Umstrittene Ehrung

«Jugend und Familie» ruft zum Boykott auf

Kürzlich verlieh die Universität Freiburg i.Üe (Schweiz) der Gender-Forscherin Judith Butler (University of California, Berkeley) den Ehrendoktoritel. Die Arbeitsgruppe «Jugend und Familie» ruft deswegen zum Boykott einer zweckbestimmten Kollekte auf.
Gender-Forscherin Judith Butler bei der Entgegennahme der Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität Freiburg am 15. November
Judith Butler


«Mit ihrer Ehrung anerkennt die Universität Freiburg i.Üe. die Lehre von Butler und distanziert sich damit klar vom christlichen Menschen- und Familienbild», erklärt der Verein «Jugend und Familie» dazu in einer Mitteilung. Die Arbeitsgruppe ruft darum dazu auf, das traditionelle «Hochschulopfer» am ersten Adventssonntag zu boykottieren. Am «Hochschulsonntag» geht die Kollekte sämtlicher katholischer Pfarreien der Schweiz an die Universität Freiburg. Bei der Kollekte im Jahr 2013 kamen 318'000 Franken zusammen.

Bedauern von Seiten der Universität

Die Universität Freiburg bedaure den Unmut, den die Verleihung des Ehrendoktorats an Judith Butler in Teilen der katholischen Glaubensgemeinschaft hervorgerufen habe, schrieb Rektor Guido Vergauwen am Montag auf Anfrage der katholischen Presseagentur Kipa. Die dem Aufruf von «Jugend und Familie» zu Grunde liegende Haltung widerspreche allerdings dem historischen Selbstverständnis der Universität als «Ort der unabhängigen kritischen Reflexion und der Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Problemen unter Respekt unterschiedlicher Meinungen». Die durch die jährliche Hochschulkollekte unterstützten Projekte trügen zur Entwicklung dialogfähiger Personen bei. Die Universität Freiburg sei überzeugt, dass dies "dem Geist und dem Wunsch der Mehrheit der katholischen Glaubensgemeinschaft" entspreche.

Protest gegen die Ehrendoktorwürde für Judith Butler kam bereits von der Stiftung «Zukunft Schweiz». Sie forderte das Rektorat der Universität Freiburg am 21. November in einem offenen Brief auf, der Gender-Forscherin den Titel wieder abzuerkennen.

Zur Webseite.
Zukunft Schweiz

Zum Thema:
Wissenschaftliche Bestätigung: Kein Klischee: Jungen spielen mit Autos, Mädchen mit Puppen
Lehrplan 21: Evangelische Allianz: «Religion muss Raum haben im Schulzimmer»
Moderne Sexualpädagogik: «Schamlos im Klassenzimmer» oder Sieg der Toleranz?
EDK lenkt ein: Weihnachten und Ostern wieder im Lehrplan 21
32'454 Stimmen gegen Gender: Erfolgreicher Protest zum Lehrplan 21 – aber nur ein Scheinkompromiss
Religion gehört zur Schule: Acht Postulate zum Lehrplan 21

Datum: 25.11.2014
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung