Leidenschaftlich Gott anbeten - nur etwas für feurige Gemüter?

Regula Fluck, Liestal
Anbetung

Trabi oder Ferrari?

Funktionierst du eher wie ein Ferrari oder wie ein Trabi, den man erst auf Touren bringen muss? Bist du schnell von 0 auf 100? Kommt drauf an wo! Bei Caramelita-Eis bin ich schon bald auf 140! Sollte ich etwas erledigen, was mich eher, na ja, du weisst schon, dann kann das auch im Schneckentempo geschehen.
Im Gottesdienst sieht das dann mit den Trabis und Ferraris während der Anbetung so aus: ein schier verzweifelter Lobpreisleiter, der scheinbar der einzige ist, der Gott leidenschaftlich anbetet und versucht, die anderen auf Touren zu bringen.

Wie aber komme ich dazu, Gott nicht nur mit dem Kopf, sondern mit Begeisterung und Leidenschaft anzubeten?
Ehrlich gesagt, manchmal will ich nicht. Ich fühle mich fern von Gott. Mir hilft es dann, mich ganz simpel für die Anbetung zu entscheiden. Ich weiss tief in mir, dass Gott heilig und würdig ist, angebetet zu werden, also tue ich's. Das fällt mir in Gemeinschaft leichter als zuhause, daher bin ich dankbar für die Lobpreiszeiten im Gottesdienst und in der Zellgruppe. "Als Solochrist" hätte ich da Schwierigkeiten, obwohl es mir auch im Alltag immer mal gelingt solche Zeiten einzubauen.

Wege zur Anbetung

Ich stelle mir gerne vor, weshalb ich Jesus anbete oder wer er ist, das gibt meiner Anbetung Inhalt:

Manchmal ist es die Sehnsucht, die Hoffnung, einmal ganz bei Jesus zu sein, die mich zu Gott zieht.
Manchmal ist es das Wissen um die eigene Verlorenheit, das Wissen um den eigenen Egoismus, da wird mir Gottes Gnade besonders gross.
Es kann auch Fürbitte sein, etwa wenn es mich tief berührt, dass das zweijährige Kind einer afghanischen Flüchtlingsfamilie in der Kälte gestorben ist - genauso alt ist unser Matthias - und ich ohne Worte, dafür mit Tränen zu Gott komme.
Und manchmal stelle ich mir den König Jesus vor, den Sieger, der Alpha und Omega ist (Offb. 12-18), und ich bin unendlich dankbar, ihn zu kennen.
Ich weiss, dass Jesus schon da ist und auf mich wartet, so kann ich auf ihn zugehen wie auf einen Freund, manchmal auch mit einer Prise Humor.
Anbetung ist auch Hingabe: Herr, sieh hier bin ich, das ist mein Leben, das sind meine Möglichkeiten und Fähigkeiten, alles gehört dir.
Oder ich lasse mich bewusst in eine "Atmosphäre" der Anbetung hinein nehmen und anstecken, auch das braucht's!
Ob ich nun also schnell dahinflitze oder mich Schritt für Schritt auf Gott hinbewege spielt keine Rolle: Hauptsache, ich bete Gott an.

Autorin: Regula Fluck

Datum: 27.11.2002
Quelle: online/BewegungPlus

Werbung
Livenet Service
Werbung