Sonntagsschutz gefordert

Sonntagsallianz will bei Bundesrat vorsprechen

Am 3. März, dem internationalen Tag des freien Sonntags, erinnerte die Sonntagsallianz daran, wie wichtig es ist, den Sonntag als gemeinsamen gesellschaftlichen Ruhetag zu schützen. Die Sonntagsallianz reagiert auf die Ausweitung der Sonntagsarbeit im Detailhandel seit Anfang 2016.
Shopping

Nun verlangt die Sonntagsallianz eine Anhörung beim Bundesrat, um ihre Bedenken bezüglich dieser Ausweitung vorzubringen. Die Sonntagsallianz Schweiz ist eine Koalition von 28 Organisationen wie Kirchen, Gewerkschaften und Arbeitsmediziner, die sich für den Schutz des arbeitsfreien Sonntags einsetzt.

Der arbeitsfreie Sonntag werde aktuell vor allem von Seiten des Detailhandels in Frage gestellt, häufig im Namen des Einkaufstourismus. So gebe es Ausnahmen vom Sonntagsarbeitsverbot im Einkaufszentrum «Foxtown» im Tessin aber auch im «Outlet-Village» in Landquart. In Bern fordere der Grosse Rat in einer Motion die Ladenöffnung im Stadtzentrum. Im Wallis sowie in Genf, gäbe es Vorlagen für den Sonntagsverkauf an vier Sonntagen pro Jahr. Zudem habe die Schweizerische Post angekündigt, einen Lieferservice per Taxi in mehreren Städten der Schweiz am Sonntag für Kunden von «Coop@home» und «Nespresso» zu prüfen. «Die Sonntagsallianz kann nicht akzeptieren, dass ein öffentlicher Dienstleister das Sonntagsarbeitsverbot umgehen will», heisst es in der Medienmitteilung der Allianz. Es häuften sich die Ausnahmen auf dem Verordnungsweg.

Treffen mit Wirtschaftsminister?

«Die Sonntagsallianz ist beunruhigt über die Ausweitung der Sonntagsarbeit auf immer mehr Arbeitnehmende». Sie fordert in einem am 3. März veröffentlichten Brief eine Anhörung bei Bundesrat Schneider-Ammann. Der freie Sonntag dürfe nicht den Wirtschaftsinteressen geopfert werden.

Der Sonntag sei ein wichtiger Tag für das gesellschaftliche Zusammenleben, für kirchliche, soziale und familiäre Aktivitäten, für die Erholung und Gesundheit jedes einzelnen. Die Sonntagsallianz will mit einem Clip der Bevölkerung die Wichtigkeit der Bedeutung des arbeitsfreien Sonntags in Erinnerung rufen.

«Hauptproblem die Tourismuslobby»

Harald Rein, Präsident der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz AGCK.CH und Bischof der Christkatholischen Kirche der Schweiz, sagte am 18. Februar in einem Interview gegenüber «kath.ch», dass die Tourismuslobby das Hauptproblem darstelle. Sie fordere für Einkaufszentren in der Nähe von Tourismusorten Sonderbewilligungen für Sonntagsarbeit.

Zum Video:

Zum Webseite:
Sonntagsallianz

Zum Thema:
«Tanzverbot» abschaffen?: Aargau entscheidet über Öffnungszeiten vor Feiertagen

Datum: 04.03.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Sonntagsallianz / APD

Werbung
Livenet Service
Werbung