„Neues Leben“

Hauskreis hat Auswirkungen im Altersheim

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie Menschen durch Gottes Führung zusammengeführt werden und was daraus wird. Hier ein paar Beispiele aus dem Leben von Seniorinnen ...
Altersheim Hauskreis

Seit 15 Jahren, seit der Aktion „Neues Leben“, trifft sich eine Schar Seniorinnen regelmässig alle zwei Wochen am Dienstagnachmittag, um miteinander in der Bibel zu lesen, Erfahrungen auszutauschen und hie und da gemeinsam ein Buch zu lesen. Nicht irgendein Buch, sondern Zeugnisse von Menschen oder Werken, die in ihrem Leben und Wachsen völlig auf Gott vertraut und seine Hilfe und Bewahrung erfahren haben. Das gemeinsame Gebet füreinander und für besondere Anliegen gibt Mut und Kraft fürs Leben.

Bei Kaffee und Kuchen werden allemal auch Erinnerungen aus früheren Zeiten ausgetauscht und aktuelle Fragen besprochen. Solange es den Teilnehmerinnen möglich ist, laden sie reihum zu sich in ihre eigene Stube ein.

Da sind sie dann richtig stolz, dass sie noch Gäste empfangen und bewirten dürfen. Manchmal ist das nicht mehr möglich aus gesundheitlichen Gründen. Das ist für die Betroffenen jeweils nicht einfach zu akzeptieren, ist es doch ein Schritt weiter auf dem Weg in ein immer mühselig werdendes Alter. Da ist es schön zu erleben, wie Angehörige einer behinderten Mutter z.B. einen Kuchen spendieren für den Hauskreis, oder wie eine Teilnehmerin den selbstgebackenen Kuchen zum Treffen mitbringt, weil die lange Treppe bei ihr zu Hause für einzelne nicht mehr zumutbar ist. Das Beisammensein bedeutet allen sehr viel und ist eine willkommene Abwechslung im manchmal eher eintönigen Alltag.

Ein neuer Hauskreis entsteht

Seit Bestehen dieses Kreises sind schon sechs Frauen aus dessen Mitte verstorben. Das stimmt immer sehr traurig. Und wohl unausgesprochen steht jeweils die Frage im Raum: Wer ist die Nächste? Eben mussten wir wieder von einer Teilnehmerin Abschied nehmen, die schon längere Zeit im regionalen Altersheim in der Nachbargemeinde wohnte.

Weil sie nicht mehr an den Zusammenkünften teilnehmen konnte, entschlossen wir uns, als Kreis zu ihr ins Heim zu gehen. Unversehens wurde daraus der so genannte „Brittnauer Tag“. Dank kooperativer Unterstützung des Hauses treffen sich nun von Zeit zu Zeit die Brittnauer Bewohnerinnen und Bewohner in einem separaten Raum im Altersheim. Unser Kreis übernimmt das Programm und die Bewirtung. Eine achtzigjährige Zitherspielerin aus unserem Dorf umrahmt den Nachmittag auf feine Weise. Das neue Liederbuch von Pro Senectute leistet sehr gute Dienste für vertraute besinnliche und gesellige Lieder.

Auch wer zuerst beteuert hat, nicht mehr singen zu können, versucht es in der Gemeinschaft und freut sich, wenn es doch noch ein wenig geht. Viele von ihnen kennen nicht nur die erste Strophe auswendig! Wie staunt man, wenn eine Bewohnerin ein Gedicht rezitiert oder eine Begebenheit aus ihrem Leben schildert, die zum Thema passt.

Es ist schön zu sehen, wie man als Kreis gemeinsam etwas bewirken kann zum Wohle derer, die nicht mehr in der vertrauten Umgebung ihres Wohnortes leben können. Und man Ihnen zeigen darf, dass sie nicht vergessen sind, weder von Menschen noch von unserem Gott. Dass er sie auch in der vierten Lebensphase nicht fallen lässt, sondern sie an seiner Hand getrost dem Ende auf Erden und einer neuen Heimat bei ihm entgegen führt.

Datum: 01.10.2004

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