Spass im Gottesdienst

Muss Lobpreis die Kirche rocken?

Manche Christen sind sehr bemüht darum, dass ihre Gottesdienste Spass machen. Sie wollen die «Kirche rocken» und den Leuten zeigen, dass man auch als Christ gewaltigen Fetz haben kann. Was sagt eigentlich die Bibel zum Thema Spass im Gottesdienst?
Rock

In Hebräer, Kapitel 12, Verse 28-29 heisst es: „Wir wollen Gott von Herzen danken und ihm voller Erfurcht dienen, damit er Freude an uns hat.“ In der Bibel liest man von tiefer Erfurcht, mit der Menschen vor Gott getreten sind. Es ging ihnen nicht darum, Spass zu haben. Vielmehr wollten sie sich an Gottes Grösse erinnern, ihre Bitten vor ihn bringen und ihm für seine überfliessende Gnade danken. Auch heute noch sollte das unser einziges Ziel beim Lobpreis sein. Natürlich können wir Gott dafür auch feiern. Aber es gibt Zeiten, in denen es besser ist, Gott voll Erfurcht zu anbeten, in Busse vor ihn zu treten oder still vor ihm zu werden.

Darf Lobpreis Spass machen?

Spass kann man unterschiedlich definieren. Lobpreis ist nicht dafür da, dass die Gottesdienstbesucher gut unterhalten werden. Anbetung ist kein Entertainment ohne Sinn und Zweck. Die Lieder sollen einem auch keine Zerstreuung vom Alltag bieten. Gott ist durch und durch heilig. Ihm gebühren die Anbetung und das Lob. Aber Freude und Fröhlichkeit gehören auch zu Gottes Charakter. Der Duden beschreibt „Spass“ unter anderen mit dem Wort „angenehm“. Und das beschreibt die Gegenwart Gottes sehr gut.

Freude, Spass und Lobpreis in der Bibel

In 2. Chronik, Kapitel 30 feierten die Israeliten sieben Tage lang „voller Freude“ das Fest der ungesäuerten Brote. Zu einer anderen Gelegenheit trugen Esra und die Priester dem Volk auf: „Seid nicht traurig und weint nicht. Denn heute ist ein Festtag, er gehört dem Herrn euerem Gott! (...) Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft.“ Heiligkeit und Freude sind nichts Gegensätzliches.

In Psalm 147, Vers 1 steht: „Es ist gut, unserem Gott Loblieder zu singen, es macht Freude, ihn zu loben.“ Und in Psalm 122 wird deutlich, wie viel Spass Gottesdienst machen kann: „Wie sehr habe ich mich gefreut, als man zu mir sagte: ‚Komm mit, wir gehen zum Tempel zum Hause des Herrn!’“ Freude und Lobpreis gehören also untrennbar zusammen. „Doch dann lachten und jubelten wir laut vor Freude. Auch die anderen Völker mussten zugeben: ‚Was der Herr für sie getan hat, ist gross und gewaltig.’ Ja der Herr hat grosse Taten für uns vollbracht! Wir waren ausser uns vor Freude.“ (Psalm 126, Verse 2-3)

Gott hat durch Jesus das Grösste und Grossartigste vollbracht, das ein Mensch geschenkt bekommen kann: Gottes Freundschaft statt Einsamkeit, Leben statt Tod und die pure Freiheit statt Gebundenheit. Nicht Lobpreis sollte die Kirche rocken und unterhaltsamer machen. Aber die Kirche sollte dass, was Gott für uns getan hat, ab und zu ordentlich feiern.

Datum: 04.01.2011
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet.ch

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