Glaube zuhause

Wie Eltern das Wichtigste weitergeben können

Der weitaus grösste und wertvollste Beitrag zur Glaubenserziehung von Kindern kommt von den eigenen Eltern. Doch wer hilft diesen verantwortungsvollen Eltern und wer unterstützt sie?
Wie Eltern das Wichtigste weitergeben können

 
Christliche Gemeinden haben in der Vergangenheit angenommen, die Glaubensvermittlung funktioniere gut bei den Familien zuhause. Man hat nicht nachgefragt und schon gar nicht Unterstützung angeboten. Das ändert sich nun. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation in den Familien grundlegend verändert. Vor ca. 40 Jahren wurde als Familie noch ein Ehepaar mit einigen eigenen Kindern verstanden.
Heute gibt es über 20 anerkannte Familienformen in unserer Gesellschaft. In der Vergangenheit kannten die christlichen Familien mindestens die Rituale von Tisch- und Abendgebet. Mancherorts wurde auch eine biblische Andacht gehalten. Leider blieb es dann nicht selten beim trockenen Ritual ohne Bezug zum Alltag. Gemeinden boten in den letzten drei Jahrzehnten immer attraktivere Angebote für Kinder und Jugendliche an. Die Eltern freute das, weil sie oft glaubten, so die Verantwortung für die geistliche Erziehung der Kinder etwas delegieren zu können. Die immer ansprechenderen Gemeindeprogramme für Kinder und Jugendliche trugen das ihre dazu bei, nach dem Motto: «Gebt uns eure Kinder, wir machen das für euch». Zu oft gab es allerdings unter diesen Gruppenangeboten der Gemeinde keine Absprache. Jedes Leitungsteam dachte nur an sich und hatte die Kinder und Jugendlichen auf dem Radar, solange sie gerade ihrer spezifischen Zielgruppe entsprochen haben. Viele junge Menschen sind so zwischen den Angeboten der Gemeinden hindurchgefallen.

Eltern haben den grössten Einfluss

Neue Erhebungen unter Jugendlichen und Erwachsenen in der Schweiz und in anderen Ländern zeigen ein ganz anderes Bild: Den weitaus grösste Einfluss auf das Glaubensleben von Kindern und Jugendlichen haben Mutter und Vater. Das Kinderprogramm der Gemeinde spielt demgegenüber eine viel geringere Rolle. Damit spreche ich nicht den Gemeindeangeboten das Existenzrecht ab oder rede der Nachlässigkeit das Wort! Aber wir haben erkannt, dass wir umdenken und die Eltern stärken müssen. Eine weitere Untersuchung hat gezeigt, dass gläubige Menschen grundsätzlich besser geistlich wachsen und als Christen im Leben weiterkommen können, wenn sie mehr Eigenverantwortung übernehmen und lernen, sich selber mit der Botschaft der Bibel auseinander zu setzen.

Auch Probleme und Drucksituationen

Hier setzt die Initiative «Glaube zuhause leben» an. Eltern werden unterstützt den Glauben mit den Kindern zuhause zu leben: mit Ritualen, Bibellesen, Gebet, aber auch im Umgang mit Problemen, mit Druck, mit Trauer und mit Fragen des Alltages. Die Gemeinde soll Impulse und niederschwellige, aber effektive und wertvolle Angebote machen. In Kurzimpulsen und Austauschrunden sollen die Eltern ermutigt und gestärkt, mit ihren Kindern den Glauben im Alltag zu leben. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Kinder in jüngeren wie in älteren Jahren von Vorbildern lernen. Eltern sollen also ermutigt und gestärkt werden, den eigenen Glauben zu leben – vorzuleben. Personen jeden Alters müssen angeleitet werden, selber Verantwortung für ihr geistliches Wachstum zu übernehmen. Die Gemeinde hat zudem die Aufgabe, die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg geistlich zu begleiten – und nicht nur aus einem Gemeindegefäss ins nächste weiterzugeben.

Eltern-Impulse in Gemeinden

Ganz konkret wurde vor einigen Jahren in manchen Gemeinden ein Start mit sogenannten «Eltern-Impulsen» gemacht. An einem Sonntag während des Gottesdienstes kommen Eltern einer bestimmten Altersgruppe zusammen und machen sich Gedanken zu einem bestimmten Thema (Ritual), das sie zuhause neu aufleben lassen könnten. Der Ablauf: Erst wird die Wichtigkeit des Themas für den Alltag und von der Bibel her begründet, dann berichten eine oder mehrere Personen aus ihrer Erfahrung mit diesem Thema, als drittes kommen die Kinder dazu und die ersten Schritte der Umsetzung werden gleich gemacht, und zum Schluss bekommen Eltern Anstösse und Material mit nach Hause, was die Umsetzung erleichtern soll. Der Sonntagmorgen eignet sich für solche Impulse mit Abstand am besten, weil die restlichen Kinder der Familie parallel betreut werden, keine besondere Anreise nötig ist, die Vorschläge eins zu eins praktiziert werden und beide Elternteile teilnehmen können.

Zum Thema:
Mehr Infos sowie Veranstaltungen zu «Glaube zuhause»
Pilgermission St. Chrischona

E-Mail des Autors:
Hans Forrer

Datum: 08.04.2011
Autor: Hans Forrer
Quelle: Chrischona Panorama

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