Street-Parade: alternativer Christustag?

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Samba-Gospler wollen die Street-Parade in Zürich erobern. Die Gemeinde des brasilianischen GC-Stars Eduardo geht mit Jesus-Wäsche an die Street-Parade.

Sie erinnern sich: Eduardo darf sein Jesus-Shirt beim Torjubel nicht mehr zeigen (Siehe Artikel: Gospel-Samba an der Street-Parade ). Dafür setzt nun seine Gemeinde Jesus-Textil-Akzente an der Street-Parade. Zum dritten Mal ist die portugiesisch-deutschsprachige Gemeinde am Techno-Umzug dabei. Die Chronologie: 2002 kamen 70 Samba-Gospler, 2003 waren’s 200 und in diesem Jahr erwartet Pastor Renato Souza über 700 Leute. Darunter sind zehn professionelle Sambaspieler aus Brasilien.

Renato: «Wir beten und beten und beten hier immer auf einem Berg. In diesem Jahr wird es nicht mehr eine richtige Street Parade in der Schweiz geben. Und in Berlin ist die «Love Parade» auch zu Ende. Das ist eine Frucht des Gebets.»

«Geistoval» statt «Karneval»

Auch der Karneval in Brasilien habe sich geändert. Renato Souza: «Rio de Janeiro war der Ort, dessen Karneval weltweite Ausstrahlung hatte. Der berühmteste Karneval von Brasilien und der Welt. Heute sagt an diesem Karneval die Kirche, wie das Fest läuft.» Was man heute noch sehe, seien die Auftritte der Sambaschulen für die Touristen. «Sie bezahlen sehr viel, damit sie dort zuschauen dürfen. Das ist nicht der Karneval des Volkes. Den für das Volk macht die Kirche. Wir gehen dort jeweils raus auf die Copa Cabana. Mit einem Block* von mehr als 1000 Personen und machen mit Perkussionsinstrumenten einen Samba um Jesus zu ehren. Es kommen viele Leute und bekehren sich. Es machen viele Kirchen mit. Karneval bedeutet Fest der Freude.» Der Name sei schwer zu übersetzen, sagt Jean-Pierre Lehmann, welcher Pastor Renato übersetzt: «Es heisst in etwa «Geistoval», der Karneval des Geistes.»

Karneval in der Kirche

Viele würden am Karneval zum Christentum finden, schildert Renato: «Ich selbst machte eine solche Erfahrung. Ein Bandit mitten in Rio de Janeiro war high und bewaffnet. Er wollte jemanden umlegen. Er kam bei uns vorbei und ich gab ihm einen Flyer und erzählte ihm von Jesus. Er begann zu weinen: „Ich bin vom Evangelium abgewichen. Vor 15 Jahren war das. Heute wollte ich jemanden killen. Aber jetzt nicht mehr. Ich lege meine Waffe nieder. Ich will mein Leben Jesus geben.“ Es gibt viele solche Erfahrungen.»

Es gebe viele Touristen, die sich plötzlich in einer Kirche wiederfinden, schildert der Südamerikaner Renato Souza: «Nur, weil wir mit unserem Block dort rumlaufen. Sie kamen nach Brasilien, um den Karneval zu sehen. Dann sehen sie uns vorbeiziehen. Sie stürzen sich mitten in unsere Freude hinein. Und plötzlich stehen sie in der Kirche ohne es zu wissen und loben Jesus. Mehr als 5000 Leute loben Gott so. Das ist das, was wir von Gott auch für die Schweiz erwarten.»

Jesus-Parade

Laut Souzas Vision wird die Street Parade nicht zu Ende gehen. «Einfach der Name wird wechseln: „Jesus Parade“. Dann sagen die Gemeinden an und das Volk wird Freude haben. Das Volk muss sich freuen. Jemand muss den Leuten Freude bringen.» Dies mache auch die Street Parade. «Aber sie bringt eine Lüge mit. Etwas das betrügt. Also müssen wir die Art ändern. Wenn die Gemeinden kommen, und die wahre Freude zeigen, geht das Fest weiter. Und wer dann die Lastwagen hat, um das Fest zu machen, wird die Kirche sein.» Denn die Gemeinden seien der Ort, in denen die perfekte und wahre Freude sei. «Wie beim Karneval in Brasilien. Dort macht ihn die Kirche, weil sie auf die Strasse hinausgegangen ist und die wahre Freude mitgebracht hat. Das Volk erhält die Freude und das Leben, welches Jesus ist.» Dies werde auch an der Street Parade so sein. «Ich sah eine Reportage in der Zeitung. «Zehn Jahre Street Parade. Das Volk sagt: „Es ist immer das Gleiche“, der einzige Unterschied sind die Gläubigen, die wieder eine andere Freude bringen. Das Volk will eine wahre Freude. Wer hat die? Es ist nicht die Street Parade, sondern Jesus. Und die Gemeinden haben ihn. Und sie bringen ihn nun raus. Leben, Freude, Frieden. Konstantes für immer.»

«Zwingli und Luther werden getoppt»

«Wenn die Kirchen sich in dieser Nation zusammentun, wird es das grösste Fest, das es in der Schweiz je gegeben hat», ist Pastor Renato überzeugt. «Ein grösseres Fest als in der Zeit von Zwingli. Viel mehr als bei Luther. Weil wir heute mehr Leute sind. Wir sind durchbrechender als früher. Die Gemeinden haben mehr Vision, mehr und moderneren Inhalt. Die Welt erschreckt uns als Kirche doch nicht. Denn wir haben es auch. Wir haben starke Musik. Starker Gospelausdruck. Wenn man Rap hören will, haben wir das. Pop, Jazz? Ja. Blues? Haben wir auch. Wenn ihr Samba hören wollt, haben wir das auch. Bosa Nova. Alles. Unser musikalisches Umfeld ist sehr gross. Das müssen wir nützen. Wenn man Jodellieder will, spielen wir auch das. Es gibt nichts, das uns aufhält. Es gibt alles für jeden Geschmack, damit jeder etwas aus dieser wahren Freude erleben kann: Jesus - in unserem Herzen.»

«Das Fest hat begonnen»

Aus Brasilien fliegt Renatos Gemeinde zehn Leute ein. Er bezeichnet sie als Profis in ihrem Bereich: «Es sind Leute, die an berühmten Sambaschulen waren und sich bekehrt haben. Sie kommen mit einer riesigen Freude hierher. Da investieren wir gerne und ernten die Früchte. Sie lehren auch unsere Leute hier. Sie sind sehr erfahren. Wir bringen Leute aus Brasilien, es kommen aber auch aus Deutschland, Frankreich und Italien um uns zu unterstützen. Wir sammeln uns für Gottes Herrlichkeit. Das Fest hat begonnen. Die Jesus Parade hat für uns schon lange angefangen. In unserer Gemeinde haben wir jeden Sonntag ein riesiges Fest. Jedes Mal, wenn wir in unserer Gospelsamba-Schule üben.

Block («Bloco») = ist eine Gruppe aus einer Samba-Schule. Sie ist kleiner als eine ganze Schule, die 4000 Mitglieder hat. Ein Block besteht aus etwa 500 bis 700 Leuten.

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Eduardo: Stürmer mit Gottvertrauen

Datum: 02.07.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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