Chinesische Christin Li Ying ist “Gefangene des Monats”

Hinter Gittern

Frankfurt am Main. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea haben die chinesische Christin Li Ying als “Gefangene des Monats Januar” benannt und zur Unterstützung für sie aufgerufen.

Die 37jährige ist die Nichte des Pastors Gong Shengliang, der die rund 50000 Mitglieder zählende “Südchinesische Kirche” gegründet hat. Er war im August “Gefangener des Monats”. Frau Li war im Dezember 2001 zusammen mit ihrem Onkel und drei weiteren leitenden Kirchenmitarbeitern wegen “Sabotage der Landesgesetze mittels einer Sekte” zum Tode verurteilt worden. Seit 1986 hatte sie Pastor Gong geholfen, Kirchengemeinden vor allem in den Provinzen Henan und Hubei zu gründen. Bereits 1996 verurteilte sie ein Staatsgerichtshof zu einer einjährigen Haftstrafe.

Nach ihrer Freilassung gab sie geheim ein Kirchenmagazin heraus. Im Mai 2001 wurde Frau Li in der Provinz Hubei erneut verhaftet. Das oberste Gericht von Hubei hob im September vergangenen Jahres die Todesurteile gegen die leitenden Kirchenmitarbeiter vom Dezember 2001 auf. In einer Berufungsverhandlung in Jingmeng erhielten Frau Li 15 Jahre Haft und Pastor Gong lebenslänglich.

Nach IGFM-Informationen wird den Gefangenen das Recht einer erneuten Berufung verwehrt. Im Gefängnis dürften sie keine Bibel besitzen. Die IGFM ruft dazu auf, Briefe an den chinesischen Justizminister Zhang Fusen Buzhang zu richten. Darin sollten die Schreiber deutlich machen, daß diese Inhaftierten keine Kriminellen sind, sondern Christen, die ihr in der Verfassung garantiertes Recht auf Religionsfreiheit wahrnehmen.

Datum: 27.01.2003
Quelle: idea Deutschland

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