«explosives Wachstum»

Mission zum Anfassen, Riechen und Schmecken

Zwei Veranstaltungen, die man früher als Missionstage bezeichnet hätte, haben den Mai in Deutschland mitgeprägt: die «Interaktive Weltausstellung» der DMG und «iMission 12.5» der Allianzmission.
Am Erlebnistag der DMG auf Schloss Buchenauerhof waren Jung und Alt begeistert von der Welt zum Anfassen, Fühlen, Riechen und Schmecken.
Verschiedene Esswaren aus Missionsländern
Auch mit Musik wurden die Gäste unterhalten

Sowohl die Deutsche Missionsgemeinschaft (DMG) als auch die Allianzmission der Freien evangelischen Gemeinden versuchten mit diesen Angeboten, den Gedanken der Mission ins Heute zu holen und von ihrem «verstaubten» Image zu befreien.

Gegen das Klischee

Verstaubt? Davon konnte weder in Sinsheim bei der DMG noch in der Wetzlarer Rittal Arena die Rede sein. 2'000 bzw. 6'000 Besucher liessen sich in die aktuelle Missionsarbeit der veranstaltenden Werke mit hineinnehmen. Schnell wurde deutlich, dass es beim Thema Mission nicht um ein Auslaufmodell geht, sondern um ein zentrales Anliegen von Kirche und Gemeinde. Zeitgemäss war bei beiden Veranstaltungen nicht nur der Titel: Ansprechende, neue Formen zeigen, dass selbst im Internet-Zeitalter ein Forum für Mission geschaffen werden kann, das eine ganz eigene Qualität hat.

Interaktion war gefragt

Eine Handvoll Teenager genossen im jemenitischen Steilwandzelt orientalischen Tee und liessen sich die Hände mit Henna bemalen. Der Klang eines riesigen indonesischen Xylophons durchdrang die Halle. Traditionelle Schattenpuppen aus dem Inselstaat erzählten eine Liebesgeschichte. Unter Ecuador wurde «Chicha Morada» gereicht, ein Erfrischungsgetränk aus schwarzem Mais. In der afrikanischen Buschhütte gegenüber bot eine Missionarin ihren Gästen lächelnd getrocknete Heuschrecken an. Viele wagten das Experiment und waren überrascht von der feurigen Schärfe des Snacks. Ein Japan-Missionar zeigte Besuchern, wie man das Wort «Freude» als japanisches Schriftzeichen malt. In der brasilianischen Favela bastelten Kinder Portemonnaies aus Milchtüten und schossen Pfeile mit dem Blasrohr ab. Die interaktive Weltausstellung der DMG über fremde Kulturen, Missions- und Hilfsprojekte begeisterte Jung und Alt, zeigte die Welt zum Anfassen, Fühlen, Riechen und Schmecken.

Mission kommt nicht zu kurz

Trotz dieser Aktionen kam dabei der «eigentliche» Gedanke von Mission nicht zu kurz: In zahlreichen Predigten, Referaten und Berichten wurde deutlich, dass Mission vielleicht ihr Erscheinungsbild wandelt, aber dabei im Kern unverändert bleibt. Gleichzeitig ist sie – weltweit gesehen – viel erfolgreicher, als wir in Westeuropa oft wahrhaben wollen.

Erfolgsmodell Mission

DMG-Direktor Dr. Detlef Blöcher betonte, dass es weltweit ein grosses Interesse an Jesus gebe. «Entgegen dem europäischen Trend erleben unsere Missionare fast überall auf der Welt, dass die Botschaft der Bibel ankommt», so der Missionsleiter. 

Im säkularisierten Europa stagnierten die Kirchen, global sei dies jedoch eine Ausnahme. In Lateinamerika, Afrika, Asien, ja selbst in der islamischen Welt gebe es ein rasantes Gemeindewachstum. Exemplarisch berichtete Blöcher von einer Reise Ende April in die armenische Hauptstadt Eriwan. Dort hatte er mit 15 hinduistischen Studenten mehrere Stunden die Bibel gelesen. «Ihr Interesse an Jesus hat mich tief beeindruckt», erzählte Blöcher. «Sie stellten Fragen über Fragen.» Die meisten Menschen weltweit wünschten sich religiöse Erfüllung und eine persönlichen Begegnung mit dem lebendigen Gott, erklärte der Missionsleiter. Der promovierte Physiker, der die DMG seit 14 Jahren leitet, forderte die Besucher des Erlebnistages auf, Botschafter der Liebe Gottes für die Menschen in ihrer Nachbarschaft und weltweit zu sein.

Alt, aber nicht veraltet

Dass Mission keine neue Erfindung ist, wurde auch auf dem FeG-Tag «iMission 12.5» unterstrichen, der gleichzeitig den Aufbruch in eine neue Missions-Zeit und das dankbare Zurückschauen auf eine 125-jährige Geschichte beinhalten sollte. Kein Zweifel: Mission verändert sich. Und Missionare und Missionswerke arbeiten völlig zu recht an neuen Formen und Wegen. Aber in der Praxis wird es immer noch deutlich, dass Gottes Liebe dadurch für die Welt Hand und Fuss bekommt.

Datum: 21.05.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / DMG

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