„Vorsicht bei christlicher Endzeitliteratur!“, warnt der Tübinger Theologe Rolf Hille. Es gelte aufzupassen, wenn einzelne prophetische Bibeltexte mit Tagesereignissen verbunden werden. Denn: Die Sichtweise und Vorgehensweise der Autoren sei „häufig sehr selektiv” und willkürlich. Fakten und Zitate würden so ausgewählt und zugespitzt, dass ein klar festgelegter Zeitplan für das Ende der Welt entstehe. Falls die Zeitansagen dann aber nicht zuträfen, habe dies schwerwiegende seelsorgerliche Folgen, sagt Hille. Dies könne dazu führen, dass Christen die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi verlieren. Hille erklärt: „Biblische Verkündigung ist nicht vom Schrecken des Endes gebannt, sondern freut sich auf die Vollendung, die mit der Auferstehung als dem Anfang der neuen Schöpfung schon begonnen hat.”