StopArmut 2015

Konferenz in Basel zum Thema «Frieden fördern»

Gewaltfrei gegen den Krieg angehen und mit friedlichen Protesten für Frieden sorgen, damit Armut überwunden werden kann. Dazu liefert die StopArmut-Konferenz «Frieden fördern» am 31.Oktober in Basel Beispiele und Vorbilder.
StopArmut 2015 in Basel
Leymah Gbowee

Sie hat tausende Frauen, Christinnen und Musliminnen gemeinsam mobilisiert, um gegen ein korruptes und menschenverachtendes Regime aufzustehen. Mit beharrlichen und ausserordentlich mutigen Protestaktionen, mit Gebet und Zivilcourage hat sie dieses schliesslich zum Stürzen gebracht. Leymah Gbowee ist Friedensaktivistin und Bürgerrechtlerin aus Liberia und hat mit ihrem Kampf massgeblich dazu beigetragen, den Bürgerkrieg und grosses Elend in ihrem Land zu beenden.

Das Handeln von Leymah Gbowee führte dazu, dass Diktator Charles Taylor in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurde. Taylor war vom 2. August 1997 bis zum 11. August 2003 Präsident Liberias. Er liess Menschen auf grausame Art foltern und hinrichten und verbreitete unsägliches Elend. Durch den Protest der Frauen wurde er im Berufungsverfahren 2013 in Den Haag zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Kampf gegen Lethargie, gegen gefühlte Ohnmacht angesichts terroristischer Regime hilft es, Vorbilder von mutigen Menschen und mutigen Taten kennenzulernen. Gbowee erhielt für ihr Handeln 2011 den Friedensnobelpreis und ist Hauptrednerin an der StopArmut-Konferenz «Frieden fördern» in Basel am 31. Oktober in der Gellertkirche Basel.

20 teilnehmende Organisationen, 14 Workshops

Neben der Friedensnobelpreisträgerin werden zwei weitere Referenten ermutigen, sich mit einer Haltung der aktiven Friedensförderung auseinanderzusetzen. Manuel Sager, Direktor für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) der Schweizerischen Eidgenossenschaft sowie Lukas Amstutz, Dozent am Theologischen Seminar Bienenberg (TB) sind mit von der Partie.

Über 20 Organisationen werden ihre Arbeit für eine bessere Welt an Ständen vorstellen und zum Nachahmen ermutigen, darunter MEDAIR, World Vision oder Tearfund Schweiz. 14 Workshops fordern die Konferenzbesucher heraus, sich handelnd auf den Weg zu machen. Themen darunter sind etwa der «Waffenhandel und Menschenrechte» (Amnesty International) oder die Frage nach einem gemeinsamen Weg von Israel und Palästina (Reiseleiterin Nina Zaugg). Ein Seminar stellt sich der Frage, was wir tun können, wenn wir die IS bekämpfen, aber den Weg des Friedens gehen möchten. Ein Rückblick auf Millenniums-Entwicklungsziele und ein Ausblick auf die neuen nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO werden die Konferenz beenden und gemeinsam getragene Verpflichtung sein.

Nicht resignieren vor Gewalt – Glaube dagegen setzen

Gewalt, Krieg und Terror verursachen nicht nur materielle Schäden, sondern ruinieren auch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Strukturen. Menschen werden traumatisiert und entwurzelt. Aufgrund ihrer zerstörten Lebensgrundlage werden sie zu Flüchtlingen oder verarmen. Dabei wird Religion häufig instrumentalisiert, um zu sagen, sie sei die eigentliche Ursache vieler politischer Probleme. Dem widerspricht die Konferenz: Religion trägt zum Frieden bei. Das sagt das Beispiel Gbowees, das sagen Christen.

Lebendiger Glaube handelt und sucht nach Wegen, einen Beitrag zur Lösung von Konflikten zu leisten, sei es durch gemeinsame Projekte oder durch einen Lebensstil, der den Frieden fördert. Nicht Resignation vor Krieg und Terror, sondern der Glaube an die versöhnende Kraft des Evangeliums prägt ihr Handeln und Denken. Sie stehen ein für das Heil aller Menschen. Heil ist ganzheitlich und hat auch immer politische und ökonomische Dimensionen. Glaube und Religion tragen dazu bei, dass Spannungen und Konflikte gelöst und überwunden werden können. Das ist Kernbotschaft und zugleich Aufforderung an die Konferenzteilnehmer.

Zum Thema:
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Datum: 27.10.2015
Autor: Dorothea Gebauer
Quelle: StopArmut

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