Das Leben ins Rollen bringen

A wie Abenteuergeist und N wie Neid

Wenn wir unseren Teil tun, dann kommt vieles von selbst in Rollen, schreibt die Psychologin Eva Wlodarek in ihrem neuen Buch: Ein ABC-Ratgeber für Glücksuchende.
Mann springt auf Berg bei Sonnenuntergang
Eva Wlodarek
Buchcover von «Vertrau dem Leben»

Von A wie Abenteuergeist bis Z wie Zeitreise. Eva Wlodarek verrät, wie man das Leben mit einigen Tricks ins Rollen bringt. Ihr Credo: Wenn wir unseren Teil tun, dann übernimmt das Leben alles weitere. Die erfahrene Psychologin kennt das Alphabet des Lebens ziemlich gut. In lockerem Ratgeberton macht sie dem Leser begreiflich, wie zum Beispiel Charisma, Freundlichkeit und Intuition einzusetzen sind, damit Leben gelingt. Für jeden Buchstaben im Alphabet fand sie ein passendes Substantiv. A wie Abenteuer, B wie Begeisterung ...G wie Glückspilz usw.

Pechvogel vs. Glückspilz

Und sie untermauert es zum Beispiel mit Forschungsergebnissen aus der Glücksforschung. Unterhaltsam und kurzweilig erzählt sie, wie ein Pechvogel und ein Glückspilz in einem Forschungsprojekt genau derselben Situation begegnen und ganz unterschiedlich darauf reagieren. Der Glückspilz sorgt gleich selber für sein Glück, weil er nicht achtlos an einem auf dem Boden liegenden 10 Euro Schein vorbeigeht und gleich auch noch die Person (ein Komparse) im Restaurant anspricht, die sich als sehr interessantes Gegenüber entpuppt. Ganz anders der Pechvogel. Er sieht weder den 10 Euro Schein noch spricht er mit dem netten Herrn im Restaurant. Als der Forscher nachfragt, behauptet der Pechvogel, er hätte absolut nichts Besonderes erlebt.

Sind wir unseres Glücks Schmid?

Eva Wlodarek will damit beweisen, dass Glück meist mit uns selbst zu tun hat. Aber auch andere Dinge im Leben. Wie zum Beispiel die Herzensangelegenheiten: Setzen wir nämlich Herz ein, achten wir auf Mimik, Körpersprache und Stimme unseres Gegenübers, dann ist es möglich, Empathie zu zeigen und sehr schnell Freunde zu finden. Genauso verläuft es mit F wie Freundlichkeit. Den Tag mit einem Lächeln beginnen und Fremde mit einem Kompliment zu beglücken, kostet nichts. «Wenn du nicht lächeln kannst, mach kein Geschäft auf», sagt ein chinesisches Sprichwort. Allerdings betont die Psychologin, dass kein eingefrorenes Dauerlächeln gemeint sei, sondern echte Wertschätzung. Und hier kommt direkt die Resonanz ins Spiel. Wird Lächeln gesät, besteht auch die Ernte aus Freundlichkeit.

Neidisch? Ich doch nicht...

Beim Buchstaben N wie Neid, trifft Eva Wlodarek offenbar einen empfindlichen Nerv. In einem Vortrag fragte sie, wer neidisch sei. Kaum jemand meldete sich. Danach fragte sie die anwesenden Gäste: «Wer von Ihnen kennt jemand, der neidisch ist?» Fast der ganze Saal hob die Hand. Wie steht es bitte mit der Selbsterkenntnis?, will die Psychologin wissen. Interessant ist, dass Eva Wlodarek Neid als Antriebskraft aber auch als zerstörerische Kraft bezeichnet. Antriebskraft, wenn man etwas erreichen möchte, weil jemand anderes das bereits erreicht hat. Zerstörerisch, wenn man mit anderen vergleicht und Bitterkeit aufkommen lässt.

Wer sich seit Jahren angestrengt fragt, weshalb ihm nichts gelinge und wieso seine Suppe immer versalzen sei, kann sich dieses Buch guten Gewissens zu Gemüte führen. Obwohl von der Psychologin mit einem Augenzwinkern geschrieben, enthält es viele überraschende Wahrheiten, die man sich gerne zur Erinnerung auf Klebzettel schreibt und an die Eingangstür hängt.

Zum Buch:
Eva Wlodarek, Vertrau dem Leben,
Herder Verlag
ISBN 978-3-451-60006-7

Zum Thema:
Spiritualität: Das wahre Glück finden
Aufgeräumt: Irrtümer über das Glück
Shalom ist möglich: Welche Faktoren bestimmen unsere Lebenszufriedenheit?

Datum: 18.11.2016
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet

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