Kinder Gottes, ja – und auch Diener von Christus? Beginn des europäischen Jugendkongresses Mission 04

"Ich will Gott erleben", sagt er. "Ich möchte mir neu zeigen lassen, wie ich in meinem Umfeld als Christin leben kann", sagt sie. Er eben 16, sie bald 30. Zusammen nehmen sie an Mission 04 teil. Aus über 40 Ländern, von Estland über die Türkei und Moldawien bis nach Portugal und den Färöer-Inseln, sind am Sonntag gegen 6000 junge Christen nach Bad Salzuflen bei Hannover gereist, um am europäischen Missionskongress teilzunehmen. Die Schweizer stellen mit über 1000 Teilnehmern weitaus die grösste Delegation. Der Kongressleiter Trev Gregory, Direktor des Veranstalters "The European Missionary Association" (TEMA), stellte am Eröffnungsabend heraus, dass alle Christen gesandt sind, das Evangelium von Christus zu leben und weiterzugeben. Dies soll sich nicht in einer Tätigkeit erschöpfen; es soll, so Gregory, ein Lebensstil werden. "Wir wollen das werden, was wir glauben", rief er in die Halle. Und im Blick auf die Kirchen Europas, die dringend Auffrischung brauchen: "Wir wollen als die Kirche in Europa das werden, was wir glauben!" Der Kongress soll dazu dienen, dass die jungen Christen Europas sich für Gottes Auftrag neu begeistern und ernst nehmen, was laut Gregory Weltmission ist: "Global mission is everyone to everywhere, into every culture, to every level of community." Am Kongress haben die Teilnehmer zahlreiche Gelegenheiten, über die Sprachgrenze hinaus Kontakte zu knüpfen. Im Unterschied zu anderen (regionalen oder nationalen) Veranstaltungen für diese Altersgruppe will Mission 04 nicht nur Jugendliche segnen, sondern, so Gregory, "sie herausfordern, selbst zum Segen für ihre Umgebung zu werden". Der Superintendent der lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe überbrachte am Eröffnungsabend, der vom Sky Channel digital übertragen wurde, die Grüsse der einheimischen Christen und betete für das "grosse Fest des Glaubens". Der Bürgermeister der Messestadt äusserte sich in seinem Grusswort stolz darüber, dass "die Jugend Europas zu Gast in Bad Salzuflen" sei. Die Konferenzleitung gibt in jeder Plenumsveranstaltung Zeit zum Gebet. Am Sonntagabend wurde für die weltweit 20 Millionen Flüchtlinge gebetet und betont, dass sie "würdig sind, das Evangelium von Christus zu hören"; am Montagmorgen wurde es still in der Halle, als die Teilnehmer für die Nordkoreaner eintraten, die aus ihrem Land fliehen und grössten Gefahren ausgesetzt sind. Gregory unterstrich, welch ein Vorrecht den Christen mit dem Gebet gegeben ist: "Mit Gewissheit können wir zum lebendigen Gott beten." 130 Missionswerke, Schulen und weitere Institutionen (vor allem aus dem deutschsprachigen Raum) präsentieren sich in einer Ausstellung und ermöglichen den jungen Teilnehmern, sich über Einsatz- und Ausbildungsmöglichkeiten ins Bild zu setzen. Die Moderatorin Elke Hanssmann rief die Teilnehmer auf, sich umzusehen und ihren Horizont in Sachen Mission zu erweitern: "Gott ist so viel grösser!" Die fünf Abendplenen sind der Menschwerdung Gottes in Jesus, seinem Tod am Kreuz, der Auferstehung und Himmelfahrt, der Ausgiessung des Heiligen Geistes und der Wiederkunft von Christus auf die Erde gewidmet. Am ersten Abend rief der norwegische Pastor Jan Gossner (Kristiansand) die Jugendlichen auf, sich nicht mit Leinwand-Helden zu identifizieren, sondern mit Jesus: "Er hat für euch alles getan!" Gossner erinnerte daran, wie selbstlos Jesus den Menschen diente und sie mit der Liebe des Vaters im Himmel aufrichtete. An den Vormittagen, nach dem Austausch in Kleingruppen, legt der in England tätige Inder George Kovoor den Jakobusbrief des Neuen Testaments aus. Kovoor kam auf die diversen Schwierigkeiten zu sprechen, die Christen im Alltag treffen. Die Herausforderung für die individualistische Generation spitzte er zur Frage zu: "Siehst du dich als Kind Gottes - oder als Diener, als Sklaven von Christus, der sein ganzes Leben einsetzt, um seinem Meister zu gefallen?" Kovoor sprach von einem "schmerzhaften Prozess des Kreuzes: Wenn wir Christus nachfolgen, kommen wir nicht darum herum, unser Ego zu verleugnen". Aber weil Christus selbst durch alles hindurch ging und an Ostern auferweckt wurde, "können wir uns auf die Schwierigkeiten mit Freude, der Freude von Ostern, einlassen". Etwas von dieser Freude, auch Begeisterung für den grossen, heiligen Gott, kam in den Liedern zum Ausdruck. Das Ensemble für den Lobpreis mit dem Amerikaner Mark Tedder und dem Deutschen Guido Baltes kam erst einen Tag vor Kongressbeginn an; in ihm sind SängerInnen und Musiker aus zehn Ländern vertreten. Zweiter Bericht zur Mission 04:
Lobpreisband Mission 04
Kongressleiter Trev Gregory
Unübersehbar - die Schweizer Teilnehmer
Gespräche in Kleingruppen
Portugiesische Teilnehmer

Datum: 29.12.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung