Glaube am Montag konkret

Firmen engagieren Seelsorger für Angestellte

Immer mehr US-Firmen beschäftigen Seelsorger, um Mitarbeitern in Existenzängsten zu helfen und zu unterstützen. In der Schweiz gibt es erste Anfänge.
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Um die Sorgen und Nöte der Belegschaft kümmern sich immer mehr Seelsorger. Die Frauen und Männer haben keine psychologische, sondern eine religiöse Ausbildung. Das Schweizer Fernsehen zeigte in der Tagesschau eine Reportage, wie sie ihren Klienten zum inneren Frieden verhelfen. Porträtiert wird die Organistion Marketplace Chaplain, die 1984 gegründet wurde und schon über 3000 Seelsorger vermittelt hat. «Probleme haben alle. Was wir anbieten, ist Liebe, Hilfe, Hoffnung und Fürsorge – egal, wer bedürftig ist», erklärte Präsident Richard S. De Witt im TV-Beitrag. Zum Verwaltungsrat der Organisation gehört unter anderem auch Phil Swatzell, Managing Director bei Credit Suisse Securities in Dallas (Texas).

Laut einer Studie haben die Betriebe mit einem Seelsorger 12 bis 18 Prozent weniger Stellenwechsel zu verkraften. Abgänge und Neueinstellungen sind teuer. Firmenseelsorge bringt Stabilität, ein besseres Klima und tiefere Kosten im Personalmanagement. In der Schweiz sind Initiativen in diese Richtung noch dünn gesät: Die beiden Landeskirchen bieten in Basel mit dem Pfarramt für Industrie und Wirtschaft eine Dienstleistung in diese Richtung an. Es ist eine Dienstleistung sowohl für Industrie und Wirtschaft als auch für die Seelsorger, Kirchgemeinden und Pfarreien. Es wird von zwei Wirtschaftspfarrern geführt – Béatrice Bowald und Martin Dürr.

Dann ist Daniel Zwahlen seit Ende 2012 erster Firmenseelsorger der Deutschschweiz: Der Theologe und Pastor ist Leiter von Swiss Workplace Chaplains. Er kümmert sich beim Frischwarengrossmarkt Aligro mit einem 30%-Pensum um die Seelen der Mitarbeiter. Für sie ist er Ansprechpartner für private, berufliche und gesundheitliche Probleme, wie ein Porträt auf Radio Life Channel berichtet. Er greift für seine Tätigkeit auf seine Lebenserfahrung aber auch auf gezielte Weiterbildung in systemischer Beratung, Mediation und Traumtherapie zurück. Zudem ist er gut vernetzt mit Ärzten und Psychologen, mit denen er anstehende Fragen bespricht. Im gleichen Betrieb in der Romandie betreut Samuel Ribagnac als «Marketplace Chaplain» rund 460 Mitarbeitende.

Datum: 10.01.2014
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Livenet

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