Seelsorge

Hilfe per SMS

Hilfe per SMS? Jörg Weisshaupt hat sie aufgebaut und zeigt, was sie kann.
Hilfe per sms
Jörg Weisshaupt
Diesen Dienst würde ich nie

"Hilfe per SMS? Diesen Dienst würde ich nie in Anspruch nehmen; viel eher spräche ich mit einer Freundin über mein Problem." – "Doch, weshalb nicht? Sich anonym an eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger wenden, einen Rat einholen, ein Anliegen deponieren – ohne dass es gleich alle erfahren; dieses Angebot spricht mich an. Wenn ich 'mal nicht mehr weiter weiss, schreib ich der SMSSEELSORGE.“

Zwei Studentinnen, zwei Meinungen. Dass wir auch dieses Jahr vorwiegend junge Menschen mit Tausenden von sms mit Rat und Ermutigung über Kurz oder Lang begleitet haben, macht deutlich: Unsere Seelsorge via SMS entspricht einem wachsenden Bedürfnis. Sie ergänzt seit sechs Jahren die Internetseelsorge. Der Unterschied: Ratsuchende treten per sms ortsunabhängiger, spontaner und direkter mit uns in Kontakt. Wer uns seine Sorgen als Short Message anvertraut, bringt sein Anliegen rascher auf den Punkt, sei es, weil das Eintippen ins Handy mühsamer ist als das Schreiben auf einer grossen Tastatur, oder sei es, weil für jedes SMS von den Kommunikationsgesellschaften eine Gebühr erhoben wird.

Virtueller Kontakt statt Einsamkeit

Die SMSSEELSORGE darf das Zwiegespräch nicht ersetzen, aber wo der Mut zum Dialog von Angesicht zu Angesicht (face to face) fehlt, kann die virtuelle Kontaktaufnahme eine Brücke schlagen. Das Team der SMSSEELSORGE besteht aus SeelsorgerInnen der reformierten und katholischen Kirchen der Schweiz. Diese Kirchen finanzieren die Geschäftsstelle, die Qualitätskontrolle (Einführungskurse und Supervision) sowie die PR und Öffentlichkeitsarbeit. Alle Mitarbeitenden haben langjährige Erfahrung in der seelsorgerlichen Begleitung. Sie leisten den Dienst für die SMSSEELSORGE ehrenamtlich, das heisst ausserhalb ihrer kirchlichen Tätigkeit, in ihrer Freizeit und kostenlos.

Topthemen

Die meisten SMS, die ich als Master erhalte, beinhalten die Themen Freundschaft, Liebe, Sexualität oder Probleme in der Familie. Aber auch Themen wie Tod, Trauer oder Suizidalität werden an uns herangetragen. Es gibt nichts, worüber nicht mit uns kommuniziert wird. Glaubensfragen kommen eher versteckt zum Beispiel mit der Frage nach dem Sinn des Lebens und Leidens einher. Auf ein "B'hüet Di Gott" erhielt ich zur Antwort: "Das isch's schönscht wo'd mer häsch chöne schriibe!!!" Mit meinem Gruss und dieser Antwort war das Eis für persönliche Glaubensfragen gebrochen und ein ausführlicher Dialog darüber begann.

Wir wissen um die Grenzen der virtuellen Beratung. So können wir beispielsweise in Akutsituationen keine Notfalldienste aufbieten, weil wir nur die Mobile-Nummer, nicht aber Name und Adresse des Gegenübers kennen. Zudem nehmen wir uns Zeit für die Antworten und bieten keinen Chat mit Subito-Ratschlägen, sondern reagieren innerhalb von 24 Stunden. Die User der SMSSEELSORGE sind sich dieser Tatsache wohl bewusst und rufen in solchen Situationen die Dargebotene Hand (143) an.

SMSSEELSORGE deutsch: +41 76 333 00 35
SMSSEELSORGE français: +41 76 333 00 45
SMSSEELSORGE italiano: +41 76 544 50 93

Jörg Weisshaupt ist Master der SMSSEELSORGE. Er leitet die Fachstelle für Jugendseelsorge und Jugendfragen ( www.kirche-jugend.ch ) des Verbandes der stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgemeinden.

Datum: 04.01.2007
Autor: Jörg Weisshaupt
Quelle: Livenet.ch

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