Wie können wir unsere Kinder besser schützen?

Erfahrungen mit Gewalt

"Ich gehe nie mehr in die Schule!", stiess Peter hervor. Nach dem Unterricht war er von Mitschülern grob angerempelt und verfolgt worden. Schliesslich ging er die drei Kilometer zu Fuss nach Hause. Was sollen die Eltern tun?
Gewalt kann ganz unterschiedlich auftreten

Die Schule ist für viele Kinder kein sicherer Lebensraum mehr. In einer Untersuchung wurden mit 30 Schülerinnen und 45 Schülern Gespräche über ihr Erleben von Gewalt geführt. Sie beschrieben drei Formen von Gewaltanwendungen: körperliche Gewalt, Bedrohung mit Waffen und seelische Gewalt.

Viele Schülerinnen und Schüler sind sich der lauernden Gefahren bewusst und wissen damit umzugehen. Für sensible Kinder kann das latente Gewaltklima aber zu einer psychischen Belastung werden. Sie sind auf unsere liebevolle Begleitung angewiesen.

Der Schrei nach Hilfe

Manche Kinder erzählen offen, wenn sie in der Schule geplagt werden. Andere drücken sich über ihren Körper aus und zeigen Symptome wie angespannte Ängstlichkeit, Alpträume oder Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Migräne... Deshalb sollte man psychosomatische Signale sehr ernst nehmen und sorgfältig nach ihrer Ursache forschen.

Massnahmen ergreifen

Was können wir tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie das Gespräch mit den aggressiven Jugendlichen und deren Eltern. Zögern Sie nicht, die Klassenlehrerin oder die Schulleitung einzuschalten, falls die Gewaltakte nicht aufhören. Oft sind sie dankbar für genaue Hinweise. Auch sie arbeiten daran, eine möglichst gute Atmosphäre in der Schule zu schaffen. Ihr Kind muss auf jeden Fall merken, dass seine Eltern hinter ihm stehen und Übergriffen nicht tatenlos zusehen.

Schützendes Verhalten

Ein Kind muss lernen, mit Konflikten umzugehen. Dies kann am besten in der Familie eingeübt werden. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es möglicherweise die Aggressionen anstachelt. Vielleicht muss es lernen, dem Ärger aus dem Weg zu gehen, sich nicht überall einzumischen und seine Zunge zu hüten.

Einem Grundschüler kann man noch den Rat geben, einmal hart zurückzuschlagen, damit er nachher Ruhe hat. Dies mag sich auf dem Pausenhof der Kleinen bewähren. Aber im Teenageralter ist es besser, man geht Provokationen aus dem Weg. Sprechen Sie mit Ihren Jugendlichen darüber, welche Wohngebiete und Strassen sie meiden oder nur in Begleitung betreten sollen. Dies gilt vor allem für städtische Gebiete.

Als Christen haben wir eine weitere Möglichkeit zum Schutz: Beten Sie mit dem Kind für die schwierige Situation, für die gewalttätigen Kinder, die Schulleitung, sein eigenes Verhalten!

Freundschaften pflegen

In einer unsicheren Umgebung sind Freunde der wirksamste Schutz. Wir können unsere Kinder beim Aufbau von Freundschaften unterstützen, indem wir ein offenes Haus anbieten. Nehmen Sie die Freundinnen und Freunde Ihrer Kinder in die Familie auf. Laden Sie sie zum Essen ein oder bieten Sie auch mal die Wohnung für eine Party an, natürlich mit der Abmachung, dass sie diese wieder sauber geputzt übergeben.

Angriffsflächen verringern

Bei Kindern herrscht ein starker Gruppendruck. Natürlich können wir nicht alle Werte der Jugendkultur unterstützen. Aber lassen Sie Ihr Kind nicht durch zu rigide Verbote zum christlichen Aussenseiter abstempeln. Mode ist nicht das Wichtigste der Welt. Aber vielleicht könnten sie Ihrem Kind viel Ärger ersparen, wenn es auch einmal einen Markenschuh tragen darf oder mit einem trendigen T-Shirt glänzen kann!

Datum: 22.06.2004
Autor: Annemarie Pfeifer
Quelle: Chrischona Magazin

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