Allianzgebetswoche 2021

Tag 2: Zu hörfähigen Menschen werden

In unsicheren Zeiten ist das Wort Gottes ein fester Anker, an dem Christen sich festhalten können. Begeisterung über das Buch der Bücher – darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 10. bis 17. Januar. Jeden Tag liegt der Fokus anhand eines Verbes auf einem anderen Aspekt der Bibel – heute das Hören.
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Bei anderen jedoch ist es wie mit der Saat, die auf guten Boden fällt. Mit aufrichtigem und bereitwilligem Herzen hören sie das Wort; sie halten daran fest, lassen sich nicht entmutigen und bringen Frucht. (Lukas, Kapitel 8, Vers 15)

Es ist manchmal zum Verzweifeln. Meine Kinder hören mich einfach nicht. Besonders, wenn es ums Aufräumen, Händewaschen oder ums Schlafengehen geht. Und nach so manchem Gespräch habe ich keinen Schimmer, was mir die andere Person sagen wollte. Einander hören – das hat offensichtlich nicht nur etwas mit der Übermittlung von Schallwellen zu tun.

Hören durch ein bereitwilliges Herz

Ähnliches hat wohl Jesus erfahren, als er das Gleichnis vom vierfachen Acker erzählte (vgl. Lukas 8, Verse 5-15). Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Jesus ein Gleichnis über das Hören erzählt, und seine Jünger nicht verstehen, was ihr Meister überhaupt meint (V. 9). Hinter dem für Jesus wohl recht frustrierenden Erlebnis steckt ein handfestes Drama, das sich in der Bibel ständig widerholt: Menschen mit hörfähigen Ohren können nicht hören (z.B. Jesaja, Kapitel 6, Vers 9; Hesekiel, Kapitel 12, Vers 2). Dem Nicht-Hören liegt nicht einfach Begriffsstutzigkeit zugrunde. Es scheint Wahrheiten zu geben, die mehr beanspruchen als nur unseren Verstand. Für die Propheten wie auch für Jesus liegt ein viel fundamentaleres erkenntnistheoretisches Problem vor.

Um zu hören, so Jesus, braucht es ein «aufrichtiges und bereitwilliges Herz». Der Same von Gottes Wort kann im Leben von einer bestimmten Art von Menschen besonders gut Wurzeln schlagen und Frucht tragen. Wie werden wir also zu hörenden Menschen, deren Leben dem «guten Boden» gleicht?

Zu Hörenden werden

Erstens brauchen wir eine grundlegende Erneuerung. Denn unser Herz ist deformiert wie der harte oder dornige Boden im Gleichnis. Und so widerstrebt etwas in uns dem Reden Gottes. Auf uns allein gestellt halten wir uns an machterhaltende Ideologien oder bleiben in Selbsttäuschung gefangen. Es braucht einen göttlichen Eingriff, der unser Wesen grundsätzlich verändert. Die Wahrheit, Jesus Christus selbst, muss in uns sein, damit wir hörfähig werden (vgl. Johannes, Kapitel 8, Vers 45; 2. Korinther, Kapitel 3, Vers 18; Kapitel 11, Vers 10; Epheser, Kapitel 4, Vers 14 ff).

Um hörfähig zu bleiben, ist zweitens ein wahrhaftiger Charakter nötig. Was treibt uns im Innersten an? Was sind unsere Sehnsüchte? Was lieben wir? Sind wir auf das Gute, auf Christus ausgerichtet? Die Erneuerung des Herzens ist ein Geschenk. An einem wahrhaftigen Charakter können wir mitarbeiten. Geistliche Übungen erlebe ich als einen wunderbaren Weg, um ein wahrhaftiger, empfangsbereiter und hörender Mensch zu werden (Stille, Gebet, Fasten,...). Sie sind wie Gartengeräte, die uns helfen, unseren Herzensboden von Beeinträchtigungen frei zu halten und so Raum zu schaffen für den Samen Gottes.

Andi Bachmann-Roth, Schweiz Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA

Reflexion

  • Habe ich eine grundlegende Erneuerung durch Jesus Christus erfahren?
  • Wie pflege ich einen hörbereiten, wahrhaftigen Charakter?
  • Was war das letzte Wort Gottes, das ich für mich gehört habe?

Gebetsanliegen

  • Für alle Menschen, Institutionen und Kirchen, die uns helfen, zu jenen Menschen zu werden, die Gottes Wort hören und verstehen können.
  • Für die Möglichkeit, dass Gottes Wort frei und für alle hörbar gepredigt werden kann (Religions- und Meinungsfreiheit).
  • Wo wir unseren Herzensboden ungepflegt liessen und so Gottes Reden nicht mehr zu uns durchdringen konnte.
  • Wo wir uns vom stillen Hören auf Gottes Wort ablenken liessen.
  • Für theologische Bildungsstätten, dass sie Orte der ganzheitlichen Wissensvermittlung sein können, an denen künftige Verantwortliche zu Hörenden werden.
  • Für die Kirchen, dass Menschen durch ihr Wirken eine grundlegende Erneuerung durch Jesus Christus erfahren und so hörfähig werden.
Zur Webseite:

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Datum: 11.01.2021
Autor: Andi Bachmann-Roth
Quelle: allianzgebetswoche.ch

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