«Musik hat die wunderbare Eigenschaft, uns an Ereignisse zu erinnern»

Livenet: Jonathan Schmidt, auf welche musikalischen Specials können sich die Besucher der Explo 15 freuen?
Jonathan Schmidt: So vielseitig die einzelnen Plenarveranstaltungen an der Explo sind, so unterschiedlich kommt auch die Musik daher. Nach einem Feuerwerk am ersten Explo-Tag mit Streichern, Rap, Worship aus der Schweiz und England warten in den nachfolgenden Tagen unter anderem eine Jazz-Worshipsession oder die Swiss Worship Night mit folkloristischen Elementen wie Alphorn und Jodel auf die Explo-Besucher. Nebst den Plenarsessions gibt es Konzerte von All Sons & Daughters (USA), die zum ersten Mal überhaupt in der Schweiz auftreten, sowie Trinity (NL), die mit ihrem Folk auf Holländisch, Englisch, Französisch und Spanisch begeistern. Nicht zu vergessen die vielen Schweizer Künstler, die auf der Bühne des Explo-Village zwischen den Sessions auftreten – mein persönliches Highlight. Da gibt es einen bunten Mix von Musikstilen, Newcomern und Altbekannten. Wäre ich bei Explo nicht so stark im Hauptprogramm eingebunden, würde ich wohl ständig bei der Village Bühne sitzen und fröhlich-wippend einen Cappucino schlürfen!

Der Explo-Song, den du zusammen mit Tamara Fontijn geschrieben und eingesungen hast, trägt wie die ganze Konferenz den Titel «Fresh Faith» (Oxygen). Warum braucht die Konferenz ein Lied?
Musik hat die wunderbare Eigenschaft, uns an besondere Ereignisse erinnern zu können. Wir kennen das wohl alle: Wir hören ein Lied und können uns schlagartig an eine Situation, einen Lebensabschnitt oder Personen erinnern, die wir damit verbinden. Der Explo-Song hat genau diese Aufgabe. Er erinnert uns daran, dass wir in Luzern 2015 einmal zu Tausenden zusammengekommen sind, um Jesus ins Zentrum zu stellen und unseren Glauben durch den Heiligen Geist erfrischen zu lassen. Pärchen haben ihren Hochzeitssong, Sportmannschaften ihren Teamsong. Die Explo-Besucher haben einen verbindenden Explosong – mir gefällt diese Idee.

Worum geht es in diesem Lied?
Er trägt nichts anderes als die Vision von Explo in sich. Genau deshalb soll er uns auch an Explo erinnern und Freude bereiten! Boppi, unser Missionsleiter bei Campus, hat – noch bevor wir mit den Planungen der Konferenz begonnen haben – seine persönliche Vision von Explo so formuliert: «Unser Glaubensfeuer wurde durch Jesus einst entfacht. Es liegt aber in der Natur eines Feuers, dass sich mit der Zeit Asche bildet. Das können zum Beispiel ernüchternde Erlebnisse im Glaubensleben sein. Das Glaubensfeuer ist immer noch da und es brennt für Jesus. Aber von Zeit zu Zeit braucht es den frischen Wind des Heiligen Geistes, der die Asche wieder wegpustet, damit wir mit ganzer Strahlkraft für Jesus brennen können.» Das ist Explo! Und deshalb singen wir im Explo-Song, dass Gott mit seinem frischen Wind, mit Sauerstoff kommen soll: «Like oxygen to fire, you make my spark become a flame.»

Dieser Song wurde bereits im Sommer veröffentlicht. Welche Reaktionen habt ihr bekommen?
Wir haben durchs Band weg positive Reaktionen von Personen erhalten, die den Song auf der Explo-Homepage bereits heruntergeladen oder ihn bei unserem Medienpartner ERF Medien (zum Beispiel auf Radio Life Channel) gehört haben. Gerade eben habe ich von einer Frau die Rückmeldung erhalten, dass sie sich wegen des Songs bei Explo angemeldet hat und sich nun darauf freut, ihn mit vielen anderen gemeinsam singen zu können. Viele berichten uns, dass der Song Freude macht und was mich als Musiker besonders freut, ist, dass viele Musiker und Produzenten uns Komplimente für die Qualität der Produktion machen. Das passt durch und durch zu Explo: Das Zusammenkommen so vieler Christen soll in erster Linie Freude verbreiten und darüber staunen lassen, was Gott dabei Gutes herauskommen lässt. Wenn das bereits im Vorfeld zu spielen beginnt, umso schöner!

An der Explo ist die Einheit unter den Christen ein wichtiger Leitgedanke im ganzen Programm. Wie versucht ihr dies im Musikbereich zu leben?
Vom ersten Moment an, in dem ich wusste, dass ich in den Musikbereich von Explo involviert sein werde, war es mein Wunsch, dass wir als Worshipper in der Schweiz einen Beitrag zur Einheit leisten. Wir haben deshalb bereits im Frühling verschiedene Worshipleiter und Songwriter aus der Schweiz angeschrieben und zu einem Songwriter-Tag eingeladen. Wir haben gemeinsam an Songideen getüftelt, haben Freundschaften vertieft und miteinander angebetet. Daraus ist nun die Swiss Worship Night entstanden, die am Silvesterabend der Explo über die Bühne gehen wird. Ich freue mich schon jetzt auf den Moment, wenn rund dreissig Anbetungsleiter und Liedermacher aus allen möglichen Kirchen der Schweiz gemeinsam auf der Bühne stehen und Schweizer Worshipsongs singen werden. Ich glaube, dass darauf ein besonderer Segen liegt, wenn wir als Nation in unserer eigenen Sprache und Musik anbeten. Gut möglich, dass sich der eine oder andere Explo-Besucher bei den altbekannten Liedern an der Swiss Worship Night die Kehle heiser singt oder feuchte Augen bekommt, wenn wir «unsere» Schweizer Instrumente auspacken.

Was ist im Hinblick auf die Explo 15 dein Wunsch?
So einfach es klingen mag, aber ich erwarte einfach Freude am Zusammensein und frischen Glauben von Gott. Nicht Jetzt-wird-alles-neu-und besser-Glauben, aber auch nicht Früher-war-alles-besser-Glauben. Ich wünsche mir unverbrauchten, lebendigen Glauben in meinem Leben und in den Kirchen der Schweiz, der die Atmosphäre einer ganzen Gesellschaft positiv verändert. Das hat unsere Gesellschaft doch dringend nötig – wir werden sie jedoch erst dann verändern können, wenn frischer Glaube nur so aus uns heraussprudelt. Mein Kanal ist die Musik, aber ich bin überzeugt, dass es dafür unzählige Kanäle gibt: in der Politik, im Sport, in der Nachbarschaft, in der Schule. Wenn die Folge von Explo ist, dass überall frische Glaubens-Bewegungen ausgelöst werden, dann ist mein Wunsch erfüllt.

Zur Webseite:
Explo 2015

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