Kinder

Kinder Gottes?

Kinder sind sehr empfänglich und lassen sich leicht begeistern. Das ist ihre Stärke und ihre Schwäche zugleich. Gott will auf natürliche Weise eine übernatürliche Beziehung zu Kindern aufbauen. Die Kindheit ist der entscheidende Ort, wo Liebe, Glaube und Hoffnung gepflanzt werden können. Diese kindliche Empfänglichkeit ist keine «Panne» sondern ein göttliches Prinzip.
Was heute in Kinder investiert wird, zahlt sich morgen aus
Interessant: Viele Christen sind im Jugendalter zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Die Grafik zeigt die Anzahl der Bekehrungen nach Altersgruppen in der Deutschschweiz. (aus Praxis 1/00)

Jesus sagt es deutlich: «Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr nie in das Reich Gottes» (Matthäus 18,2). Kinder sind privilegiert, Gottes Liebe von ganzem Herzen zu erfassen und schamlos mit beiden Händen zu ergreifen! Nie wieder im späteren Leben wird der Zugang zum Glauben so leicht fallen.

Grundlegende Entscheidungen

In den ersten Jahren fallen grundlegende Entscheidungen für den Rest des Lebens. Weil Kinder so empfänglich sind, sind sie auch leicht verführbar. Es ist daher entscheidend, wer auf die Kinder Einfluss hat. Jesus sagt es ganz drastisch: «Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist» (Matthäus 18,6). Der Kampf um die nächste Generation wird über Segen und Fluch einer ganzen Gesellschaft entscheiden.

Die nächste Generation hat ihren Preis.

Weil dem so ist, sind die Kinder eine hart umkämpfte Zielgruppe. Die Wirtschaft wendet enorme Mittel auf, um das kindliche Herz anzusprechen. Sie weiss genau: Was heute in Kinder investiert wird, zahlt sich morgen aus. Das Pokémon-Phänomen illustriert eindrücklich, welche raffinierte Maschinerie in Gang gesetzt wurde, um die Gunst der Kinder (und damit natürlich die Finanzen der Eltern!) zu gewinnen. Der STERN schrieb zu diesem Phänomen: «Das neue Familienoberhaupt ist das Konsum-Kind.»

Hier wird etwas von der Tragödie der Postmoderne deutlich. Die Kinder finden nicht Gott, sondern Götzen. Tote Götzen, die mit den modernsten Mitteln vermarktet werden. Wieviel wirft die Kirche in die Waagschale, um den Kindern den Zugang zum wahren Gott zu ermöglichen? Wieviel ist das einer Gemeinde wert? Ein paar improvisierte Bastelstunden? Ein paar veraltete Kinderlieder? Bei den Erwachsenen erwartet man eine professionelle Betreuung. Warum eigentlich nicht bei den Kindern? Kirchen, die grosse Mittel freisetzen für die Erwachsenenarbeit, jedoch bei der Kinderarbeit sparen, werden längerfristig ein Nachwuchsproblem haben.

Gemeinden, die eine blühende Kinderarbeit haben, leben eine irritierend andere Philosophie: Nicht die Kinder werden verschoben, damit die Predigt ungestört gehört wird – die Predigt wird verschoben, damit die Kinder ungestört gehört werden!

Kinder müssen Gemeinde erleben können

Kinder sollen Anbetung, Zeiten der Fürbitte und die Möglichkeit des persönlichen Austausches erleben können. Ist es vorstellbar, dass Kinder für Kranke beten, dass sie geistliche Gaben entwickeln oder sogar gewisse Verantwortung in einer Gemeinde übernehmen? Dazu braucht es das erwachsene, Vorbild. Zuerst geschieht dies natürlich Zuhause. Aber dann braucht es Schnittstellen in der Gemeinde, wo eine generationenübergreifende Begegnung auf natürliche Weise möglich wird.

Es gibt sie, die Gemeinden und Gemeinschaften, denen es tatsächlich gelingt, die kindliche Spiritualität zu integrieren – nicht über-, aber auch nicht unterfordernd. Gemeinden, die ihre Kinder integrieren möchten, müssten bewusst Schnittstellen schaffen, wo diese generationenübergreifende Begegnung auf natürliche Weise möglich wird. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Datum: 31.03.2004
Autor: Bruno Waldvogel
Quelle: Teamwork

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