Ins Neue Jahr

Vom Überfluss weitergeben

In der Livenet-Serie blicken Christen mit Verantwortung über die Schwelle ins Jahr 2012. Johannes Günthardt, Leiter des Hilfswerks «TearFund Schweiz», fokussiert auf das Horn von Afrika.
Hilfe für Hungrige am Horn von Afrika
Johannes Günthardt

Zum Jahresende hörten wir von den neuesten Prognosen über ein geringeres wirtschaftliches Wachstum in der Schweiz für 2012. Gleich machen wir uns Sorgen über den gefährdeten Wohlstand. Fordert uns die Hunger- und Dürrekatastrophe am Horn von Afrika auch zum Sorgen heraus oder lassen wir die schwer betroffenen Menschen allein? Viele von ihnen fragen sich, ob es bald wieder genügend regnet, damit überhaupt eine Ernte eingebracht werden kann.

Das wenige noch vorhandene Vieh braucht Weideflächen und Tränken. Hirten, deren Herden nicht mehr oder nur noch aus wenigen geschwächten Tieren bestehen, brauchen, auch wenn es wieder regnet, eine Anschubhilfe, um überleben zu können. Als Christen in der Schweiz haben wir auch für unsere bedrängten Geschwister und Gemeinden am Horn von Afrika einen Auftrag und eine Verantwortung, damit sie Gottes Gerechtigkeit und Freundlichkeit erleben und ihren Platz einnehmen können.

Gemeinsamer Aufruf – grosses Echo

2011 hat TearFund, zusammen mit den Organisationen der bisherigen Arbeitsgemeinschaft, die Stiftung «Hoffnungsnetz» für Nothilfe aus der Schweiz gegründet. Der erste gemeinsame Aufruf für die Hungernden am Horn von Afrika hat mich stark bewegt.

Ein überwältigendes Sammelergebnis des Hoffnungsnetzes hat eine lebenswichtige rasche Unterstützung gemeinsam mit lokalen Partnern in Kenia und ab 2012 in Somalia möglich gemacht. Offene Herzen in der Schweiz zeigen mir die Liebe Gottes für arme Kinder und Familien im globalen Süden. Ebenso ermutigend ist der engagierte Einsatz von Mitarbeitern und Freiwilligen mit ihren verschiedenen Begabungen.

Mit einfachen Mitteln Hoffnung bringen

2012 sollen die hoffnungsvolle Zusammenarbeit und der persönliche Austausch mit christlichen Hilfswerken und Kirchen in Afrika, Asien, Südamerika weitergehen. Chance und Herausforderung wird die Organisation der «Micah Network»-Konferenz im September 2012 in Thun. Die Mitarbeiter christlicher Hilfswerke aus dem globalen Süden sind für uns Schweizer ein grosses Vorbild. Mit Gottes Vision und einfachen Mitteln bringen sie Hoffnung in schwierige Situationen! Das gemeinsame Ziel und dass wir in christlicher Verantwortung miteinander unterwegs sind, wird positive Auswirkungen zeigen!

Das Geheimnis der Stärke

Ins neue Jahr 2012 leitet mich ein Vers des biblischen Propheten Micha (6,8), den sich das «Micah Network» als Grundlage gesetzt hat: «Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.» In dieser Aussage liegt Kraft: Die Stärke, die ich nötig habe, kommt von ihm. Die Liebe für andere hält nur an, wenn ich vom Überfluss weitergeben kann, den Gott mir täglich zur Verfügung stellt. Das ist gute Hoffnung und konsequente Ausrichtung für 2012 in einem anspruchsvollen Lebensumfeld!

Johannes Günthardt, lic.oec., ist Geschäftsleiter von «TearFund Schweiz». Er engagiert sich mit seiner Frau Ursula zur Stärkung von Familien in der Schweiz wie im globalen Süden.

Datum: 01.01.2012
Autor: Johannes Günthardt
Quelle: Livenet

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