Nachfolge

Jesus und der Flex-Test

Action ist bei Jesus garantiert. Wer sich ihm anschliesst, auch aus Abenteuerlust, kommt auf seine Rechnung.
Wer ist bereit weiterzugehen, wenn die Füsse schmerzen, wenn andere genug haben und alles für eine Ruhepause spricht?

«Ich bin dabei!» sagt einer. «Ich mache alles mit, Jesus. Wo du hingehst - ich folge dir.» Keine Vorbehalte, keine Fragen hat der Mann - er ist begeistert vom Wanderprediger, will zum engsten Kreis seiner Anhänger gehören. Die meisten Leute nehmen gern einen Schluck Jesus, wenn er in ihrer Nähe ist, und lassen sich von ihm unterhalten. Denn keiner spricht wie er und oft gibt es auch Wunder zu bestaunen. Der Mann aber will mehr: ihm folgen und alles mitmachen. Action bitte!

Der Meister

Jesus hat zwölf Männer um sich gesammelt. Diese hat er ausgewählt, nach einer im Gebet verbrachten Nacht, aus der Menge derer, die von ihm fasziniert sind. Damit hat er deutlich gemacht: Die Gemeinschaft soll aus seinem Entscheid hervorgehen und nicht auf der aufflackernden und unsteten Abenteuerlust seiner Bewunderer beruhen.

Action bitte! Der Fan, der in diesem Moment an ihn herantritt, ist offensichtlich zu allem bereit. «Wo du hingehst, Jesus - ich folge dir.» Dagegen hat der umschwärmte Mann aus Nazareth nichts einzuwenden. Er bringt jedoch ein kleines Warnschild am Weg an, mit einem doppelten Vergleich aus dem Tierreich. «Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels haben Nester», sagt er, «aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann» (Die Bibel, Lukasevangelium, Kapitel 9, Vers 57).

Mach mal Pause

Das ist der Flex-Test: Wer ist bereit weiterzugehen, wenn die Füsse schmerzen, wenn andere genug haben und alles für eine Ruhepause spricht? Wer bleibt mit Jesus auf dem Weg, über seine eigenen Kräfte hinaus, wenn die Abenteuerlust erschöpft ist? Wer geht in der Spur von Jesus dorthin, wo kein schützendes Dach, kein gedeckter Tisch und kein warmes Bett warten?

Jesus sagt mit wenigen Worten viel über sich selbst. ‚Menschensohn' nennt er sich in der Erwartung, dass Gott ihn nach einen steinigen Weg mit Autorität und Herrschaft betrauen wird (vgl. die Vision von Daniel, Kapitel 7, Vers 13). Doch hier und jetzt hat er keinen Unterschlupf, keinen Ruheort. Er lebt nicht in der Komfortzone, sondern alternativ, in der von seinem Vater im Himmel bestimmten Weise, den Stürmen der Zeit ausgesetzt.

Zu mehr bereit?

Und du, würde Jesus dem Mann heute vielleicht sagen, bist offensichtlich nicht ein gelegentlicher Zuhörer, der das Evangelium häppchenweise reinzieht, um dann wieder in die Komfortzone abzutauchen. Du willst mehr, gibst dich her. Stellst du dich auch dem Flex-Test? Bist du wirklich so flexibel, dass du dranbleibst, wenn es echt ungemütlich wird?

Jesus will Engagement, er zielt ohne Zweifel darauf ab, bei seinen Leuten Festigkeit und Ausdauer zu fördern. Er will darin allerdings mehr als Charaktertraining: Transformation der Person und Glauben. Seine Nachfolger sollen sich einsetzen, aber dabei von Gottes Möglichkeiten ausgehen. Bei Jesus bleiben, wenn es dunkel wird. Sie sollen sich nicht nur auf die Äste hinauswagen, sondern über sich selbst hinauswachsen, indem sie bei Gott selbst, dem Vater im Himmel, Unterschlupf und Geborgenheit suchen.

Dies ist (damals und heute) schwierig und leicht zugleich. Schwierig, weil wir uns gern absichern und weil wir Angst haben, uns zu verlieren. Leicht, weil Jesus vorangeht und es vorlebt. Das genügt.

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Datum: 18.09.2009
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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