Gebet für die islamische Welt

«Erhebe dein Haupt, du bist Ägypter!»

Im Land am Nil, dem bevölkerungsreichsten der arabischen Welt, wird um die Macht gerungen. Zum ersten Mal hat ein Islamist das höchste Amt im Staat.
Die meisten jungen Ägypterinnen und Ägypter sind konservativ eingestellt

Geschichte machten die Ägypter am 25. Januar 2011, als Demonstranten in Kairo gewaltlos den seit 30 Jahren regierenden Präsidenten Mubarak zum Rücktritt zwangen. «Erhebe dein Haupt, du bist Ägypter!» Von diesem Zuruf der jubelnden Demonstranten war der Tahrir-Platz in Kairo nach diesem Ereignis erfüllt. Ob dieser Erfolg als wirkliche Revolution in die Geschichte eingehen wird, muss die Zukunft zeigen.

Junge suchen Arbeit

Die Herausforderungen des Landes mit seinen 85 Millionen Einwohnern sind enorm. Mehr als 50 Prozent der Ägypter sind unter 25 Jahre, alle wollen einen Schul-, Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Das Bevölkerungswachstum ist mit 1,3 Prozent immer noch sehr hoch. Die Preise schnellen unentwegt nach oben; die Löhne hingegen steigen nur langsam. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 15 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Ägypter sind Analphabeten.

Christen im öffentlichen Leben benachteiligt

Der christliche Glaube beeinflusst schon seit dem ersten Jahrhundert das Land. Doch nach dem 7. Jahrhundert wurde der Islam die prägende Kraft. 90 Prozent aller Ägypter sind Muslime. Die etwa 8 Millionen Kopten stellen zahlenmäßig die stärkste christliche Minderheit im Mittleren Osten dar. Sie werden in vielen Bereichen des öffentlichen und politischen Lebens benachteiligt. In Behörden, akademischen Einrichtungen und im Militär nehmen Christen keine Führungspositionen ein. Auf dem Arbeitsmarkt werden Menschen der Mehrheitsreligion bevorzugt. Gemeindliche Aktivitäten sind auf kirchliche Gebäude beschränkt. Die wachsende Islamisierung der Gesellschaft macht den Christen Sorge. Sie reagieren auf diese Herausforderungen unterschiedlich:

Übertritte, Auswanderung, Rückzug …

10–20'000 Christen konvertieren jährlich zum Islam, meist wegen wirtschaftlicher oder ehelicher Probleme. Viele Christen sehen keine Zukunft für ihre Kinder und wandern ins westliche Ausland aus. Dadurch werden Gemeinden zunehmend geschwächt. Viele Christen ziehen sich aus der ägyptischen Gesellschaft zurück und pflegen nur noch Kontakt zu anderen Christen. Sie meiden Muslime nach Möglichkeit.

…und Ausstrahlung

Zunehmend sehen ägyptische Christen und Gemeinden ihre Verantwortung für die Mehrheitsbevölkerung um sie herum. Mehrere hundert Mitarbeiter wurden schon zum interkulturellen Dienst unter Muslimen innerhalb und außerhalb ihres Landes ausgebildet. Einige sind in Nachbarländern eingesetzt.

Beten Sie

  • Für die ägyptischen Christen, dass sie das gesellschaftliche und politische Leben mitprägen können.
  • Für die Sendung von Christen zum Dienst unter Muslimen innerhalb und außerhalb Ägyptens.
  • Dass ägyptische Gemeinden ihre Verantwortung zur Sendung verstehen und umsetzen.
  • Dass die evangelistische Arbeit über Internet, Radio und Satelliten-Fernsehprogramme Frucht bringt.

Datum: 24.07.2012
Quelle: Evangelische Allianz

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