Gemeindewachstum

Ein Fortschritt wie von der Schreibmaschine zum Computer

In der endlosen Menschenmasse in Indien baut Gott souverän seine Gemeinde
Jim Montgomery

Noch vor wenigen Jahren war ein Gemeindewachstum von 10 Prozent pro Jahr aussergewöhnlich. Jetzt stellt man in Indien teilweise ein Wachstum von bis zu 336 Prozent fest. Jim Montgomery, Gründer der „Dawn“-Bewegung, geht den Hintergründen dafür nach.

Jim Montgomery schreibt: „Einer der Höhepunkte meines Lebens war die Begegnung mit Dr. Donald McGavran, dem ‚Vater’ der Gemeindewachstumsbewegung. Von ihm lernte ich unter anderem die Wachstumsraten von Kirchen zu untersuchen und herauszufinden, wie das Wachstum auf gesunde Weise beschleunigt werden könnte.

Noch vor wenigen Jahren war ein Wachstum von 10 Prozent pro Jahr aussergewöhnlich, wenn also eine Gemeinde von 100 auf 110 oder von 600 auf 660 Mitglieder in einem Jahr wuchs. Doch heute erleben wir etwas, das diesen Rahmen sprengt. Es ist, wie wenn man die alte Schreibmaschine wegwirft und sie mit dem neuesten Computer-Modell ersetzt“, so Montgomery. „In Ländern, die traditionell unerreicht vom Evangelium sind, aber auch in evangelisierten Ländern erleben wir heute Bewegungen, wo das, wofür wir früher Jahrzehnte brauchten, in Jahren, Monaten und manchmal sogar Wochen geschieht.

Wachstum vo 336 Prozent

‚Thomas’, ein indischer Gemeindegründer, liegt nach massiven Prügeln, die er für das Predigen des Evangeliums erhalten hatte, in einem ziemlich heruntergekommenen Krankenhaus. Doch er hat nur einen Gedanken: ‚Wie schnell kann ich hier herauskommen und wieder predigen?’ Ein Bericht etwa aus der Region von Thomas, der gerade hereinkam, zeigt, dass 32 Missionsteams am 1. Januar 2002 mit 2.616 Hauskirchen begannen, am 31.12.2002 waren es bereits 8.784 Hauskirchen. Das ist ein Wachstum von 336 Prozent! Die Anzahl der Christen wuchs im selben Zeitraum von 43.676 auf 128.655.“

Fünf Gründe für bis zu 20 mal schnelleres Wachstum

Montgomery fragt nach den Hintergründen für dieses Phänomen und zählt fünf Aspekte auf, weshalb derzeit die Kirche weltweit ‚einen der grössten Paradigmenwechsel aller Zeiten’ zu erleben scheint:

Erstens: Eine der Früchte missionarischer Arbeit der letzten 200 Jahre ist, dass immer mehr einheimische Christen den Missionsauftrag in die eigenen Hände nehmen und eigenständige Strategien entwickeln.

Zweitens: Die grössten Möglichkeiten für massivstes Wachstum scheinen dort zu sein, wo Christen ein Verständnis für Opferbereitschaft haben, und wo drittens: Kirchliche „Laien“ strategisch ausgebildet und ausgesandt werden.

Viertens: die übernatürliche Dimension. Steve Steele, Präsident der Dawn Ministries, sagt: „In Indien und vielen anderen Orten der Welt kann man jedes einzelne der im Neuen Testament berichteten Wunder regelmässig miterleben“.

Fünftens: „Immer mehr Gemeindegründer arbeiten mit unendlich multiplizierbaren Modellen und Taktiken, die zu einem Wachstum führen, das 10 bis 20 Mal schneller ist, als wir je zu denken wagten. Auch wenn das im Westen bekannte Kirchenmodell, mit in Seminaren theologisch ausgebildeten Pastoren, die die Christen in teuren Kirchengebäuden sammeln, seinen Wert hat und nicht einfach verschwinden wird, sind es die „simple churches“ - die einfachen, hauskirchlichen Gemeindeformen, die auf vielerlei Weise auf der ganzen Welt emporspriessen und die ein Potential für rapide Multiplikation und exponentielles Wachstum haben.

All das fällt in eine Zeit, wo Kriege, Kriegsgeschrei, sich ausbreitende Krankheiten, zerfallende Wirtschaften und Regierungen, hohle Religionen mit unerfüllten Versprechungen und andere Unsicherheiten und Gefahren jeder Art, die Menschen immer mehr auf eine Suche schicken, nach Antworten, die nur im Evangelium zu finden sind“.

Quelle: Freitagsfax/Dawn Report 51/2003; www.dawnministries.org
Autor: Jim Montgomery

Datum: 16.08.2003

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