wellnesshaft” zwei Sinneserlebnisse: das Hören und das Erleben eines Kirchenraums. Auch in der Sprache der Bibel entdeckt Nüchtern Wellness-Anklänge, etwa im Psalm 23: “Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.” Allerdings gehe es hier nicht nur um ein kurzzeitiges Wohlgefühl, sondern um das ewige Wohlgefallen Gottes: “Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen ein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.”

Datum: 28.02.2003
Quelle: idea Deutschland

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