Mission 04 war letzte Chance

TEMA geht wegen Managmentfehlern in Konkurs

Das Missionswerk TEMA, Veranstalter von zehn europäischen Jugendmissionskongressen, hat seinen Bankrott erklärt. Der international zusammengesetzte Vorstand der in den Niederlanden registrierten Organisation hat dies am 28. April beschlossen.
Motto
TEMA-Direktor Trev Gregory
Martin Voegelin, AEM Schweiz

Auch der letzte Kongress, der über Neujahr in Bad Salzuflen bei Hannover stattfand, war schlecht kalkuliert und das Controlling funktionierte nicht. So endete Mission 04 wie die meisten vorangegangenen Grossveranstaltungen mit roten Zahlen.

Dabei hatten es die Verantwortlichen diesmal besser machen wollen. Gegenüber Livenet sagte TEMA-Direktor Trev Gregory während des Kongresses schwarze Zahlen voraus, weil die Messehallen günstiger hätten gemietet werden können.

Kosten unterschätzt

Doch die Befürchtungen bewahrheiteten sich: Das holländische Team unter dem schottischen Direktor war mit der Organisation am deutschen Standort überfordert. Technik wurde zu teuer eingekauft und es kamen wegen Silvesterfreizeiten und Konkurrenzveranstaltungen im Januar viel weniger deutsche Kongressteilnehmer als erwartet. Während das Ziel von 6000 Dauerteilnehmern annähernd erreicht wurde, fehlten Tagesbesucher.

So resultierte aus Mission 04 ein Verlust von etwa einer halben Million Franken. Der Vorstand der TEMA-Trägerschaft ‚Stichting Mission’ unter dem Norweger Tore Askildsen hat die Konsequenzen gezogen. Nun wird in Holland ein Konkursverwalter eingesetzt, der mit den Gläubigern in Kontakt tritt. Manche nationale Koordinatoren, die pro Teilnehmer einen Betrag zugute hatten, müssen sich die Summe wohl ans Bein streichen.

‚Das kleinere Übel’

Martin Voegelin von der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) in der Deutschschweiz meint, dass der Schritt in den Konkurs „aufs Gesamte gesehen doch das kleinere Übel ist“. Vor allem ergebe das Eingeständnis des Scheiterns die Möglichkeit, eine neue Trägerschaft aufzubauen. Am 11. Juni wird der TEMA-Vorstand mit den Mitarbeitern in Holland die Sache abschliessen; aus der Diskussion um die Zukunft werden sich die meisten TEMA-Vorstandsmitglieder heraushalten.

Denn die Arbeit geht weiter: Martin Voegelin lässt im Gespräch mit Livenet keinen Zweifel daran, dass junge Christen in Europa weiterhin für Mission in einer anderen Kultur mobilisiert werden sollen. Am 12. Juni treffen sich Verantwortliche aus verschiedenen Ländern, um mögliche Stossrichtungen anzudenken. Sicher wird Ende 2005 kein Kongress stattfinden.

Europa im Blick: Neue Trägerschaft geplant

Laut Martin Voegelin war TEMA zuwenig im Kontakt mit nationalen Jugendorganisationen und Missionswerken, welche viele Jugendliche engagieren. Sie sollen mehr einbezogen werden. Die Schweizer, die an Mission 04 die stärkste Delegation stellten, sind herausgefordert, künftige Lösungen mitzugestalten.

Die Europäische Evangelische Allianz (EEA) und die European Evangelical Missionary Alliance, in welcher die nationalen Dachverbände der evangelischen Missionen zusammengeschlossen sind, wollen die Fackel aufnehmen.

Aktuelle Schweizer Seite zu Mission:
www.mission.ch

Berichte von Mission 04:
livenet.ch/www/index.php/D/article/180/11917/
livenet.ch/www/index.php/D/article/180/11945/

Datum: 13.05.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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