Sexuelle Gewalt unter Jugendlichen – auch eine Folge von „Aufklärung“

Kurt Beutler
Dem jungen Mädchen wird nicht gesagt, dass sein Körper ein wertvoller Schatz ist, den es zu bewahren gilt.
Je mehr Haut, desto attraktiver: Coiffure-Werbung

Nach wie vor beschäftigt die mehrfache Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens in Zürich-Seebach durch Jugendliche die Schweiz stark.

Der Buchautor Kurt Beutler, der selbst im Stadtteil wohnt, ist nicht überrascht. Er prangert die Blauäugigkeit an, mit der Pädagogen, Ärzte und Politiker im Auftrag der Gesellschaft die „Aufklärung“ von Schulkindern betreiben. Seine Analyse:

Es ist zu billig, mit Fingern auf die Jugendlichen zu zeigen und sie zu verurteilen. Die wirklich Schuldigen sind ganz anderswo zu finden. Als Seebacher Eltern schulpflichtiger Kinder fühlen wir uns direkt betroffen. Wir sind überhaupt nicht überrascht über solche Vorkommnisse. Unter den gegebenen Umständen ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das Gleiche wiederholt, ja vervielfältigt. Es sind dies die natürlichen Früchte der sexuellen Freiheit, die unsere Gesellschaft weithin propagiert.

Sex-Aufklärung ab der dritten Klasse

Als Eltern haben wir erlebt, dass unsere Kinder ohne Rücksprache mit uns ab der dritten Klasse (!) "aufgeklärt" wurden. Dies geschehe zu deren sogenanntem "Schutz", hiess es auf unsere Anfrage. Die Aufklärung wiederholte sich dann mehrmals im Laufe der Schuljahre und lief jedesmal darauf hinaus, die Kinder zu "safe" Sex zu ermutigen. Dies bedeutet, ziemlich bedenkenlos sexuelle Aktivitäten aller Arten auszuüben. Dabei hiess es, jeglicher potentieller Schaden könne durch die obligate Benutzung des Gummis vermieden werden. Solange die sexuellen Aktivitäten freiwillig blieben, seien keine Gefahren zu befürchten. Zum Programm gewisser Schulärzte gehörte es sogar, zu erklären, wie man richtig "Selbstbefriedigung" macht, und Kondome zum Teil schon an Viertklässler zu verteilen, die dann von den älteren Kindern ausgelacht wurden, wenn sie fragten, was das sei...!

Ahnungslos in die psychische Katastrophe

Welch eine Blauäugigkeit! Wenn man die Kinder derart gewöhnt hat, die Lüste auszuleben, ist es klar nur eine Frage der Zeit, bis sie von ihren Gefühlen zu Fehlern hingerissen werden. Zudem wird dieser ahnungslosen Generation verschwiegen, was sonst noch für Schäden entstehen können, wenn man der "sexuellen Freiheit" frönt. Man tut zwar sein Bestes, sich vor Aids zu schützen, läuft aber kopfvoran in eine psychische Katastrophe.

Wie soll denn der innere Mensch diese Sprünge von einer Freundschaft zur anderen verkraften? Und bei jeder neuen Beziehung wird man automatisch grad wieder intim (so wie es in der Schule und in den Medien gelehrt wurde), wenn es an so einem Körper überhaupt noch etwas Intimes gibt... Was soll der junge Mensch tun mit den inneren Verletzungen, die er jedesmal wieder neu erleidet? Wie soll er vermeiden, dass sich sein Herz verhärtet, dass er den Glauben an eine bleibende Beziehung ganz verliert? Woher soll er sein Selbstwertgefühl aufbauen, nachdem er so oft versagt hat....?

Schule setzt sich über Eltern hinweg

Dem jungen Mädchen wird nicht gesagt, dass sein Körper ein wertvoller Schatz ist, den es zu bewahren gilt. Der Wert der sexuellen Reinheit, um den unsere Väter wussten und viele andere Völker noch heute wissen, wird nicht gelehrt. Dass es auch zu früh sein kann für sexuelle Aktivität, das wird verschwiegen. Die Meinung der Eltern wird abgeblockt, denn das Ziel dieses Schulsystems ist, den Menschen zu einem unabhängigen Individuum zu erziehen. Er soll alle Entscheide selber treffen. Er soll möglichst sofort und heute noch seine Lüste ausleben, der Meinung der Eltern zum Trotz. Sonst könnte er ja ebenso schlimm "verklemmt" werden wie jene Generation... So werden unsere Kinder heute gelehrt. Dabei werden "Bravo", „safe Sex“, "Lust und Frust" und Ähnliches zu Hilfe gerufen.

Ehe nicht im Blick

Dass es etwa darum gehen könnte, seine Sexualität mit Vorsicht zu behandeln, um sich nicht die Chance zu vermasseln, später eine gesunde Familie zu bauen, das gehört schon gar nicht in den Lehrstoff. Das Wort "Ehe" findet sich nicht mehr im Vokabular der sexuellen Aufklärer unserer Söhne und Töchter... Zu spät wacht der junge Mensch auf und merkt, dass das vermeintliche Glück, das ihm von seinen sexuellen Abenteuern versprochen worden ist, zerschmolzen ist wie der Schnee an der Sonne und ihm nichts als einen Scherbenhaufen beschert hat. Seelische Verletzungen, Vereinsamung, Angstzustände, Süchte und Selbstmorde sind die traurige Folge.

Entmutigte Eltern, überforderte Lehrer

Die Geburtenzahlen gehen zurück. Wenn nicht Ausländer zuwandern würden, so nähme unser Volk ab. Klar, je weniger gesunde Familien es gibt, desto weniger Kinder. Doch nach wie vor ist man überzeugt, mit Volldampf weiter in das scheinbar paradiesische Land der sogenannten sexuellen Freiheit hinausrasen zu müssen.

Keineswegs wollen wir hier die Lehrerschaft angreifen, die sich viel Mühe gibt (es sind auch nicht alle Lehrer gleich eingestellt). Die Lehrpersonen versuchen zu retten, was noch zu retten ist, wenn sie auch im besprochenen Bereich meistens den falschen Finger verbinden.

Was ändern muss

Solange es erlaubt ist, dass jede Zahnpasta- und jede Autoreklame mit Nacktbildern geschmückt wird, solange die Mode darauf aus ist, möglichst viel Haut zu zeigen, solange Kindern in jedem Computer der Zugang zu Pornoprogrammen möglich ist (sogar auf den Schulcomputern), solange die musikalischen Vorbilder der neuen Generation unmoralische Sänger und Filmschauspieler sind, wird sich wohl nicht viel ändern.

Und doch, die Schule könnte einen entscheidenden Richtungswechsel einleiten. Wir als Eltern wundern uns, dass es nicht schon längst geschehen ist. Wieviele Katastrophen müssen noch geschehen, bis es soweit kommt? Die Schweiz ist weltweit das Land mit den meisten Gesetzen. Aber die dringendsten Gesetze, die unser Volk zum Überleben bräuchte, die fehlen leider…bis jetzt!

Bearbeitung Livenet

Artikel zum Thema:
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Datum: 30.11.2006
Autor: Kurt Beutler
Quelle: Livenet.ch

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