Freunde finden

Auch ein Kind sehnt sich nach einem Freund

Der fünfjährige Jannick kommt eines Tages strahlend nach Hause: «Mutti, ich habe jetzt einen Freund!» Das Glück des kleinen Mannes freut auch die Mutter. Sie weiss, wie wichtig gute Freunde sind.
Freunde

Schon kleine Kinder spüren, dass nicht jeder und jede zu einem passt. Mit einigen Kameraden kann man prima spielen, mit andern gibt es ständig Streit. Aus dieser Erfahrung heraus entsteht der Wunsch nach einer engeren Verbindung, als sie unter gewöhnlichen Kameraden möglich ist – eben nach Freundschaft. Manchen Kindern fällt es leicht, Freundschaften zu schliessen. Andere leiden die ganze Kindheit hindurch, weil sie nie einen richtigen Freund oder eine Freundin finden.

Wichtig fürs Leben

Auch Eltern wünschen sich für ihre Kinder Freunde. Sie wissen, wie wichtig Menschen sind, die einen gern haben, verstehen, mit einem das Leben teilen und da sind, wenn man sie braucht. Eltern und Geschwister können einen Freund nur bedingt ersetzen. Wenn Kinder grösser werden, helfen Freundschaften, sich auf natürliche und gesunde Weise von Daheim abzunabeln.
Wie aber findet man gute Freunde? Wie können Eltern helfen?

Freundschaften vorbereiten

Nicht überall sind die Voraussetzungen gegeben, dass Kinder so ohne weiteres passende Freunde finden. In kinderarmen oder kinderfeindlichen Umgebungen ist das viel schwieriger, und auch in der Schulklasse gelingt es nicht immer. Viele Eltern leiden mit, wenn ihr Kind – aus welchen Umständen auch immer – keine Freundschaften schliessen kann. Um gute Voraussetzungen zu schaffen, sind die Eltern selber gefordert, sei dies in der Erziehung oder hinsichtlich anderweitiger Unterstützung, wie zum Beispiel:

- Kinder sollen teilen und vergeben lernen
- Kinder können nicht immer die Anführerrolle haben, sie müssen auch lernen, sich anzupassen und sich zu unterordnen
- Eltern sollen ihre Kinder bei der Suche nach einer passenden Gruppe (Sportverein, Musikgruppe, Jungschar) aktiv unterstützen und fördern
- Eltern mit einem offenen Haus und grossem Herz fördern Freundschaften
- Andere Kinder mit in den Familienurlaub nehmen

Der ideale Freund

Fragen Sie Ihr Kind, wie es sich denn einen Freund oder eine Freundin vorstellt. Es wird Ihnen aufschlussreiche Antworten geben. Helfen Sie ihm, seine Vorstellungen über Freundschaft zu ordnen und zu relativieren. Schon Kinder haben teilweise hohe Ansprüche. Andere wiederum schliessen weitherzig und grosszügig Freundschaften.

Freunde finden

Wenn Ihr Kind einen Freund hat, der nicht in der Nähe wohnt, so sorgen sie dafür, dass sich diese Kinder öfters mal sehen und Zeit miteinander verbringen können. Es ist wertvolle Zeit, die das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärkt. Einen Freund zu haben, von dem man sich angenommen fühlt, mit dem man offen sein und Geheimnisse teilen kann, mit dem man sich verbündet: Das stärkt unsere Kinder und macht sie glücklich! Wenn Kinder lernen, Freundschaften zu pflegen, lernen sie etwas Wichtiges fürs Leben.

Falls Ihre Kinder keine Freunde finden, ist es vielleicht an Ihnen, Ihren eigenen Freundeskreis zu überdenken und zu erweitern. Schliessen Sie Freundschaften mit andern Familien, die Nachwuchs im passenden Alter haben, so steigt die Chance erheblich, dass Kinder sich auch zusammentun und finden.

Die Chance der Gemeinde

Christliche Gemeinden sind dazu prima geeignet, denn da finden unsere Kinder sogar Freunde, die einen ähnlichen geistlichen Hintergrund und ähnliche Werte mitbekommen. Sonntagsschule, Jungschar und Kinderfreizeiten sind Orte, wo Freundschaften geschlossen werden.

Es lohnt sich, den Wunsch unserer Söhne und Töchter nach Freundschaft wirklich ernst zu nehmen und zu unterstützen.

Datum: 02.11.2004
Autor: Esther Reutimann
Quelle: Chrischona Magazin

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