Pfingsttreffen

Lebendige Hoffnung: Denkmäler kommen in Bewegung

Es ist Tradition: Über Pfingsten treffen sich zahlreiche Christen zu Konferenzen und grossen Veranstaltungen. Wie in Bobengrün. Über 8'000 Gäste waren im oberfränkischen 500-Einwohner-Dorf zu Gast, feierten Gottesdienste und erwarteten Ermutigung, Neuausrichtung und gute Gemeinschaft. Sie wurden nicht enttäuscht.
Bei der Pfingsttagung in Bobengrün

Unter dem Motto «Du bist gefragt – von Jesus» versammelten sich 8'000 Christen aus dem gesamten Bundesgebiet, um auf der Pfingsttagung des CVJM unter anderem auf die Botschaften von Peter Strauch und Johannes Reimer zu hören.

«Zweifel sind ein gutes Zeichen»

Der frühere Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Peter Strauch, ermutigte seine Zuhörer, sich ihren Glaubenszweifeln zu stellen. Diese seien nicht schlimm, sondern «ein gutes Zeichen». Strauch erklärte, dass Zweifel intellektueller Art sein könnten, eine Reaktion auf ausbleibende Gebetserhörungen oder einfach eine Typfrage – manche Menschen zweifelten eben leichter als andere. Wichtig sei es festzuhalten: «Zweifler sind von Jesus geliebt! Klammert euch an Jesus, nicht an eine Gebetserhörung!»

«Gott kann Denkmäler in Bewegung setzen»

Der Missionswissenschaftler Professor Johannes Reimer forderte seine Zuhörer heraus. Er kritisierte, dass sich deutsche Christen mit Stabilität abgefunden hätten und kein Verlangen mehr nach Zeichen und Wundern hätten. «Wir glauben an Wunder, nur selbst haben wir noch nie eines erlebt», unterstrich er deswegen. Reimer blickte in Gebiete, die als Missionsland gelten und stellte klar, dass Afrikaner und Lateinamerikaner die Deutschen in Sachen Glaubenserfahrung längst überholt hätten. Der Theologe forderte eine Neuausrichtung auf Gott, die der Dynamik von Pfingsten entspreche: «Gott macht ganze Sachen, wenn er sieht, dass wir es ernst meinen.»

Krankheit war die Wurzel

Dass die CVJM-Pfingsttagung in Bobengrün längst zu den grossen christlichen Tagungen gehört, war anfänglich nicht abzusehen. Ihre Geschichte beginnt jedenfalls mit Krankheit. 1850 fiel Carl, ein Dorfjunge, unglücklich vom Baum. Er blieb verkrüppelt, doch er begegnete Jesus. Er begann, für sein Dorf zu beten, und Menschen kamen zum Glauben. Auch Martin, ein gelähmter junger Mann. Als dieser einmal Freunde vom CVJM Naila zu Gast hatte, bat er sie: «Ihr müsst einmal alle miteinander kommen an einem Wochenende im Frühling, wenn alles blüht und die Vögel singen. Kommt alle zu mir an Pfingsten!» Und sie kamen, von Naila, von Hof, von Münchberg und Bayreuth — 36 an der Zahl. Das war 1914. Und es war der Startschuss der Bobengrüner Pfingsttagungen. Noch immer kommen dort Christen zusammen und empfangen – so wie bei den zahlreichen anderen Pfingsttreffen – gute Impulse für ihr Glaubensleben.

Datum: 11.06.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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