Buchautor Wilfried Veeser

Bibel und moderne Wissenschaften sagen oft dasselbe

Die Grundaussagen in den Weisheitsbüchern der Bibel sind den Erkenntnissen heutiger Natur- und Humanwissenschaften verblüffend ähnlich. Dies stellt der Buchautor, Theologe und Berater Wilfried Veeser fest. Er warnt vor Einseitigkeiten.
Buchautor Wilfried Veeser

In seinem Studium biblischer Weisheitsliteratur, zum Beispiel dem Buch der Sprüche, hat der Autor christlicher Beraterliteratur festgestellt, dass sie sich in ihren zentralen Aussagen oft erstaunlich ähnlich oder gleich sind. Er bringt ein Beispiel aus Sprüche, Kapitel 18, Vers 13: «Wer antwortet, ehe er hört, dem ist's eine Torheit und Schande.» Eine Feststellung, die sich mit den heutigen Kommunikationsregeln decke, die auf das gute Hören auf den Gesprächspartner fokussieren.

Spruchweisheit und moderne Studien gleichen sich

Viele Übereinstimmungen erkennt Veeser besonders auch in der Psychologie, die sehr genau menschliches Verhalten beobachtet, es beschreibt und einordnet. Auch die biblische Weisheit über Stress oder mangelnde Gefühlskontrolle stimmten mit heutigen Forschungsberichten überein. Veeser wehrte sich daher am Riehener Seminar 2014, einer Veranstaltung auf St. Chrischona, geistliche Hilfe und Unterstützung in einen Gegensatz zu moderner Psychiatrie, Psychotherapie oder Medizin zu stellen. Anders gesagt: «Die Menschen in biblischer Zeit wussten im Sinne der Weisheit schon längst Dinge, die man heute mit weisheitlich-wissenschaftlichen Methoden belegen, erklären und vorhersehen kann», so Veeser. Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigten damit auch oft die biblischen Aussagen.

Christliche Gemeinden und die Kranken

Der erfahrene Berater warnte daher Christen davor, Die Heilung nur durch einen direkten Eingriff Gottes zu erwarten und die Hilfe durch einen Arzt oder Psychiater zu verweigern. Oder sich nur von einem «gläubigen Arzt» helfen zu lassen. Denn: «Die Hilfe aus der Schöpfung ist nicht weniger geistlich als ein Wunder.» Es sei auch falsch zu erwarten, Gott müsse den Glaubenden vor Leid bewahren oder ihn davon befreien. Das Paradigma, dass es dem Gottsucher gut gehen müsse, wenn er keine Sünde auf sich geladen habe, werde bereits im Alten Testament mit der Hiobsgeschichte und in Psalm 73 korrigiert. Hiob habe das Zentrale am Glauben erkannt: «Ich weiss, dass mein Erlöser lebt.»

Christliche Gemeinden sollten nicht darauf aus sein, Kranken und Leidenden nur durch Gebet helfen zu wollen. Den Gemeindeleitungen gibt Wilfried Veeser den Rat, Care Teams zu bilden, welche sich den Menschen mit Rat und Tat annehmen, die an körperlichen und psychischen Krankheiten leiden und sie längerfristig betreuen.

Datum: 03.11.2014
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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