Ferienalternative: Eltern und Teens zusammen im Missionseinsatz

Seite an Seite: Amy Hutchinson (rechts) im Einsatz mit Ihrer Tochter Danielle. Sie wirken bei einer Schule in der Nähe von Ambato, Ecuador mit. Fotos: Kristen Nicole Sayres
Was ist mit mir? Ein Quichua-Junge schaut zu, wie sein Vater ein „Rettungs-Armband“ von einem freiwilligen erhält, der mit dem World Changers Family Projekt in Ecuador unterwegs ist. Das Armband illustriert den Heilsplan anhand von farbigen Kugeln. Von diesen wurden viele durch die Eltern und ihre Kinder verteilt.
Zusammen beten: John Jackson betet mit seinen Töchtern Rebekah, 15, und Sarah, 16, während eines Abendgottesdienstes.
Jesus Begegnen: Der Ecuadorianer Jose Granja führt eine Gruppe der Dorfbewohner im Gebet. Diese haben sich entschieden, Jesus nachzufolgen, nachdem sie ein evangelistisches Anspiel der Familien-Missionsteams gesehen hatten.
Gebets-Spaziergang: Mitglieder des ersten internationalen World Changers Family Project verbringen einen Nachmittag im Dorf Pilahuin, um für die Bevölkerung zu beten. Das Team, bestehend aus Eltern und Teenies arbeiteten gemeinsam an der Verbreitung des Evangeliums in diesem Gebiet.

Eltern, die mit ihren Teenies gemeinsam auf der Strasse stehen und den Leuten von Gott erzählen – die Missionsorganisation „International World Changers“ (IWC) machts möglich. Diesen Sommer bot sie zum ersten Mal einen Kurzzeiteinsatz für ganze Familien an. Einsatzort war das landwirtschaftliche Dorf Ambato in Ecuador.

Tommy Hutchison, 17, hat schon an einigen Missionseinsätzen für Jugendliche teilgenommen. Dabei war er jeweils ganz froh, mal von seiner Familie wegzukommen. Dass er einmal gemeinsam mit seiner Familie auf eine internationale Missionsreise gehen würde, hätte er nicht gedacht. Doch genau das ist jetzt passiert. Im Juli nahmen Tommy und seine Familie – die Eltern Amy und Thomas Hutchison und die zwei jüngeren Geschwister, der 15-jährige Joel und die 12-jährige Danielle – am ersten IWC-Familienprojekt teil. Die Hutchisons aus Dayton in Ohio waren eine von 12 amerikanischen Familien, die beim einwöchigen Missionseinsatz dabei waren.

„Gott braucht die ganze Familie“

8280 Mal haben die Familien während dieser Woche den Eingeborenen, den Quichuas, das Evangelium näher gebracht. Mehr als 280 Menschen haben sich für ein Leben mit Gott entschieden. Nach der Aufführung eines evangelistischen Theaters erfuhr Tommy zum ersten Mal, wie es ist, jemanden zu Christus zu führen. Sein Vater schaute stolz zu, als Tommy mit einigen Quichuas betete, die sich um ihn versammelten, um mehr über Gott und die Bibel zu lernen. „Es ist ein grosses Gefühl, zu wissen, dass Gott unsere ganze Familie braucht, um ihm zu dienen“, sagt der ältere Hutchison. Begeistert ist auch Tommy: „Wir hatten Spass, zusammen als ganze Familie zu dienen. Es war einfach unglaublich!“

Während den letzten 10 Jahren hat IWC Missionseinsätze für Studenten rund um den Globus angeboten. Weil immer mehr Kirchen auf der Suche nach familienorientierten Missionsprojekten waren, begann IWC zusammen mit Missionaren der Baptisten, Einsätze speziell für Familien zu entwickeln. Army Hutchison, die Mutter, konnte beobachten, wie die Familie während der Woche gewachsen ist – in dem jeder neue Stärken in sich selbst oder in den anderen entdeckte. „Ich bin so stolz auf meine Familie“, sagt sie. „Tommy bewies Fähigkeiten als Leader, Joel ging auf Fremde zu, um mit ihnen über Gott zu sprechen. Danielle war sehr anpassungsfähig. Sie alle sind in eine total neue Umgebung eingetaucht und genossen es, Dinge zusammen zu tun.“

Missionseinsatz statt Ferien

Die Familien verbrachten ihre Tage in Schulen, Einkaufszentren und auf öffentlichen Plätzen. Sie unterrichteten Englisch, verteilten evangelistische Traktate und beteten mit den Menschen. Nach dieser Erfahrung ermutigt Thomas Hutchison christliche Familien, statt normalen Ferien einen Missionseinsatz zu machen. „Einsätze wie diese helfen, sich auf das zu fokussieren, was wirklich wichtig ist im Leben.“

Diese Einsätze würden helfen, Familien näher zueinander zu bringen, sagt Richard Ross, Professor am Baptistischen Theologischen Seminar der in Fort Worth, Texas. „Es zeigt sich immer mehr, dass Teenager die stärksten Erfahrungen machen, wenn sie Seite an Seite mit ihren Eltern im Einsatz sind“, erklärt Ross. „Gemäss meiner Erfahrung führt eine gemeinsamer Missionseinsatz zu mehr geistlichem Wachstum als Monate oder sogar Jahre von traditionellen Kirchenprogrammen.“

Nächstes Jahr vom 17. bis 24. Juni wird das IWC-Familienprojekt wieder nach Ambato gehen. Ziel des Projekts ist es, noch mehr Quichua-Familien mit Bibelklubs, Kinder- und Jugendprogrammen, Sport, Schulprogrammen und evangelistischen Veranstaltungen zu erreichen. Anmelden für den Einsatz 2006 kann man sich ab dem 1. September.

Unbekanntes Terrain im deutschsprachigen Bereich

Im deutschsprachigen Raum ist diese Art von Kurzzeiteinsätzen noch unbekannt. Zwar werden neben den Einsätzen für Jugendliche immer mehr auch Einsätze für ältere Menschen angeboten. So bietet die „Deutsche Missionsgemeinschaft“ (DMG) Kurzzeiteinsätze für Leute über 50 an. Projekte, bei denen Jung und Alt gemeinsam ans Werk gehen, sind im Moment lediglich bei „Jugend mit einer Mission“ (JMEM) zu finden. Gemäss der „Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen e.V.“ liege das daran, dass Kurzzeiteinsätze im deutschsprachigen Bereich im Gegensatz zur Langzeitmission noch ein relativ junges Arbeitsfeld bilden würden. Man habe erst spät entdeckt, dass man mit Kurzzeiteinsätzen besser den Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechen würde und so einen grössere Anzahl Menschen für die Mission begeistern könne.

Mehr Informationen zu den IWC-Einsätzen: http://thetask.org
Übersicht der Einsätze mit JMEM: www.jmem.ch/Wiler/Base/d-einsatz.html
Weitere Einsatzmöglichkeiten: www.mission.ch/einsatz.php

Quelle: Baptist News, Livenet
Autoren: Jesse Lyautey, David Sommerhalder

Datum: 23.08.2005

Werbung
Livenet Service
Werbung