Whiteband Day

Christen fordern weltweit ein Umdenken der Mächtigen

Der kommende Freitag, 1. Juli, ist Whiteband Day. Die Organisatoren rufen alle Menschen auf, sich mit den Armen zu solidarisieren und ein weisses Band zu tragen.
Whiteband Day – auch in Afrika
In der Schweiz läuft der Tag im Rahmen der Kampagne „Stop Armut 2015“.
Stella Kasirye setzt sich in den Armutszonen von Malawi für Familien ein, die durch Aids die Eltern verloren haben.

Die Initianten der Kampagne StopArmut 2015 sind überzeugt, dass gerade auch Christen an diesem Tag das weisse Band tragen sollten, um damit für eine Welt nach biblischen Massstäben der Nächstenliebe einzustehen – auch in der Wirtschaft und im internationalen Handel.

Grundsätzlich muss die Globalisierung nichts Schlechtes sein. Was jedoch aus christlicher Sich wesentlich kritischer untersucht werden muss, sind die wirtschaftlichen Spielregeln, die mit der Globalisierung einhergehen. Mit der Liberalisierung des Freihandels und der Finanzflüsse, die die Welthandelsorganisation (WTO) beschliesst, werden ganze Gesellschaften inner kürzester Zeit umgebaut.

Bei den verschuldeten Ländern des Südens setzt die Weltbank und der internationale Währungsfonds (IWF) die Politik der radikalen Liberalisierungen oftmals mit rigoroser Härte um. Ist das recht?

Egoismus und Geldgier haben das Sagen

Die Werte, die den Rezepten und Spielregeln der Globalisierung zugrunde liegen, stehen bei näherer Hinsicht ziemlich quer zu den Aussagen der Bibel:

- Das Bild vom Menschen als „Homo oeconomicus“ behauptet, dass der Mensch egoistisch sei (was die Bibel auch sagt), betont aber, dass dies gut ist und gefördert werden sollte. Wenn alle nur ihren eigenen Nutzen im Blicke hätten, so die Überzeugung, wachse die Wirtschaft am stärksten – was wiederum allen nütze.

- Ein weiteres Prinzip ist, dass jeder alles selber kann: es gebe keine Schwächeren, die weniger in Lohn umsetzbare Fähigkeiten haben. Solidarität und Gerechtigkeit würde die Menschen nur faul machen.

- Je freier der Markt – also der Fluss des Geldes – desto besser für alle. Der Begründer dieser Theorie, Adam Smith, sah in diesem Prinzip einen Gott-gegebenen Segen. Heute ist an Gottes Stelle oftmals der Mammon selbst getreten. Ziel ist nicht mehr, dass es alle besser haben, sondern dass ich alles habe.

Schutz der Armen und Bedürftigen

Die Folgen einer solchen Weltanschauung sind ein Abbau jeglicher Solidarität, sowohl staatlich wie auch privat. Die Bibel lehrt uns hingegen fundamental andere Werte: das wichtigste Gesetz ist laut Jesus die Liebe zu Gott und zu den Nächsten. Egoismus ist das Gegenteil davon und darf nicht noch gefördert werden. Rezepte, die auf Egoismus basieren, können kaum von Gott gegeben sein.

Das Alte wie auch das Neue Testament sind voll von Aufrufen, die Armen und die Schwachen zu schützen. Matthäus 25 lehrt uns sogar, dass wir nach unserem Verhalten gegenüber den Bedürftigen gerichtet werden („…das habt ihr mir getan“). Zudem finden wir im Alten Testament Gesetze zum sozialen Ausgleich, und im Neuen Testament eine Urchristengemeinde, die alles geteilt hat.

Whiteband Day: Forderung nach einem Umdenken

Für solche Werte einzustehen und ein Umdenken bei den Mächtigen der Welt zu bewirken, ist das Ziel von StopArmut2015. Für den Whiteband Day am 1. Juli organisiert die Kampagne deshalb eine Aktion, bei der Passanten ihre Wünsche an die Schweizer G8-Delegation auf ein grosses, weisses Band an der Heiliggeistkirche in Bern schreiben können. Zudem sollen auch in der Schweiz möglichst viele Einzelpersonen – gerade auch Christen – das weisse Band tragen, um ihre Solidarität mit den Armen auszudrücken.

Mehr Infos und Ideen für ein Engagement für die Armen
www.stoparmut2015
Internationale Webseite zum Aktionstag
www.whiteband.org/
Livenet Dossier Stop Armut 2015
www.livenet.ch/www/index.php/D/article/606/

Autoren: Markus Meury und Jonas Bärtschi

Datum: 27.06.2005
Quelle: Livenet.ch

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