Kriminalität gesunken

Strassenengel zeigen Gottes Liebe auf Mallorcas Partymeile

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Wenn die Partymetropolen mit Touristen überschwemmt werden, haben die «Street Angels» (Strassenengel) Hochsaison. Die Gruppe von spanischen Christen möchten jungen Menschen die Liebe Gottes auf praktische Art weitergeben. Deshalb stehen sie im Morgengrauen an der Partymeile von Magaluf auf Mallorca bereit, um Betrunkenen zu helfen, den Weg ins Hotel zu finden, Bestohlene beim Gang zur Polizei zu unterstützen, verlorene Schlüssel suchen zu helfen oder auch einfach eine tröstende Umarmung zu spenden.
«Street Angels» in Magaluf, Mallorca
Die «Street Angels» auf Mallorca in Aktion

Magaluf ist bekannt für junge Erwachsene, die nach dem Schulabschluss oder während der Uni dort Urlaub machen und viel Alkohol und Drogen konsumieren. Dies hat der Stadt vor allem verstärkten Drogenkonsum, sexuelle Exzesse und Streithähne beschert, aber auch Phänomene wie das «Balconing», wobei Jugendliche von einem Balkon zum anderen oder vom Balkon in einen Swimming-Pool springen und das oft mit schweren Verletzungen endet. Was kann man dagegen tun, was können Christen dagegen tun? «Wir sahen die Nachrichten über Magaluf und spürten, dass wir etwas unternehmen müssen», erklärt Cameron Springthorpe, ein Brite, der auf Mallorca wohnt. Mit seiner Frau ergriff er die Initiative und gründete 2012 die «Street Angels Spanien». 

«Gott kümmert sich auch um die Kleinigkeiten»

Die freiwilligen Helfer sind alle Christen. Von vier bis acht Uhr morgens sind sie auf der Strasse, geben erste Hilfe oder sprechen einfach mit Passanten über mögliche Gefahren.

Erst vor wenigen Tagen fanden ein paar Freiwillige ein weinendes Mädchen vor einem Wohnblock. Ein Mitarbeiter berichtet: «Sie war von ihrem 'Freund' rausgeworfen worden, nachdem er sich an ihr vergangen hatte. Sie hatte keine Ahnung, wo ihre Freunde oder ihre Sachen waren. Sie war an dem Tag erst angekommen und hatte noch nicht einmal ins Hotel eingecheckt. Wir versuchten, sie zu trösten und herauszufinden, in welchem Hotel sie war... Am Ende waren wir schon der Verzweiflung nahe, weil wir nicht wussten, was wir noch versuchen konnten. Mit einem Mal fiel uns auf, dass wir noch gar nicht für sie gebetet hatten. Wir beteten um Hilfe – und 30 Sekunden später traf sie einen ihrer Freunde, der uns sagte, in welchem Hotel sie war. – Die Moral der Geschichte: Warte nicht damit, Gott um Hilfe zu bitten. Er kümmert sich auch um die Kleinigkeiten!»

Kriminalität um 42 Prozent gesunken

Ursprünglich kommt die Bewegung aus England und begann 2005 in Halifax, Yorkshire. Mittlerweile gehen die Strassenengel in Hunderten Städten und Dörfern des Landes auf die Strassen.
An den Orten, an denen sie tätig sind, ist die Kriminalität  seit Beginn der Aktion um 42% gesunken. Doch das ist gar nicht das Hauptziel der «Engel»: «Wir wollen den Menschen einfach auf praktische Weise die Liebe Jesu zeigen», erklärt Springthorpe. «Wir glauben dass Jesus, wenn er jetzt gerade auf der Erde leben würde, nach Magaluf gehen würde. Deshalb sind wir dort als seine Hände, seine Füsse und helfen einfach den Leuten so, wie Jesus den Menschen damals half.» In diesem Sommer arbeitet die Bewegung ausserdem mit der Organisation Gebet 24-7 zusammen.

Auch die Polizei und die Krankenhäuser sind froh um den Einsatz der Strassenengel. «Alle Welt ist sehr dankbar für das, was wir tun. Auch diejenigen, denen wir helfen konnten, rufen uns oft später noch an und danken uns für die Hilfe.»

Zum Thema:
Gelebter Glaube: Gott in der Partymetropole
«Handeln statt verurteilen»: Street Pastors im Partyviertel
Heilsarmee in Hamburg: Im Rotlichtviertel mit Gott

Datum: 30.07.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital

Werbung
Livenet Service
Werbung